Jetzt kenn man ja aus der Geschichte der Geheimdienste, dass der Hint
bezüglich der fahrbaren Giftgasproduktions-LKW der den USA zum
wiederholten Irak-Krieg diente vom BND stammte, auch wenn er dann
meinte, dass die Quelle dubios sei. Also ist die Qualität der
BND-Erkenntnisse bereits weltberühmt geworden und jede Information
und Erkenntnis ist so gut wie deren Zweck, der die Mittel ja
bekanntlich heiligt. Jetzt – also JETZT spielt der BND zusammen mit
dem NATO-Strategieverstärkerblatt Spiegel die Erkenntnis zu, dass
russische Seperatisten den Flug MH17 abgeschossen hätten. Aber die
Ukrainer lügen und die Russen stellen die Sachlage falsch dar. Nur
der BND kennt sich aus – mit deutscher Gründlichkeit. Gerade
JETZT.
Da desertieren laufend Einheiten der ukrainischen Armee zu
unterschiedlichsten Gruppen, die alles sind, nur keine regulären
Verbände. Freiwilligen-Verbände und paramilitärische
Gesinnungsgenossenschaften auf der einen Seite, Werksschutzverbände,
oligarchisch orientierte Kräfte und Widerstandskämpfer auf der
anderen Seite kämpfen hier gegeneinander. Faktum ist, dass es in
großen Gebieten der östlichen Ukraine monatelang Boden-Luft und
Luft-Boden Kämpfe gegeben hat. Faktum ist, dass es hier keinerlei
Erkenntnisse der westlichen Sicherheitsdienste gegeben hat, den
Luftraum zumindest über der Ostukraine zu sperren.
Höchstwahrscheinlich fallen komplizierte Waffensysteme nicht
verwendungsfähig in die Hände von gegnerischen Truppen, wenn die
Bedienmannschaften nicht wenigstens teilweise mit diesen Waffen zu
den gegnerischen Truppen überlaufen. Auch ein Einsatz dieser
Waffensysteme wird nicht einfach durch das Durchlesen der
Bedienungsanleitung durchführbar sein. Noch dazu wo die sicherlich
in Russisch verfasst ist :-) Die Ausbildung an den Buk-Systemen wurde
sicherlich auch in Russland durchgeführt. Wahrscheinlich ist da,
dass hier tendenziell russischstämmige Mannschaften in der
ukrainischen Armee eingesetzt wurden aber die taktische Führung in
ukrainischen Händen lag.
Wie wahrscheinlich ist es wenn in einem gespiegelten Szenario
Verbände von Ruhrpott-Arbeitern ein MIM-104
Patriot – System aus den Beständen einer Militärorganisation mit
Logistikzentrale in Ramstein entwenden würden, diese damit sofort
eine Predator-Drohne abschießen könnten? In dem fiktiven Szenario
erheben sich die Werktätigen gegen militärischen Einheiten die von
Machtgruppen gesteuert werden, die unglaublich viel Geld durch
Spekulation gegen Länder und Produktionskräfte (Arbeitskraft)
erbeuten. Außerdem erhebt sich dieser, angenommene, Widerstand gegen
das zunehmende (fiktive) Verbot der deutschen Sprache und deren
Ersatz durch die Sprache der herrschenden Gruppierungen. Diese
Wahrscheinlichkeit ist gegen Null gehend.
Ein
Motiv für derartige Handlungen, also das Abschießen von
Verkehrsflugzeugen ist ebenfalls kaum direkt herleitbar. Es gebe das
Szenario, dass jemand sich in den Feuerleitpanzer des Buk-Systems
setzt, diverse Computerprogramme hochfährt, diverse
Abfeuerungssicherungen entsperrt, eine Zielerfassung durchführt und
auf den Feuerknopf drückt – einfach so. Das alles natürlich
nachdem er eine Mannschaft gefunden hat, die das Waffensystem bis zur
Einsatzfähigkeit aufbaut. Einfach so, damit man einmal das erbeutete
Gerät ausprobiert. Ein anderes in Betracht kommendes Motiv ist da
schon viel ausgefuchster. Der Einsatz des eigenen Militärs und der
sich an den Kämpfen in den östlichen ukrainischen Gebieten
beteiligenden „freiwilligen Kämpfern“ ist nur aus dem Ansatz
heraus rechtfertigbar, dass es sich um Terroristen handeln würde.
Eine schwierige Definition von Terrorismus geht in die Richtung, dass
ein Terrorist Gewalttaten unabhängig von Land und dessen Einwohnern
begeht. Trotz aller Punzierung des Widerstandes im Osten der Ukraine
als Terrorismus, waren diese Kampfhandlungen eigentlich erst durch
das Vorgehen des ukrainischen Zentralregimes gegen den Machtverlust
des Übergangsregimes im Osten und auch im Süden entstanden. Eine
direkter Nachweis eines terroristischen Aktes würde die rechtlichen
Grundlagen für alle gesetzten Handlungen auch aus westlicher Sicht
eindeutig herstellen. Die Wahrscheinlichkeit einer Fals-Flag-Aktion
ist damit durchaus berechtigt, zudem sehr ereignisnah, anscheinend
vorbereitete, ukrainische „Beweise“ für einen Abschuss durch
separatistische Kräfte verbreitet wurden. Diese Handlungsweise, die
anscheinend auch vom BND bestätigt wird, nährt Zweifel an der
Eindeutigkeit von Tatbezichtigungen. Auch das militärische Verhalten
der ukrainischen Truppen und von diversen „Inspektoren“ an der
Abschussstelle werfen Zweifel auf, ob die Sachlage derart einfach
durch den Herrn BND-Präsident Gerhard Schindler bestimmt werden kann
– und das auch gerade JETZT, wo die strategischen Pläne aus
Übersee, das russische Gas durch Fracking-Flüssiggas-Überkapazitäten
aus dem Westen zu ersetzen erfolgreich zu sein scheinen.
Parallel
zu den „Spiegel“-Verkündigungen werden in der „Presse“ jetzt
die Substitutionskonzepte für russisches Gas und Öl als Schlagzeile
dargestellt, trotzdem sich in den gleichen Medien die Darstellungen
widersprechen: Auf der einen Seite wird dargestellt, wie sehr die
russische Wirtschaft unter dem niedrig gehaltenen Ölpreis leidet und
wie abhängig die russische Wirtschaft von den Exporteinnahmen durch
Gas- und Ölverkäufe ist, auf der anderen Seite wird wieder die
„Gaskeule“ an die Wand gemalt. Wenn das nicht Propaganda ist, was
dann? Im normalen Leben würde das den Tatbestand der
Geschäftsschädigung darstellen, wenn z.B. die Wienenergie permanent
in der Kronenzeitung (z.B.) ausstreuen würde, dass die EVN den
Gashahn im Winter zudrehen würde, damit sie ihre Überkapazitäten
an die niederösterreichischen Gaskunden verkaufen könnte. Dafür
braucht es aber Terroristen im Osten der Ukraine, damit man schlüssig
erklären kann warum man dort kämpfen lässt und warum in
ukrainischen Gashandelsfimen installierte Söhne von
US-Geheimdienstchefs das russische Gas für Europa abzweigen müssen,
wenn Russland keinen guten Preis macht. So einfach ist der
Welthandel. Und Russland ist an allem Schuld. Das kann der BND
nachweisen, nachdem der CIA und die NSA die zuvor ausspionierten
Unterlagen den deutschen, besetzten Freunden 3. Klasse freigegeben
haben.
Hätte der Herr Präsident Schindler wohl die Erkenntnis, dass es
eine Fals-Flag-Operation ukrainischer Kräfte mit Unterstützung von
Kräften der NATO gegeben hätte auch ganz locker an die Presse
gespielt? Dürfte ein BND eine derartige Erkenntnis überhaupt haben
– bei all den Bündnisverpflichtungen? Wo doch jetzt parallel
aufbereitet wird, wie viel nicht die Deutschen mehr in Rüstung
stecken müssen. Wo doch der Russe in zwei Stunden in Kiew ist und in
4 Stunden Warschau eingenommen hat. Laut Baroso, der wohl bald in
einem Aufsichtsrat von Firmen wie BAE oder so seinen gerechten Lohn
für seine Verdienste um die Waffen- oder die Flüssiggasindustrie
einstreifen wird können. Und die 200 Syrien-Heimkehrer gefährden
den Weltfrieden. Der Westen wurde ja auch jahrelang durch
Fantasy-Filme darauf vorbereitet jeden Schwachsinn für glaubwürdig
zu halten.
DI Mathias Gruböck Baden, 19.10.2014
Unternehmens- und Organisationsberater