30 Juni 2011

Jesus! Wir haben ein Problem!

Von: MG <m.gruboeck@gmx.at>Betreff: Jesus! Wir haben ein Problem! 
Datum: June 30, 2011 4:09:05 PM GMT+08:00 
An: leserbriefe@diepresse.com
 
 Ob und welche Konsequenzen es für die Lehrerin gebe, könne er nicht sagen, sagte der Sekretär (Otmar Stefan) zur APA: "Es wird sicher ein Gespräch mit der Religionslehrerin stattfinden. Sie hat ein Problem, und wir auch." (orf.at)

Offenbar ist die Lernkurve in der Kirche noch immer die gleiche. Nämlich – keine! Die katholische Kirche schafft es seit mehreren Jahrzehnten immer intensiver die gesellschaftlichen Veränderungen standhaft zu negieren und so zu tun als ob man nur genügend Ignoranz gegenüber dem realen Leben haben müsste um weiterhin eine, sich selbst bedingende Hierarchie aufrechtzuerhalten zu können. Und das dürfte das wirkliche Ziel dieser Kirchenstrukturen sein. Selbsterhaltung um jeden Preis. Seit Jahr und Tag produzieren sie dermaßen am „Markt" vorbei, dass es jedem religiös interessierten Normalsterblichen die Haare zu Berge stehen lässt.

Es wäre interessant, wenn Jesus heute auf die Welt zurückkommen würde, ob er alle diese, sich hinter dem Kirchenrecht verschanzenden Pharisäer aus seiner Kirche werfen würde. Wie ich ihn verstanden habe, war er der lebendige Gott, der die Liebe zu allen Menschen lebte. Er war damals ein Revolutionär gegen die verkrusteten Priesterstrukturen, was ihm ja auch letzen Endes sein Martyrium bescherte.

Wir leben in einer Zeit, in der die Suche und das Bedürfnis nach Spiritualität sicherlich nicht kleiner ist als zu anderen Zeiten. Im Gegenteil. Nur die Antworten der Verwaltungsräte der Kirchenstrukturen und ihr weltliches Autoritätsgehabe sind wohl nicht das, was die Vielzahl der suchenden Menschen benötigen. Hier kommen Antworten von vorgestern auf Fragen von heute. Und wer nicht im Heute lebt, der kann schwerlich die Liebe leben – weil Liebe existiert nur im Jetzt. Dadurch kann auch Jesus, der Gott der Liebe nur im Jetzt sein und sicher nicht in Kodices aus dem Jahre 1607.

Dr. Otmar Stefan hat in einem sicher Recht, wenn er sagt: „Wir haben auch ein Problem." Und dieses Problem sind sicherlich nicht die letzten Religionslehrerinnen die noch versuchen die Menschen auf das Wesentliche im Glauben und der Spiritualität für ein, im Heute gelebtes Leben aufmerksam zu machen. Ich bin mir nicht sicher ob Jesus viele Kirchenrechtler und Strukturverteidiger unter seinen Aposteln hatte. Aus gutem Grund.

DI Mathias Gruböck, Lovina 30.06.2011



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