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Die einzige wirklich gefährliche Meinung ist die verschwiegene. Jede
geäußerte Meinung ist primär die einer einzelnen Person, eines
Individuums. Aus einer intrinsischen Sicht kann die weder gut oder
böse, richtig oder falsch sein. Diese Wertung kann erst in der
Rezeption durch ein Außen entstehen.
Jede Normierung von Meinungen und Nicht-Ausdruckswürdiger-Meinungen
entsteht aus einer Angst vor der eigenen Wertung durch andere. Würde
diese, andere Meinung von der Majorität geteilt werden, dann würde
man ja selbst nicht mehr mehrheitsfähige Meinungen besitzen. Die
Durchsetzung von Standpunkten einer Minorität gegenüber der
Allgemeinheit nennt man manchmal Faschismus, da man bei
Mehrheitsentscheidungen ja ruhig bei demokratischen Methoden bleiben
könnte. Ein stückweit führt also jeder Versuch die freie
Meinungs-Äußerung kontrollieren zu wollen zwangsläufig zu
diktatorischen Methoden. Informationsfreiheit (sowohl senden als auch
empfangen) ist ein zentraler Bestandteil jeder entwickelten
Gesellschaft - alle gegenwärtig gegenläufigen Bestrebungen
führen zu diktatorischen und faschistoiden Machtstrukturen. Es
gehört zur Demokratie auch etwas Mut andere Meinungen, seien sie
noch so unglaublich, unerwünscht oder verabscheut auszuhalten.
Äußerst befremdlich finde ich in diesem Artikel, dass Spott und
Satire hier in einem Atemzug mit Hass-Verbrechen genannt werden.
Immerhin hat es vor nicht allzu langer Zeit gerade ein Bekenntnis zu
einer Satirezeitschrift gegeben, die ihren Hohn und Spott massiv als
Meinungsäußerung genutzt hat. "Sabbernde religiöse
Würdenträger, die sich reihum in den Arsch ficken" ist eine
Meinung die man haben und darstellen darf. Satire über den Holocaust
ist für andere wiederum unerträglich. Ich persönlich schließe
mich beiden Meinungen nicht an, versuche jedoch zu akzeptieren, dass
man diese haben darf und ich nicht Recht haben muss - die größte
Gefahr für die Freiheit sind diejenigen die Recht haben!
DI Mathias Gruböck Baden, 27.04.2015
Unternehmens- und Organisationsberater
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