Lustig
ist das Internet – es zeigt uns die diskrete Veränderung der
militärischen Lage frei Haus. Da gibt es ein Übung/Test der
deutschen Bundeswehr aus dem Jahre 1984, also dem Höhepunkt des
kalten Krieges. Da wird immer brav versucht einen Kanal von Ost nach
West zu durchfahren um die Überwindbarkeit des Gelände- oder
Wasserhindernisses durch den Warschauer Pakt zu prüfen. Schaut nach
wirklicher Verteidigungsanstrengung am Elbe Lübek-Kanal aus. Da ging
es speziell um die Erhöhung des westlichen Ufers um eben ein
feindliches Eindringen zu verhindern.
Dann
gibt es eine kleine Übung der Bundeswehr im Jahre 2019 gleich zur
Belustigung des Familienanhanges. Da wird ein Gewässer im
Angriffsmodus übersetzt. Also bei der Ausbildungslehrübung 2019 in
Minden – natürlich gilt hier das Ostufer der Weser als
Feindesland. Auch werden dort „schwache Sicherungskräfte
überfallsartig ausgeschaltet“ (OT). Neben der durchgängig
englischsprachigen Kommandobezeichungen und wohl auch Sprache bei der
deutschen (?) Bundeswehr. Wi Gi Ef Länd Direction East. Verstehen
wohl auch die Kinder.
Was
genau wollen die deutschen Truppen da schon wieder angreifen? So nach
80 Jahren Ruhe? Vorwärtsverteidigung vom Feinsten. Und die
allgemeine Marketingstrategie, dass sich alle deutschsprachigen Heere
„kaputtgespart“ hätten und kaum mehr das Land (gegen wen
eigentlich genau?) verteidigen könnten ist auch schon schön in die
Hirne der Bürger eingestillt worden. Mehr Geld für Bomben und
Granaten hilft jetzt genau gegen welche Bedrohung? Steht der Russe an
der Weser oder sind deutsche Fliegerverbände (Tornados) an der
russischen Grenze im Baltikum stationiert – so wie vor 80 Jahren?
Da freuen sich schon wieder einige, dass die Deutschen fleißig das
überfallsartige Ausschalten von schwachen Sicherungskräften im
Osten üben. Die Geschichte hat schon wieder einen laaaangen Bart.
Leicht rötlich. Barbarossa mit guten alten Brückenköpfen. Also
beim letzten Rückzug aus dem Osten hat die deutsche Wehrmacht
jedenfalls keine Brücken angelegt, eher gesprengt. Und die deutsche
Wehrdoktrin erklärt ja durchaus die Russen etwas verschachtelt zum
Großfeind. GröFeZ, größter Feind aller Zeiten.
Die
BW ist nicht mal mehr in der Lage die Heimat gegen Holland zu
verteidigen.., ansonsten tolle Übung.,mit Kind&Kegel,,!!
Wenn
ich das Übungsziel richtig verstanden habe, dann wird ja auch der
Angriff geübt und nicht die Verteidigung. Auch wurde Deutschland in
der Geschichte ganz selten von Holland angegriffen - auch Österreich
greift Deutschland seit Ende der Monarchie ganz ganz selten an. Und
die Polen freuen sich sicherlich über so Übersetzangriffsübungen,
Oder?
Eigentlich
unpackbar. Und die deutschen „Battle-Groups“ turnen auch schon
wieder im „immerwährend neutralen“ Österreich herum, nur können
die deutschen Panzer offenbar besser Richtung Osten schwimmen als in
der Axamer Lizum herumklettern – aber auch der Angriff über den
Kaukasus will geprobt sein. Und klar braucht das mehr Geld –
weltweit angreifen ist halt viel teurer als lokal-regional
verteidigen. Vor allem wo keiner angreift.
DI
Mathias Gruböck Baden, 26.03.2020
Analyst
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