14 November 2012

Umfaller

Zur Erinnerung: Ein Mitarbeiter der meistgelesensten österreichischen Tageszeitung geht ins öffentlich-rechtliche Fernsehen um Druck auf die Jury einer Castingshow auszuüben. Was noch unglaublicher ist: Die Hälfte der Jury lässt sich davon tatsächlich beeindrucken und stimmt - trotz einer vollkommen lächerlichen Performance - für den Kandidaten.

Gegen ihn (und seinen Freund Jeannée) stimmen nur Karina Sarkissova und Sido. Letzterem wird sogar offen – und für das Publikum im Studio gut hörbar - damit gedroht, dass Jeannée ein bekannter Journalist ist, der ihm schaden könne. Doch Sido – und das ist für jemanden, der/die an die österreichische UntertanInnenmentalität gewöhnt ist die eigentliche Überraschung – lässt sich davon nicht im geringsten beeindrucken.

Schwenk zu einem amerikanischen Obsorgefall: Nun bekanntgeworden ist etwa, dass sich beide Topmilitärs bei Gericht für Kelleys Zwillingsschwester Natalie Khawam in einem Sorgerechtsstreit verwendeten. Obwohl beispielsweise amtlich bekundet war, dass sie vermeintliche Vorfälle von häuslicher Gewalt frei erfunden hatte, um ihren Ex-Mann vor Gericht anzuschwärzen, und sowohl ihren Arbeitgeber als auch ihr privates Umfeld systematisch belog, deponierten beide Topmilitärs bei Gericht Schreiben, in denen sie von der „hart arbeitenden“, „liebevollen“ und „aufopfernden Mutter“ schwärmten. Im konkreten Fall halfen die Promiinterventionen allerdings nicht. Der zuständige Richter Neal Kravitz urteilte schließlich in dem Sorgerechtsverfahren, dass bei Khawam „extreme persönliche Defizite in Sachen Ehrlichkeit und Integrität“ festzustellen seien, und sprach das Sorgerecht für den Sohn aus diesem Grund allein ihrem Ex-Mann zu. Auch bei Kelley dürfte es diesbezügliche „Defizite“ geben: Sie soll sich gegenüber der Polizei als Honorarkonsulin ausgegeben und Beamte zu ihrem persönlichen Schutz verlangt haben, hieß es übereinstimmend in mehreren US-Medien. (orfon.at vom 14.11.2012)

Da sieht man, dass in Amerika Richter offenbar wirklich unabhängig sind. Jetzt schwenken wir wieder zurück nach Österreich. Da läuft eine Mutter Amok. Das zum wiederholten Male. Warum interessiert niemanden, nur allen, die nicht vollkommen unterbelichtet sind muss klar sein, dass die Vorwürfe, die die Mutter gegen den damaligen aktuellen Vater erhebt absolut erstunken und erlogen waren und sind. Das sich da noch einige pseudorelevante Interventoren fanden, die die Lügengeschichten der Mutter unterstützten und fast ein marienverehrerisches Mutterbild zeichneten ist auch hinreichend nachgewiesen. Gutachter die derart gefällig Gutachten gegen jeden normalen Menschenverstand von sich geben führen über zu Richtern die ihre Urteilskraft wohl beim Anschaun von Kasperltheaterstücken geschärft haben. Jugendsamtbeamtinnen mit einer grenzenlosen Inkompetenz runden noch das desaströse Gesamtbild ab. Wenn dann plötzlich der Akt unter den Fingern zu brennen anfängt, da die Mutter anscheinend doch nicht ganz dem landläufigen Profil des Hausmütterchens entspricht, wird der alarmierte Vater einfach zwangs-besachwaltert und danach gehen alle auf Tauchstation, die nicht schon längst dort waren.

Wenn in Österreich Verbrecher (also eigentlich müsste man ja jetzt richtig Verbrecherinnen schreiben) auch noch Mütter sind, dann giltet das Gesetz nicht. Das gilt nur für Männer. Also auch meistens für Väter. Falsch – wenn mächtige Männer auf Mütter spitz sind, dann gilt das Gesetz für derern Männer (also den Männern dieser begehrten Frauen) nicht. Voglfrei oder vögelfrei oder wie immer das heißt. Will-Haben auf österreichisch. Recht staat ohne Verhütungsmittel. Budarantenpartie der Ignorantenpartei.



DI Mathias Gruböck, 06.11.1964 Mödling Baden, 14.11.2012

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