21 Januar 2020

Die USA verteidigen die EU

Jetzt machen die USA- mit ihren Vasallen in der NATO das Großmanöver „Defender 2020“ gleich mit den Finnen und den Georgiern dazu, also entlang der gesamten russischen Staatsgrenze zu dem Teil von Europa (in der offiziellen Diktion gehört Russland, als größtes europäisches Land ja gar nicht zu Europa) der ja nicht von der NATO eingenommen werden sollte – nach dem Ende des Kalten Krieges. Und vor allem nicht von den USA. Aber die stellen lustig Raktensilos in den eroberten Gebieten auf und lassen deutsche Kampfflieger im Baltikum patrouillieren. Sehr sensibel. Das deutsche Staatsfernsehen erklärt noch dem Publikum, dass jetzt 37.000 US-Soldaten durch den Osten der Republik marschieren und dass die „US-Truppen die EU verteidigen“ würden.

Also den kuschenden Vasallen der Weltmacht wird hier die Ausdehnung des Oberbefehls der US-Militärführung bis an die russische Grenze als Akt der Verteidigung erklärt. Gleichzeitig verabschieden die USA ein Gesetz im Rahmen des Verteidigungsetats (2020 National Defense Authorization Act), der eine klare wirtschaftskriegerische Zielsetzung hat – nämlich die Kontrolle über Europas Energieversorgung zu erlangen und die Umgehung der amerikanischen Kontrolle über die Ukraine-Transitrouten (vergleiche Hunter Biden – CEO in unkrainischer Gashandelsfirma, mit kolportierten Vertriebsförderungsprämien in Millionenhöhe)

Jetzt sind da aber bei der angegriffenen Nordstream 2 österreichische und deutsche Investoren (z.B.: OMV) schon ordentlich in Vorfinanzierung gegangen. „Sanktionen“ gegen ein energiepolitisch sinnvolles und wirtschaftlich profitables Projekt entbehren jedweder rechtlichen Grundlage und stellen klassisch einen Akt der Aggression dar. Rein formal greifen die USA im Rahmen ihres Militärs die Energieversorgung in Europa an. Es ist klar, dass das US-Militär den Dollar verteidigt und jede Strategie mitträgt, die den Dollar stärkt. Wo dann öffentlich rechtliche Fernsehsender in Deutschland Gefahr laufen „Fake-News“ zu verbreiten und zu verstärken, wie sie es bald bei jedem wirtschaftspolitischen Thema, das aus dem Dollarraum vorgegeben wird, tun. Wobei, da kann der ORF auch aufholen mit Panik-Chaos-Diskussionen von hysterisch-aktivistischen Zentrum-Diskussionen in denen Fakten, Ängste und Wirtschaftsinteressen solange wild durcheinandergemischt werden bis man kaum glauben kann was die sich gegenseitig aufputschenden Teilnehmer zu wissen glauben und mit welchen Lösungsansätzen sie die in Studien erkannten Probleme zu verstehen versuchen. Gleichzeitig verbraten wir Unmengen an Ressourcen bei unseren Destabilisierungskriegen gegen Öl- und Gas-produzierende Länder. Eh klar – wenn die Ressourcen knapper werden, muß man darum kämpfen. Das würde das ganze kriegerische Verhalten auch klarer machen – wir werden nicht angegriffen, nur die „Feinde“ geben uns einfach nicht mehr so locker ihre/unsere Rohstoffe. Also wird dann auch klar, dass das mit der egalitären Globalisierung nur so lange gut gehen kann, wie alle zu unseren Bedingungen agieren. Weil Globalisierung mit einseitigen wirtschaftskriegerischen Sanktionen schaut auf die Dauer und in der Menge eher wie gute alte Kolonialpolitik aus. Destabilisieren, sanktionieren und gegeneinander aufhetzen (am besten über die Macht aus dem Internet). So kann man sich dann beispielsweise von einem ehemaligen 25 Millionen Leute Volk (Syrien) mit gerade mal 200 Mann Bodentruppen und ordentlich Megatonnen aus der Luft das Öl abgreifen. Also schauen, dass es nicht in die falschen Hände gelangt. Also nimmt sich da ein Land (z.B.: USA) heraus weltweit zu definieren was die richtigen Hände für Öl und erlaubte Pipelines für Gas sind.

Unser weltweites Öl- und Gas-Werksmonopol verteidigt auch noch die EU Grenzen – pauw sind die aber lieb und nett. Und die Europäer sind dermaßen schwach, das man ihnen ja fast schon den Selbsterhaltungstrieb absprechen möchte. Als erstes sollte man alle die glauben US-Interessen in der EU durchsetzen zu müssen in ein Boot setzen und der Mayflower nachschicken. Oder man pusht sie zum deutschen Bundeskanzler.

DI Mathias Gruböck Nondorf,21.01.2020
Analyst

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