23 Juli 2020

Nachrichten aus der Kolonie


Also jetzt ist es amtlich: ein ambitionierter Jurist aus Österreich kann mehr gegen die willfährige Duldung der wirtschaftlichen, kulturellen und digitalen Ausbeutung Europas durch die USA erreichen als die gefährlich unfähige Kommission mit ihrer Quoten-Wünsch-Dir-Was Kommissarin Uschi. Die steckt so tief in den transatlantischen Beziehungen drinnen, dass sie, wie der Herr Baroso wahrscheinlich schon mehr Verdienstmöglichkeiten bei den amerikanischen Geldhäusern wittert als durch ihre pro-forma Aufgabe.

Es läuft immer nach dem gleichen Muster, wenn die EU einmal aus der Reihe tanzt – meist eh nur über das vollkommen irrelevante EU-Parlament (da man ja nach Wahlen eh wieder die Lieblingskandidatin der US-Klüngel als planwirtschaftliche zentralistische Kolonial-Konsulin der eroberten Gebiete in „Overseas“ vor die Nase gesetzt bekommt).

Da gehts dann gleich los: Die will als erstes US-Gerichten und Polizeibehörden die gleichen Hoheitsrechte wie sie die europäischen nicht einmal untereinander haben, einräumen. Wenn Boeing zu Strafzahlungen verknackt wird, dann wird einfach nie die Zahlung ausverhandelt, bei Airbus fließt sofort das Geld Richtung USA. Überhaupt cashen die USA ganz schön ab. Paribas, weil sie gegen US-Sanktionen im Ausland verstoßen hätten, VW, weil der deutsche Marktführer die US-Industrieherrschaft über alle Kernbranchen untergraben hat, Sanktionen gegen Nordstream II und und und. Was macht die Kommission – sie nimmt die Drohungen aus den USA bezüglich einer ordentlichen Besteuerung ihrer Konzerne (z.B.: Apple, Amazon,...) ernst und klagt so, dass der EUGH gar nicht anders kann als alles als rechtskonform zu bestätigen. Ist ab jetzt Steuersparen in Steuerparadiesen wieder rechtskonform – auch für die kleinen Privaten? Ah, soweit geht's dann doch nicht.

So wird das nichts mit Europa. Da kämpfen die Günstlinge des neokapitalistischen Turbofinanzmarktes dafür weniger Staatsgelder in die Reste der europäischen Wirtschaft zu stecken um gleichzeitig die Alternativen (russisches und chinesisches Geld) zu unterbinden, damit auch noch die Reste Europas an transatlantische Finanzspekulanten und von der EZB überschwemmte Fonds geht. Die anderen stecken eher mit den Währungsspekulanten auf der volkswirtschaftlichen Seite zusammen. Eines ist sicher: Es geht nicht um Europa. Da zahlen sich die Investitionen in diverse neue „Bewegungen“ in lustigen Trendfarben aus. Wie beim Brexit – wo auch keine Abwehrreaktion der EU erkennbar war und ist.

Wie kann man diese Kommission abwählen? Gar nicht. Die agiert immer nach dem selben Muster: Wenn die USA angreifen, dann mal ruhig halten. Wenn sie ihre Gesetze (oder im Ausland eher Nicht-Gesetze) über die der „Partner“ (Hahahaha) stellen, dann nichts machen. Wenn es dann doch irgendwelche Aktivitäten (meist aus dem EU-Parlament) gibt, dann mal nichts tun, liegen lassen, verwässern. Wenn sich dann doch das eine oder andere Gesetz auftut, dann einfach nicht einklagen, damit man nicht Schimpfe von den Kolonialherren bekommt. Und wenn es dann doch irgendwann einmal derart zum Himmel stinkt, dann wird so geklagt, dass man halt verlieren muss. (Vergleiche EU-Kommission gegen Apple) Wenn die USA laufend Menschen- und Völkerrecht mit Füßen treten, wenn sie sogar drohen falls einmal der internationale Strafgerichtshof (dessen sie sich immer wieder gerne gegen ihre Widersacher bedienen) ihre eigenen Verbrechen so im Sinne von Gleichheit und Rechtssicherheit aufarbeiten will, sie gegen diese Richter und Ermittler PERSÖNLICH vorgehen würden (in manchen Rechtsstaaten ist das eine gefährliche Drohung - speziell bei Guantanamo, Assange, Firtasch, Snowden, Aaron Shwartz, Gareth Williams u.v.a.m), dann sagen die Herrn und Damen von der Kolonialführung wieder einmal NICHTS. Sind halt so unsere guten Freunde von der anderen Seite. Ja, führen sich auf wie die letzten Faschisten – vielleicht weil sie einfach welche sind? Und die Flinten-Uschi ist nichts anderes als ein verlässlicher Erfüllungsgehilfe. (braucht man nicht gendern – wird nicht besser)

DI Mathias Gruböck                                                              Baden, 23.07.2020
Analyst

03 Juli 2020

Cybergefechtsübungen in Baden bei Wien

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

seit einigen Monaten stehen auf dem Gebiet der Martinek-Kaserne in der Albrechtsgasse in Baden Schilder mit der Aufschrift "Militärisches Übungsgebiet! Lebensgefahr! (...)" (siehe Bilder) Die eine Tafel befindet sich direkt über die Straße von einem Kinderspielplatz.

Die Stadtgemeinde Baden wusste angeblich nichts von dem Gefechtsübungsplatz im Stadtgebiet und vermutet eine Scharade bezüglich unbefugten Betretens dahinter (Was sich aus dem Tafeltext aber nicht ablesen lässt - eher das Gegenteil). Es befindet sich aber auch der Mobilfunk-Sendemast der A1 auf diesem, neuausgewiesenen Gefechtsübungsplatz.



Können Sie, als Oberbefehlshaber des Bundesheeres, ausschließen, dass hier Einheiten den Bundesheeres mit Hilfe der neuen Ermächtigungen im Militärpolizeigesetz, Beitritten zu Militärbündnissen (PESCO) und selbstermächtigten Cyberaktivitäten durch die formale Eingliederung eines Sendemastes in einen ausgewiesenen Gefechtsübungsplatz (Cyberabwehr?) Daten, Bewegungsinformationen und Mobilfunk von österreichischen Staatsbürgern unkontrolliert abhören und überwachen? Zitat von der Homepage des BH: "Der Kampf in Computernetzwerken kann im Rahmen der militärischen Landesverteidigung, der Beitragsleitung des Bundesheeres zur inneren Sicherheit und im Rahmen von Auslandseinsätzen durchgeführt werden." Wobei ich das Wort Beitragsleitung als äußerst beunruhigend empfinde - besonders bezüglich Milak-Übungen in Tulln wo das Auflösen von Demonstrationen mit dem Ausschalten von Demonstrationsführern mitten in der Stadt geübt wird. Ein Militärverständnis, das sich immer mehr dem der ersten Republik annähert. 

Kann es sein, dass sich Teile des Bundesheers aktuell im Kampf (vergleiche Teilmobilmachung kurz nach der Sitzung des nationalen Sicherheitsrates vom 28.02.2020) befinden? Ist das Bundesheer oder Teile davon aktuell im militärischen/cyber Kampf?

Können Sie als Oberbefehlshaber des Bundesheeres ausschließen, dass hier geschützte Kommunikation (Arztgeheimnis, rechtansanwaltliches Geheimnis, Bankgeheimnis, geschützte Privatssphäre, Urheberrechte, Wahlgeheimnis usw) nicht an verbundene Dienste in Militärbündnissen oder Polizeieinheiten weitergegeben werden? (NATO, NSA, BvT, HNA, PESCO). 

Österreich ist ja bekanntlich berühmt dafür eine der intransparentesten Verwaltungen mit gut tradierter Methodik bis zurück zu Herrn Metternich zu bewahren. Immerhin gibt es noch immer echte Hofräte, die gar nicht verstehen warum das thumbe Volk (und auch seine Vertreter) überhaupt Anfragen zu Verwaltungsthemen stellen darf. Und dann noch ungeschwärzte Antworten verlangt. Allein, dass sich die Frage über eigentümliche Machenschaften des Staates (Militär, Polizei) stellt, der über trojanische Gesetzgebungen, die mehr verbergen als sie offen regeln mit maximaler Intransparenz agiert, zeigt wohl, dass es hier zu demokratiepolitisch äußerst gefährlichen Staatsgewaltsanhäufungen gekommen ist und dies sich immer mehr intensiviert. 

Können Sie in irgendeiner Art feststellen, ob dieses Mail, bevor es in Ihrer Kanzlei ankommt schon bei Ministerin Tanner, Minister Nehammer oder Herrn Gridling auf dem Schirm landet?! Wenn Sie diese Zeile jetzt gerade nicht lesen, dann kann es sogar ganz leicht sein, dass irgendeine der o. a. Instanzen entschieden hat dieses Mail zu filtern. Das geht ganz leicht über Tag's, zum Beispiel wenn man nicht immer zum Rapport beim Herrn BP vorgeladen werden will. 

Stell man sich vor es gäbe eine Verfassung und tausende Umgehungsregeln und Taschenspieler-Verordnungen in Kombination mit dem "kurzen" intransparenten Dienstweg, die sie unterlaufen. Kann es sein, dass man besser keine Fragen stellen sollte, wenn man in seinem Leben in Österreich nicht plötzlich lauter unglaubliche Probleme auf dem Amtswege erfahren will? Da wird dann (intransparente) Amtshilfe groß geschrieben und unglaublich kreativ.

Mit freundlichen Grüßen
DI Mathias Gruböck
Am Flachhard 24
2500 Baden

https://www.bundesheer.at/sk/cyber/index.shtml