31 Januar 2011

Staatsfernsehen und Schauprozesse


Sind die Einwohner arabischer Staaten wirklich schlauer als die österreichischen Kroneleser und ORF-Beitragszahler? Die Araber, Agypter und Kosorten wissen, dass die Berichterstattung in ihren Medien vor allem ein Ziel hat: Die Machterhaltung der Oligarchen.

In Österreich glauben offenbar noch viele das Staatsfernsehen sei für die Bevölkerung da – macht auf investigativen Journalismus um das Gute, Schöne und Wahre in Österreich zu stärken. Dass es über Jahre reiner Zufall war, dass ein Herr Broukal als Anchorman so unabhängig kommentierte, dass er alsbald für ein Partei im Parlament saß. Man vernimmt ja auch kaum politische Reiberein aus dem sendungsbewussten Staatsfunk.

Und jetzt gibt es offenbar die Lizenz zum Schauprozess für Moderatoren. Wobei, das Wort Moderator findet sich im ORF-Lexikon anscheinend in der Fremdwortabteilung. Würde mich sehr interessieren ob die Frau Turnher auch mit dem geschätzten Herrn Faymann seine Steuererklärungen aus dem Jahre 1999 im Detail durchwassern will. Oder dem Herrn Androsch? Oder die kleinen Millionentelefonate eines Herrn Vranizky? - aber man sollt ja immer vor seiner eigenen Türe kehren. Also doch einfacher so ein kleiner Schauprozess mit einem, den alle fallen haben lassen, weil er das System der gegenseitigen Abhängigkeiten nicht braucht. Und das kreiden ihm alle an.

Weil, wenn man genau hinschaut, fehlt genau eines – das Motiv! Der Herr Grasser hat sicher die Fähigkeiten und Möglichkeiten sehr viel Geld zu verdienen. Und er hat eine Frau die ihm auch nicht sonderlich auf der Tasche liegen wird.

Tztztz – und trotz all dem begeht der Herr Grasser nun diese abscheulichen Verbrechen – und das so gevivt, dass man ihm die gar nicht nachweisen kann. Na Hallo! Da braucht es jetzt den ORF der als Wahrer des Rechtsstaates und der Überparteilichkeit einen Schauprozess der Sonderklasse abliefert. Da kann jetzt jeder opportunistische Wendehals seine braune Halskrause herzeigen und sich auf den Mann (oder die Frau) von der Straße berufen.

Merkt denn niemand die wahre Peinlichkeit von Lobbyisten, die schon den Speichel des nächsten Auftraggebers lecken und von Pseudojournalisten, die wie abgerichtete Hunde alles apportieren was die Machtkonglomerate als Mainstreemmeinung vorgeben? Wie schwach ist das? Die etwas andere Strukturreform. Bei dem Aufwand kann niemand rechtzeitig ein neues Budget erstellen – außer dazumals der Herr Grasser (Aber das hat er wahrscheinlich auch nur gemacht, damit er von seinen Verbrechen ablenkt!)

DI Mathias Gruböck                                                                      Baden, 31.01.2011
Unternehmens- und Organisationsberater

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