21 April 2014

Flug MH 370

Da es irgendwie seit jetzt über einem Monat keinerlei Information über den Verbleib dieses Fluges gibt, die länger als 5 Minuten Bestand behält, sollte man mal wieder dazu übergehen, sich ein eigenes „best guess“ Szenario aufzubauen. Beim Rückblick auf die offiziellen Aufklärungsversuche der letzten 5 Wochen entsteht eher der Eindruck der gezielten Desinformation als von konzentrierten Anstrengungen den Dingen auf den Grund zu gehen.

Ein Faktum stellt die systematische Abweichung von allen bisherigen Abläufen bei „außerplanmäßigen Landungen“ dar. Nicht zuletzt die Ukraine-Krise zeigt parallel zum Fall des Fluges MH370 die Fähigkeiten moderner „informationsverarbeitender“ Organisationen Meinungs- und Glaubensbildungsprozesse anzustoßen und zu steuern.

Zusammenfassend die letzten 5 Wochen betrachtet ergaben sich eine Unmenge an widersprüchlichen Informationen, die in ihrer Summe und Menge nicht mehr rein zufällig zu sein scheinen. Zugleich ist auf der Metaebene die Anstrengung des angelsächsischen Blockes in einer gewissen Konkurrenzsituation zu den Anstrengungen der chinesischen Kräfte augenscheinlich. Bei der verschwundenen Air France-Maschine wurden jedenfalls keine angelsächsischen U-Boote oder Kriegsschiffe zur Suche abkommandiert.

Etwas entstand der Eindruck, dass besondere Anstrengungen der Suche in Regionen unternommen wurden in denen die Maschine sicher nicht zu finden wäre um nach dem Ende der Batterielaufzeit der Blackbox dann das Thema in den Tiefen des Meeres versinken zu lassen, wo es angeblich liegen soll.

Was sind die noch am Besten gesicherten Fakten?
a.) Nach dem Erreichen der geplanten Flughöhe wurde eine massive Flugrichtungsänderung durchgeführt.
b.) Die Standardkommunikationsmittel des Flugzeuges stellten zur gleichen Zeit oder kurze Zeit zuvor ihre Funktion ein.
c.) Der Transponder des Flugzeuges soll zeitnahe zum Verlust der Kommunikationsfähigkeit ebenfalls seine Funktion aufgegeben haben.
d.) Mehrere Mobiltelefone sollen sich kurzfristig in Bodenstationen eingewählt haben. Darunter ist laut Aussagen auch das Mobiltelefon des Co-Piloten gewesen.
e.) Das Flugzeug war bis zum Verlassen des landgestützten Radarbereiches auf den Radarschirmen sichtbar.
f.) Flugzeuge von Boeing senden Signale die nicht von innerhalb des Flugzeuges unterbunden werden können, solange die Turbinen laufen.
g.) Nachdem die Maschine aus jedem Radarbereich verschwunden war, veröffentlichte die Air Malaysia ein Kommunikee, dass sie den Flug MH370 verloren hätte und Offizielle bestritten zu diesem Zeitpunkt noch einen Absturz. (Was sich ja viel später als inhaltlich zu diesem Zeitpunkt als wahr herausstellen sollte)

Diese Punkte sind wohl die noch als die am Meisten gesicherten anzusehen. In der Folge kamen dann von den realen Flugbewegungen unabhängige Verhaltens- und Informationsauffälligkeiten.
  • So wurde bereits zu einem Zeitpunkt an dem so gut wie gar nichts klar war in einer australischen Fernsehsendung ein sehr zwielichtiges Bild des Copiloten gezeichnet. Zu einem Zeitpunkt wo wochenlang angbelich niemand wusste, dass die Turbinen einen 777 selbständig Signale versenden solange sie in Betrieb sind, wussten australische Damen schon den Namen des Copiloten und erklärten, dass er sie auf einem anderen Flug im Cockpit mitgenommen und dort angebraten hätte.
  • Die anfänglichen Suchgebiete konnten unter keinen Umständen eine mögliche Absturzstelle darstellen. Eine Untersuchungskommission, die fast 10 Tage nichts von automatischen Turbinensignalen einer 777 im Flug zu wissen vorgibt und auch Handy-Logins geflissentlich negiert, scheint an einer schnellen Aufklärung, zu einer Zeit wo es durchaus noch Wahrscheinlichkeiten für das Auffinden von Überlebenden gibt, nicht wirklich interessiert gewesen zu sein.
  • Eine „neuartige“ Berechnungsmethode für die geographische Verortung von Funksignalen ist schlichtweg falsch. Jedes Mobiltelefon kann ohne GPS geortet werden. Einzige Unbekannte für die trigonometrische Ermittelung der Flugroute ist die exakte Flughöhe. Von dieser Annahme abhängig entstehen verschiedene parallele Flugkurven. China verlangte, ob der Geheimniskrämerei um diese Signale, die Übermittelung dieser Daten.
  • Neuseeländische Mitarbeiter auf Bohrplattformen im Ost-Chinesischen Meer, die angebliche leuchtende Kugeln, direkt auf der geplanten Flugroute von MH370, ins Meer fallen haben sehen und sogar Videos davon besitzen wollen.
  • Kanadische supererfahrene Piloten, die einen Brand des Vorderrades ins Spiel bringen um ein schlagartiges Ausschalten der gesamten Crew und aller Kommunikationsgeräte zu erklären, in Kombination von offensichtlich vielen „gutunterrichteten“ angelsächsischen Geheimdienstkreisen die immer wieder Informationen über den Verbleib des Fluges MH370 machen.

Aus diesen Dingen lassen sich einige valide Schlüsse ziehen:

  1. Die erste Kursänderung wurde in Kombination mit der Verhinderung der Kommunikationsfähigkeit der Crew an Bord durchgeführt. (Ein offenkundiges Indiz hierfür ist, dass der Copilot zumindest sein Mobiltelefon einschaltete. Dies deutet darauf hin, dass er sich über die Unmöglichkeit der Nutzung anderer Kommunikationskanäle bewusst war und trotzdem versuchte in Kontakt zu treten – dies würde aber auch ein Indiz dafür darstellen, dass er eine Auflösung der Situation in die die Maschine geraten sein musste eher im Außen zu finden glaubte)
  2. Die Wahl der Kursänderung deutet darauf hin, dass die Maschine auf kürzestem Wege aus jeder Funkversorgung und Radarüberwachung gebracht werden sollte. Nachdem die Maschine weit genug in den indischen Ozean hinausgeflogen worden war, wurde angeblich eine weitere Kursänderung durchgeführt.
  3. Es hat den Anschein, dass es Interessengruppen gibt, die ein Auffinden der Black-Box verhindern wollten. Jedenfalls laufen die vorhandenen Informationen über den Flug der MH370 und die massiven Aktivitäten diverser Marineeinheiten sehr lange auseinander. Amerikanische Navy und Militäreinheiten die über eine Woche nach verschwinden der Maschine vorgeben nichts von der Signalgebung einer 777 zu wissen und eine Suchaktion in der Bucht von Bengalen zu unternehmen, erschüttern jeden Glauben an gezielte Auffindungsmaßnahmen.
  4. Ein westliches journalistisches Umfeld, dass tendenziell eher erklärt warum man da gar nichts machen kann, wie wenig man eigentlich mit Radar sieht, wie ungewohnt die Kommunikation von Fakten für malayische Offizielle ist und sich die Grundlagen des Verschwindens eines der längsten Zivilflugzeuge selbst erklärt um im Gegenzug bei Problemen mit sehr schweren Schlüsselbunden bei GM-Zündschlössern oder verrutschenden Fußmatten bei Toyota die Verantwortlichen in die Nähe der kriminellen Verschwörung und Vertuschung zu bringen, deuten nicht auf die gleichen Zielrichtungen der Berichterstattung hin.
  5. Ein Terroranschlag kann ausgeschlossen werden, da es das Ziel eines Terroranschlages ist, sich auch zu diesem zu bekennen und indem man darüber kommuniziert eben ein Maximum an Angst und Schrecken zu verbreiten. In der Nähe von Malaysien gibt es eine Unmenge an lohnenderen Terrorzielen als stundenlang bis ans Ende der Welt zu fliegen um dann dort unerkannt in den Tiefen des indischen Ozeans zu verschwinden.
  6. Für jede Art von technischen Gebrechen ist die Maschine noch sehr lange geflogen. Die zeitliche Koinzidenz zwischen Kommunikationsunterbrechung und Routenänderung bei gleichzeitiger weitergehenden Flugfähigkeit lässt sich schwer bis gar nicht als zufälliges Geschehen eines technischen Gebrechens darstellen.
  7. Einige Handlungsvektoren deuten darauf hin, dass keine Informationen über die Vorgänge rund um den Flug MH370 nach außen dringen sollten. Zu keinem Zeitpunkt ab der ersten Kursänderung.
  8. Es ist davon auszugehen, dass den mehr als 200 Passagieren an Bord ihre Situation klar war. Sowohl die bordeigene Flugroutenanzeige als auch die Flugdauer, Sonnenstand und der wahrscheinliche Einsatz von GPS-fähigen Geräten wird den Passagieren als Information gedient haben. Wie die Kommunikation zwischen Piloten und Passagieren verlaufen ist, lässt sich kaum abschätzen ohne, dass es zu revoltenartigen Aufständen gekommen sein müsste. Die einzige valide Aussage wäre, dass die Piloten die Kontrolle über die Maschine verloren hätten. Alternativ dazu gäbe es noch die Möglichkeit des herbeigeführten Druckabfalls, der die Passagiere zumindest an die Sauerstoffversorgung mittels Masken binden würde. (Hierbei wäre die Verifizierung von anfänglichen Berichten über einen Aufstieg der Maschine auf über 13.000m Flughöhe um dann auf 7.000m abzusteigen von Wichtigkeit, da auf dieser Flughöhe von 7.000m ein Atmen noch halbwegs möglich wäre) Die Annahme, dass derart viele Menschen nicht wissentlich darauf warten bis die Turbinen wegen Spritmangels versagen, hat eine große Erklärungskraft über Vorgänge auf diesem Flug.


DI Mathias Gruböck                                                          Baden, 21.04.2014
Unternehmens- und Organisationsberater

16 April 2014

Unfriendly Takeover


Jedem initialen Nachbarschaftsstreit geht ein ursächlicher oder vermeintlicher Übergriff auf ein von einer Seite beanspruchtes Habitat voraus. Jetzt sind zwar Russland und die USA nicht wirklich Nachbarn in Europa, aber die Amerikaner sehen das wohl trotzdem so, wenn man Herrn Kerry glauben schenken darf, der aus unerfindlichen Gründen meinte, dass die USA in der Ukraine Verantwortung tragen würden.

Auffällig ist seit einiger Zeit das Muster mit dem demokratisch gewählte Regierungen kriminalisiert und durch Demonstrationen und Aktionen aus dem Ausland destabilisiert werden um dann in einem „Nicht-Putsch“ mittels militärischer/paramilitärischer Gewalt von der Macht vertrieben zu werden. In der Folge werden alle Gegner dieser neuen „Regierung“ dann als Terroristen vermarktet und zum Abschuss freigegeben. Gleichzeitig finden diese neuen „Regierungen“ die Anerkennung und Unterstützung (meist in Form von Militärhilfe) durch Kräfte die dann von diesen „Regierungen“ zu Hilfe gerufen werden. Gleichzeitig verbreiten gleichlautende Pressestimmen und unabhängige „Experten“ konstant die vorgegebenen Wordings und propagandistischen Zielsetzungen ohne eine einzige Quellennachfrage oder einen Plausibilisierungscheck.

Diese Mechanismen zeigen sich sehr auffällig deckungsgleich in Ägypten, der Türkei, der Ukraine und in Venezuela. Wobei die Ukraine einen Sonderfall darstellt, da hier „die Europäer“ mit in das strategische Vorgehen gezwungen werden mussten und es in der Anfangsphase zu einer Störaktion durch die EU kam, indem hier deutsche Außenminister und ihre Kollegen einen deeskalierenden Vertrag unterschrieben – dies hatte zur Folge, dass führende Mitarbeiter des amerikanischen Außenministeriums sich um die Früchte ihrer Arbeit betrogen fühlten und emotionell „FUCK THE EU“ meinten. Durch die Schizophrenie der europäischen Außenminister, die zu guten Teilen mit einem Hintern in der EU und beim nächsten Meeting die Ansagen aus den USA im Rahmen der NATO bekommen, konnte diese Situation wieder in die richtigen Bahnen gebracht werden. Jetzt plappern alle wieder das nach, was CIA-Chefs in Kiew oder US-Presse-PsyOps-Beraterfirmen der ukrainischen „Regierung“ vorgeben. Nächster Schritt ist der Kampf gegen „Terroristen“ mit Hilfe von US-amerikanischen Militärberatern, die schon bei der Deeskalation der Deeskalation am Maidan zum Einsatz kamen. Bald wird man dem Antrag von Herrn McCain stattgeben und die schleunigst freigegebenen Milliarden an die amerikanische Waffenindustrie umleiten, damit die Herrn SWOBODAs auch ordentlich diese kommunistischen (?) Terroristen vernichten können.

So oder ähnlich sehen die einen diesen Nachbarschaftskonflikt. Die anderen wussten schon immer, dass der Herr Putin der Wiedergänger von Hitler UND Stalin ist und, dass er hier ganz abgefahrene Machtspielchen macht, weil er einfach ein Despot ist – was wir ja Greenpeace, Femen, Pussy Riot und der gute westliche Ex-Oligarch Cherdokowsky beweisen können. Der ist so ein Dreckschwein, dass er die Ukraine nicht einmal zur NATO lassen will und sie in eine Blockfreiheit zwingen will. Wo doch alle wissen, dass alle Europäer in die NATO wollen – weil die weiß was Frieden und Demokratie ist. Demokratie ist, wenn alle die Meinung der Pressestellen der Amerikaner nachdrucken – einige mutige in Europa wagen es noch ihren Zweifeln durch Gänsefüßchen mutig Ausdruck zu verleihen: „Terroristen“ und „schwerbewaffnete gut organisierte Milizen“ - das tolle Wording aus den arabischen Demokraturversuchen. Leider bleiben bei den Wortmeldungen dann die Gänsefüßchen auf der Strecke. Ein Journalismus der statt beobachten-analysieren-kommentieren meist von copy-paste von Textvorgaben irgendwelcher „Pressebüros“ lebt, rundet das desaströse Bild, das die selbstbeweihräuchernde Objektivitätsanmaßung mancher hier abgibt.

100 Jahre nach dem Beginn des ersten Weltkriegs ist es am erschreckensten wie viele in den unterschiedlichsten Foren eine, zumindest verbale, Gewaltbereitschaft zeigen ohne räumlich, inhaltlich oder finanziell von diesen Vorgängen betroffen zu sein. Hier werden Law- and Order-Vernichtungsparolen abgesondert, dass einem Angst und Bange wird wegen der politischen Aggressivität mitten in Europa.

Da werden Neonazis als Rechtspopulisten umgemünzt weil es gerade mal wieder politisch opportun ist, der Gegner in diesem Nachbarschaftskonflikt wird derart entmenschlicht, dass eine Vernichtung in Folge keinerlei Probleme darstellt.
Logo der Partei Swoboda – bis 2004

Auf der politischen Ebene freuen sich offenbar fast alle, dass alle Angst um ihre russischen Gelder bekommen und diese abziehen. Sicher einer der schlausten Wege wie man Prosperität und Frieden in Europa voranbringt. Manchmal hat man sogar das Gefühl wir sind am Schauplatz Nachbarschaft, wo vollkommen durchgeknallte Nachbarn sich selbst die Hand abhacken würden um nur dem grundschlechten Nachbarn zu schaden. Aber das ist ja bekannter Weise eher die Domäne der Belgier – also Brüssel, wobei die bevorzugten immer mehr das Abschneiden von afroafrikanischen Händen. Neger darf man ja nicht mehr sagen, da das rassistisch ist. Russen darf man vernichten wollen als anständiger arischer ukrainischer SWOBODA-Nationalgardist – das nennt man dann in westlicher Sprachvorgabe: Recht und Ordnung wiederherstellen! Jedenfalls hat CIA-Direktor Brennan schon mal die erste deeskalierende Homewarmingparty in Kiew geschmissen (da wurden wahrscheinlich die Auszeichnungen und Prämien für die treffsichersten Sniper vergeben) – jetzt sind die Russen und die USA endlich wirklich Nachbarn in Europa.

Wobei – beim Schachspielen kommt es nicht nur auf die aggressiven Eröffnungszüge an, sondern zum wirklichen gewinnen benötigt man eine Endspielstärke. Hitler und Napoleon hatten es schon sehr weit gebracht im Osten Europas – gewonnen haben aber immer die Russen. Die spielen die Partien immer bis zum Ende.

DI Mathias Gruböck                                                                                                  Baden, 16.04.2014
Unternehmens- und Organisationsberater

11 April 2014

Die Krim vom Mittelmeer

Es ist immer wieder unglaublich aufregend zu beobachten wie groß das Gespür Israels für das richtige Timing ist. Die westliche Weltgemeinschaft muss noch Russland dafür züchtigen, weil es einen Teil Russlands, den ein kommunistischer ukrainischstämmiger Generalsekretär vor genau 60 Jahren an seine Heimat-Republik angegliedert hatte, unter illegaler Zustimmung von ungefähr 90% der dortigen Wohnbevölkerung völkerrechtswidrig der russischen Föderation angegliedert wurde. (Dies ist natürlich politisch nicht korrekt und eine falsche Meinung, die man im Westen sicherlich haben darf – theoretisch) Klarer Weise brechen die Russen Völkerrecht – es ist auch sicherlich völkerrechtlich geregelt, dass man in der Ukraine ukrainisch als alleinige Amtssprache verordnen kann und dass man das Selbstbestimmungsrecht der Völker auf der Ebene des ukrainischen Staates enden lässt.

Leider muss man miterleben wie die Psychologie der Massen und deren populistischen Vertreter hier den Ton angibt und es offenbar eher um alte Erniedrigungen, aufgestaute Wut und dazugehörende Rachegefühle der ehemaligen, unter der sowjetischen Hegemonie gefangenen Völker handelt. Alle die noch Rechnungen mit den Russen offen haben, laufen jetzt herbei mit ihren Ölkannen um fleißig das Feuer zu gießen, das seit 20 Jahren nicht richtig entzündet werden konnte. Jetzt endlich kann man seiner alten Angst vor der russischen Übermacht politische und militärische Taten entgegensetzen. Russlandbashing als verspätete Therapie und Vergangenheitsbewältigung der ehemaligen Ostblockstaaten und Sowjetrepubliken. Ohne die geschichtlichen Wurzeln wirken einige der „Bestrafungen“ Russlands mehr als verkrampft und aufgesetzt. Die Menschen auf der Krim – die interessieren hier schon seit langem nicht mehr.

Auch in den USA sieht man Ansätze dieser psychologischen Verarbeitungsform indem man religiösen Regimen durch national-fundamentalistische obrigkeitsorientierte Organisationen zu begegnen sucht oder Angriffe durch Passagiermaschinen mittels revanchistischer Angriffe unbemannter Drohnenflugzeuge rächt. Oder das Trauma der iranischen US-Geiselnahme durch Entführungen und Geheimgefängnisse zu verarbeiten sucht.

Also, genau in dem Moment, wo die westliche Welt ihre unglaubliche Prinzipientreue und standhafte Einhaltung des Völkerrechts ohne wenn und aber zum Besten gibt, da findet die israelische Regierung den perfekten Moment für „Sanktionen“ gegen von ihr seit über 40 Jahren annektierte Gebiete. Wobei man muss ja schon auch den Unbill der Israelis verstehen, da die Annektierten sich nicht wie Annektierte verhalten und einfach so mir nichts dir nichts Anträge bei der UNO stellen. Das „Palästinenserproblem“, also das Problem der Palästinenser von ihrem Land, in einem seltenen Kleinod der Kolonialherrschaftlichkeiten im Zusammenspiel mit Problemverlagerungsmethoden der westlichen Staatengemeinschaften, vertrieben und vollkommen ihrer Selbstbestimmung beraubt zu sein, dümpelt ja seit Langem unauffällig vor den Völkerrechtlern so dahin.

Der Aufschrei der westlichen Völkerrechtskreuzritter wird unglaublich sein und Israel sofort aus der UEFA ausgeschlossen werden – oder wenigstens sein Stimmrecht verlieren. Ganz sicher. Der Gazastreifen ist zu 100% abgeriegelt und damit zu 100% von der Versorgung mit Gas und allem anderen von Israel abhängig. Aber Israel würde doch nie Millionen von Menschen von jeder Versorgung abschneiden, die würden nie das Geld der Palästinenser „einbehalten“ oder Gasquellen in annektierten Gebieten alleine ausschlachten. Nein, Israel verteidigt nur seine Menschen gegen die palästinensische Aggression. Das steht ja im Völkerrecht, dass man dafür eines der dichtes besiedelten Gebiete auf diesem Erdball bombardieren darf. Und vorher noch eine Mauer um das Getto gebaut, damit auch keiner entkommt, diese radikal-palästinensischen Terroristen. Auch irgendwie der im Maßstab 1:1 nachgebaute Vergangenheitsbewältigungspark für Überlebende des Warschauer Gettos. Irgendwie geht es sogar in der großen Politik immer auch um die psychologieschen Komponenten der beteiligten Völker. Ohne deren Kenntnis schaut das Verhalten einiger sehr eigenartig aus. Die Frage, die endlich einmal gelöst gehört ist ob es so etwas wie politische Sippenhaftung über Generationen hinweg gibt? Müssen sich Deutsche, Russen und die zum Handkuss gekommenen Palästinenser im Hier und Jetzt für vergangene Taten und Handlungen nicht mehr existierender Generationen als Prügelknaben für das erlittene Unrecht anderer Völker zur Verfügung stellen? Ist Rache und Vergeltung eine Dimension des Völkerrechts?

Die Ukrainer haben noch jede Menge offener Rechnungen mit den ehemaligen Herrn aus Russland, so wie die Polen, Balten, Bulgaren, Ungarn, Tschechen, Georgier, Moldavier usw. Den, in den befreiten Staaten zurückgebliebenen Restbestände des ehemaligen Mehrheitsvolkes geht es so wie einem kleinen goscherten Buben am Schulhof der immer seinen großen Bruder als Schutzmacht hatte und dieser plötzlich in die nächste Schulstufe vorrückte. Jetzt hilft ihm nicht einmal eine kleinlautere Strategie gegen das revanchistische Auftreten der neuen Schulhofmachteliten.

Bei Israel kommt es wohl zum Tragen, dass es Rachegefühle gegenüber allen denjenigen, die die Juden unterdrückt und ermordet haben nie wirklich ausleben konnte. Der Gazastreifen hat irgendetwas von einer Projektion was Israel viel lieber mit Deutschen, Österreichern, Ungarn und all den anderen europäischen Antisemiten der damaligen Zeit machen würde. Oder noch geschichtsträchtiger mit den Persern. Gleichzeitig bestätigt sich wieder einmal das Problem des Konzeptes Rache, dass es im Endeffekt beide Seiten zerstört. Die Weltgemeinschaft steht auch etwas unschlüssig herum im Falle Israels, da alle das prinzipielle Bedürfnis nach, nun möglicher Selbstverteidigung der Israelis versteht, jedoch trifft es hierbei eben um Jahre zu spät auch noch die Falschen. Eine geduldete Ersatzhandlung als völkerrechtliche Dimension?

Dies würde jedenfalls erklären warum man Russland für weniger prügelt wo man bei Israel einfach wegschaut. Wäre da nicht das peinliche Gefühl der Israelis für Timing.

Eines wird jedenfalls immer wieder gerne wohlwollend übersehen. Die USA nehmen sich als einziges Land der Welt auf Grund ihres Weltführungsanspruches heraus systematisch nationales Recht über internationale Übereinkünfte und Rechtsvereinbarungen zu stellen. Das ist das allseits anerkannte weltweite Gutsherrenprinzip der Amerikaner. Britannia rules the waves und Amerika die Welt.


DI Mathias Gruböck                                                          Baden, 11.04.2014
Unternehmens- und Organisationsberater

08 April 2014

Asylrecht


Von: Mathew Koeburg <koeburg@gmail.com>
Betreff: Asylrecht
Datum: 08. April 2014 15:01:03 MESZ

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Dr. Fischer,
nicht nur in Ihren letzten Aktivitäten und Stellungnahmen haben Sie sich als Mahner und Aufrüttler in Bezug auf rechtspopulistische, rechts-staatliche oder gar faschistoide Tendenzen gezeigt.

Leider endet dieser Kampf gegen die Rechten, die sich jenseits von Grundgesetzen bewegen, nicht an den Grenzen Österreichs, speziell im Rahmen der EU-Wahl kommt hier der internationale Charakter verstärkt zum Tragen, die aber zugleich auch eine Plattform für den Kampf gegen Rechts-Ganz-Draußen bildet. In diesem Kampf gegen faschistische Umtriebe kann, wie schon vor 80 Jahren, das Asylrecht ein wichtiges Zeichen gegen die unkontrollierte Machtfülle und -ausübung von rechten oder nationalistischen Organisationen darstellen.
Da Sie offenbar im Stande sind starke Zeichen gegen Rechts zu setzen, möchte ich Sie bitten, sich für ein Asyl des Herrn Edward Snowden in Österreich einzusetzen. Alleine das die USA offenbar keinerlei Regulative zur Einhaltung des Folterverbots von politischen/militärischen Gefangenen haben würde ein Asyl für den Herrn Snowden rechtfertigen und wäre ein starkes Zeichen gegen faschistoide Methodiken, unabhängig von Weltanschauungen oder realpolitischen Machtverhältnissen. Zudem würde dies die neutrale Position Österreichs gegenüber allen Machtblöcken herausstreichen und damit ein mögliches Zeichen für die Vermittlungsfähigkeit in Zeiten der wiedererstarkenden Blockbildung darstellen.
Wir haben aus der Geschichte gelernt, dass man nie über Einzelschicksale hinwegsehen sollte. Bei Herrn Snowden führt die aktuelle politische Lage wohl dazu, dass er zwischen alle Machtblöcke geraten und dazwischen zerrieben werden könnte. Allein aus diesem Grunde sollte ihm ein Anrecht auf Asyl gewährt werden.
In der Hoffnung, dass Sie ihren politischen Mut auch über Landesgrenzen hinaus unter Beweis stellen und in größeren Zusammenhängen einen klaren Standpunkt gegen Machtmissbrauch und faschistoide Gruppen einnehmen können.

Hochachtungsvoll

DI Mathias Gruböck                                                            Baden, 08.04.2014
Unternehmens- und Organisationsberater
Am Flachhard 24
2500 Baden

Asylrecht für politisch Verfolgte

Von: Mathew Koeburg <koeburg@gmail.com>  
Betreff: Asylrecht
Datum: 08. April 2014 15:01:03 MESZ  
An: heinz.fischer@hofburg.at
Kopie: m.gruboeck@gmx.at 

2 Anhänge, 136 KB 

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Dr. Fischer, 

nicht nur in Ihren letzten Aktivitäten und Stellungnahmen haben Sie sich als Mahner und Aufrüttler in Bezug auf rechtspopulistische, rechts-staatliche oder gar faschistoide Tendenzen gezeigt.

Leider endet dieser Kampf gegen die Rechten, die sich jenseits von Grundgesetzen bewegen, nicht an den Grenzen Österreichs, speziell im Rahmen der EU-Wahl kommt hier der internationale Charakter verstärkt zum Tragen, die aber zugleich auch eine Plattform für den Kampf gegen Rechts-Ganz-Draußen bildet. In diesem Kampf gegen faschistische Umtriebe kann, wie schon vor 80 Jahren, das Asylrecht ein wichtiges Zeichen gegen die unkontrollierte Machtfülle und -ausübung von rechten oder nationalistischen Organisationen darstellen. 

Da Sie offenbar im Stande sind starke Zeichen gegen Rechts zu setzen, möchte ich Sie bitten, sich für ein Asyl des Herrn Edward Snowden in Österreich einzusetzen. Alleine das die USA offenbar keinerlei Regulative zur Einhaltung des Folterverbots von politischen/militärischen Gefangenen haben würde ein Asyl für den Herrn Snowden rechtfertigen und wäre ein starkes Zeichen gegen faschistoide Methodiken, unabhängig von Weltanschauungen oder realpolitischen Machtverhältnissen. Zudem würde dies die neutrale Position Österreichs gegenüber allen Machtblöcken herausstreichen und damit ein mögliches Zeichen für die Vermittlungsfähigkeit in Zeiten der wiedererstarkenden Blockbildung darstellen. 

Wir haben aus der Geschichte gelernt, dass man nie über Einzelschicksale hinwegsehen sollte. Bei Herrn Snowden führt die aktuelle politische Lage wohl dazu, dass er zwischen alle Machtblöcke geraten und dazwischen zerrieben werden könnte. Allein aus diesem Grunde sollte ihm ein Anrecht auf Asyl gewährt werden. 

In der Hoffnung, dass Sie ihren politischen Mut auch über Landesgrenzen hinaus unter Beweis stellen und in größeren Zusammenhängen einen klaren Standpunkt gegen Machtmissbrauch und faschistoide Gruppen einnehmen können. 

Hochachtungsvoll 

DI Mathias Gruböck                                                                    Baden, 08.04.2014
Unternehmens- und Organisationsberater 
Am Flachhard 24
2500 Baden