24 Juni 2014

Die größte Kolonialmacht der Welt

Wenn man nach Afrika blickt fragt man sich immer wieder warum die Afrikaner so lange brauchen um sich der Nachwirkungen der Kolonialzeiten zu entledigen. Warum es ihnen so schwer fällt stabile politische Strukturen aufzubauen. Wenn man genauer hinschaut, dann kann man erkennen, dass hier noch sehr viele der kolonialen Hegemoniemethoden am Wirken sind. Diese haben sich über der Zeit etwas gewandelt und zeigen sich heutzutage verstärkt in der wirtschaftlichen Dominanz über Ressourcen und Wertschöpfungsprozesse. Durch diesen Abfluss an Vermögen und Werten in die Bilanzen von Konglomeraten westlicher „Kolonialmächte“ zerfallen immer wieder die Strukturen vor Ort auf Grund ihrer Machtlosigkeit oder gar korrumpierten Beihilfe.

Jetzt hat die größte Kolonialmacht der Welt ein riesiges Problem. Die USA leben auf Kosten von Märkten und anderen Ländern. Alleine durch die Verteidigung des Dollar als Weltleitwährung holt sich die US-Gemeinschaft unglaubliche Größenordnungen an zinsenlosen, nichtrückzahlbaren Krediten. Die Aufrechterhaltung des Dollarkreislaufes verschafft der amerikanischen Wirtschaft ein unglaubliches Momentum, das sie immer wieder auch zu sehr aggressiven Maßnahmen führt. Wirtschaftskriege sind ein Teil der Hegemoniebestrebungen die die USA massiv einsetzen um die Bedrohungen ihrer Vormachtstellung als größte Wirtschafts/Kolonialmacht und Weltenführer zu beseitigen. Das Spiel wird nach den Regeln gespielt, die kleine aber sehr einflussreiche Gruppierungen in Washington vorgeben. TISA und TTIP zeigen ganz genau wohin die Reise für die Teilnehmer am Spiel gehen soll, alle anderen werden sowieso ausgeschlossen.

Wenn, zum Beispiel noch irgendjemand daran glauben will, dass ein wirtschaftlicher Krisenstaat wie die Ukraine ohne Ziel und Plan einen Bürgerkrieg entfacht (und wenn man nicht ganz einäugig-rasmussen-atlantisch ist, dann kann man hier durchaus Mutwillen erkennen) ohne hierbei in ein strategisches Großbild eingebunden zu sein, dann muss er auch alle anderen Marketing-Aktivitäten dieser Weltführerlobbies glauben. Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer. Alles Terroristen – unwertes Leben. Es geht um Friede und Demokratie und nicht um Öl, Gas und Ressourcen.

Jetzt werden parallel dazu, dass Europa bei Kiew beendet wird die unglaublichen Anstrengungen um mehr Arbeitsplätze und Kosteneinsparungen bei der Wasserversorgung und anderen Dienstleistungen ruchbar. Die USA machen sich solche Sorgen, dass das europäische Wasser nicht frei sein könnte, da die Wasserversorgungsnetze ja sicherlich mit amerikanischen verbunden werden könnten – aus Effizienzgründen. So wie die Anti-Fracking-Gruppen laut NATO-Chef vom Russen (böse-böse) oder gar KGB (dieses Kürzel schreckt die junge Generation leider schon viel zu wenig) bezahlt/unterwandert sind, da die Konzerne sich ja so schwer tun die undemokratische Bevölkerung (z.B.: in Rumänien) von ihren Versuchen diese widerborstigen Europäer von ihrer Abhängigkeit vom Russen (böse-böse) zu entfracktionieren. Überhaupt ist es ganz wichtig, dass alle diese demokratischen europäischen Wähler ganz fest daran glauben, dass Amerika nur das Beste für die europäische Gemeinschaft will und jede Anstrengung unternimmt um den Europäern ganz genau zuzuhören (NSA) und ihren Wünschen zum Durchbruch zu verhelfen (TISA,TTIP, Lobbies in Brüssel). Alles andere sind Islamisten, Putinversteher oder gar Terroristen – oder noch ärger: heißen Snowden. Der ist ja, im Gegensatz zu einem Herrn Chordokowsky nicht am Allgemeinwohl oder an der Befreiung von der Abhängigkeit vom russischen Erdgas interessiert. (Witziger Weise ist der Herr Chodorkowsky seit er seine Milliarden in der Schweiz hat und nicht mehr im Öl und Gasbusiness ist kein Oligarch mehr – und wenn der seine Milliarden in die Schweiz bringt, dann ist der Vorwurf von Steuerhinterziehung eine Politjustiz – was es im gesamten westlichen Rauch noch nieeee gegeben hätte). Also den Snowden da verrecken lassen. Asyl ist ja bekanntlich nur für Menschen gedacht, die vor Feinden des Westens fliehen. Und die USA dürfen ja eindeutig nach ihren eigenen Gesetzen, die Gesetze der anderen brechen. Was wiederum zur irrigen Annahmen führt, dass dies auch umgekehrt für die anderen gilt. Das hat der französichen Bank BNP dann gleich ein paar Milliarden gekostet (geht ja auch ohne TTIP und TISA)

Hauptsache die Menschen sind zufrieden, Hauptsache man sagt nicht Wirtschaftshegemonie (oder Ratingargentur) dazu und Hauptsache man glaubt an den Freundschaftsschmäh. Putin ist das Böse – China ist der Hort der Prosperität und der Demokratie. Ah so, China kauft brav die frischgedruckten Dollar. Ah, die darf man nicht wirtschaftssanktionieren. Da geht es um die westlichen Werte. Kolonialwerte.


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Von Blogger am 6/24/2014 01:00:00 vorm. unter EinNetzen eingestellt

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