Sehr geehrter Herr Nefzger,
danke
für Ihren Artikel der eine Studie der Boston Consulting Group
wiedergibt. Haben Sie Informationen darüber wer diese Studie in
Auftrag gegeben und bezahlt hat? Speziell die marketinggerechte
Wiederholung spezieller Wertungen zu Gunsten eines
unreflektierten Schwenks auf Elektroantriebe legt mir den
Verdacht nahe, dass es sich bei der Studie nicht um eine
vollkommen neutrale Systembetrachtung und
Entwicklungseinschätzungen handelt, sondern eher um eine
argumentative Untermauerung angestrebter Wirtschaftsziele.
So
ist das Mantra, daß "ein Wasserstoff-Pkw pro Kilometer etwa das
2,5-Fache an Strom verbrauche" in der Verkürzung schlichtweg eine
Falschaussage, und in der Systembetrachtung auch sehr
manipulativ. Wenn man dem Wasserstoff die Erzeugungsverluste
zurechnet, dann muss man dem Leitungsnetz auch die
Leitungsverluste, die immensen CO2 Ausstöße für den Aussbau und
die benötigten und sich offenbar schon in der strategischen
Planung befindlichen Atomkraftwerke mit den simpleren
Salzreaktoren (vergl. Bill Gates) mit einrechnen. Abgesehen
davon, dass Wasserstoff die erneuerbaren Energieüberschüsse
speicherbar macht, während die CO2-neutrale Fraktion wohl eher
auf Grundlastversorgung mittels Atomstrom setzt.
Auch,
wird hier das steigende Alter der Fahrzeugflotte eher als
Negativum angesehen - alles Fahrzeuge für deren Produktion wir
schon das CO2 ausgestoßen haben. Die Produktion eines Autos
erzeugt ungefähr soviel CO2 wie 100.000 km mit einem
durchschnittlichen PKW. Allein der Abbau des Kupfers, das für
150kV Leitungen zu jedem Haus als Leitung vergraben werden muss
und für die E-Motorenwicklungen benötigt wird ein vielfaches des
CO2-Ausstoßes in den Produzentenländern hervorrufen. Das gleiche
gilt für die Sud-Prozesse bei der Lithiumgewinnung.
Durch
Verlagerung der Produktion von einer Technologie auf eine andere
wird es nie zu irgendwelchen Einsparungen kommen. Als einfaches
Gedankenexperiment könnte man hier folgendes probieren: Wenn sich
durch irgendwelche FREIE, nicht wirtschaftlich orientierte
Forschung herausstellen würde, dass sich Verbrennungsprozesse in
der Höhe von 10.000m in der sensiblen Athmosphäreschicht
besonders erwärmend auf die darunter liegenenden Luftmassen
auswirken würden. Etwa durch Dampfschicht und CO2-Ausstoß, wo
noch nie zuvor in der Erdgeschichte das dünnverteilte O2 zu CO2
verbrannt wurde. Würden wir mit dem Fliegen aufhören? Oder noch
ein kleines Experiment: Wie schauts mit dem Militär aus?
Elektropanzer? Wasserstoff-Kampfjets? Bio-Diesel Kriegsschiffe?
Und die Teile waren schon jetzt nicht gerade die Öko-Sparwunder
und so mittlere NATO-Gefechtsübungen scheinen durchaus immer
wieder auch Einfluss auf den Benzin/Dieselpreis zu haben.
Leider
geht es wohl nicht anders bei so komplexen Veränderungen. Es
gibt immer irgendwelche die behaupten DIE Lösung für
superkomplexe Probleme zu haben. Und dann auch gleich wie bei
Corona, alternativlos. Eines ist sicher: Es gibt keine Lösungen
die alle Probleme lösen. Und vorgeschriebene und
zentralorganisierte Lösungen haben die größte Wahrscheinlichkeit
den meisten Menschen nicht zieldienlich zu sein. Weil
monopolistische Planwirtschaft ist vielleicht der feuchte Traum
von Fond-Managern und deren zuarbeitenden Analysten, aber die
Menschen sind davor doch eher immer geflohen. Vereinzelung der
Gewinne und Sozialisierung der Schulden.
Mit freundlichen Grüßen
DI Mathias Gruböck Baden, 18.06.2021
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen