Das ist
schon perfide – da wird gerade von den Heuchlern, die schon die
längste Zeit versuchen, die Freiheitsrechte der Bürger durch eine
hysterische Kampagne gegen eine angebliche Bedrohung des Abendlandes
durch archaische religiöse Fanatiker auszuhebeln.
Wenn 11
Journalisten, die das gesamte religiöse und politische Establishment
derart durch den Kakao gezogen haben, dass einige der Angefütterten
sich regelmäßig an ihren Mule-Frittes verschluckten, von Burschen
ermordet werden, die, bei genauer Betrachtung mehr nach mafiösen
Verbandelungen aussehen als an irgendwelche Gotteskrieger, dann
nutzen diese Heuchler die Gunst der Stunde dazu weiter ihren Plan zur
Beschneidung der Freiheit zu basteln.
Sofort
werden Hintertüren vollmundig in alles gefordert was so elektronisch
kreucht und fleucht. Wiki-Leaks-Auch-Journalisten werden im Geheimen
von US-Behörden elektronisch gefilzt, damit nicht zuviel über die
Beschneidungen der Freiheit und der durchaus faschistoiden
Kontrollbestrebungen der Machthaber in der westlichen (also ganzen)
Welt verbreiten können.
Lassen
wir vollkommen unbeachtet, dass es jetzt offenbar schon Terroristen
ohne hypen Vollbart gibt, die Rapper sind und Drogen verticken, zu
Terroranschlägen gerne Personalausweise mitnehmen um diese dann in
Fluchtautos liegen zu lassen – abgesehen, dass es die ersten
Terroristen der neueren Zeit waren, die überhaupt eine Flucht
geplant hatten und sich erst später zum Märtyrertod entschlossen,
da ihr Auftrag sicherlich nicht auch dahingehend lautete, sich nicht
fassen zu lassen. Wo war da genau die Videobotschaft vom Herrn Al
Zawahiri, der sich mit der Tat brüstete? Aber eigentlich hieß doch
die Geschichte, dass es sich um bösartige IS-Zurückkommer handle –
die aber blöder Weise wieder mit den Taliban strikt verfeindet sind
– weil eben Konkurrenz im Markt mit dem Schrecken.
Mittlerweile
ziehen weiterhin die westlichen Drohnen über aller muslimischen
Herrn Länder ihre Kreise und töten was sie glauben unbedingt
ausrotten zu müssen. Geheime, supergeheime und privatwirtschaftliche
Kampftruppen marschieren durch ebenfalls diese Länder und stellen
wieder Ruhe und Ordnung der Rohstofffindung her. Der Islam wird
grundsätzlich als das erkannt, was er seit bald eineinhalb
Jahrtausenden ist – nicht abendländisch. Jeder Widerstand gegen
abendländisch-westliche Hegemonie ist Terrorismus. So wie jeder
Journalismus für die bürgerlichen Freiheiten Spionage ist. Je suis
Charlie et je suis aussi Wiki (leaks)!
Mittlerweile
haben alle Geheimorganisationen Hintertüren zu jeder Boeing zu jedem
Auto zu jeder Datenbank zu jedem Kommunikationsmedium. Damit sie was
genau schützen? Uns vor der Gefahr von Avataren in Computerspielen,
die noch ganz unüberwacht miteinander chatten können? Wir benötigen
Cyberspione, die als Hexe Kniesebein verkleidet jeden 14
Internetgamer fragen ob er eine Kalaschnikow im Kinderzimmer
versteckt hätte. Vor über 150 Jahren sind unsere Ahnen auch für
das Briefgeheimnis auf die Barrikaden gegangen. Es gibt ein Recht
seine freie Meinung nur mit den Menschen zu teilen mit dem man sie
teilen will. Geheimdienste, die allgemein die Menschheit vor
fahrbaren Giftgasanlagen schützen, die Möglichkeit einzuräumen,
private Kommunikation bewerten zu wollen, ist genauso sinnvoll und
gesetzeskonform wie der Angriffskrieg gegen den Irak. Nebenbei, bei
dem sind an die 300.000 Menschen getötet worden – fast
ausschließlich Muslime.
Wenn in
den französischen Alpen 6 Tourengeher durch eine Lawine getötet
werden, dann plant der EU-Ministerrat auch nicht die Lawinenverbauung
der gesamten Alpen. Mit welcher Logik fordert die EU oder
irgendwelche Innenminister, die schon seit Monaten von der Gefahr von
IS-Rückkehrern erzählten, dass sie ganz erleichtert sind, wenn sie
jetzt endlich Recht behalten konnten – und diese bösen bösen
Terroristen diese (bösen) linken Schreiberlinge und Schmieranskys
umgelegt haben. Die mangelnde Breitenwirkung konnte Gott sei Dank im
zweiten oder dritten Anlauf durch die Einbeziehung der jüdischen
Komponente noch beigesteuert werden. Sonst wäre ja fast die Chance
bestanden einen politischen Anschlag daraus abzuleiten – so auf die
Art: Die Faschisten aller geheimen Mächte zeigen ihr wahres Antlitz
– aber nein, schnell noch die Kurve zum Palästinensergschichtl
auch noch mitgenommen. Gut abgestimmt, zwei Tage später, nachdem das
mit der U-Bahn und der schwarzen Polizistin viel zu viel in ein eins
zu eins abglitt.
In
Marseille kämpfen Gangs von Drogenbanden seit Jahren mit
Kalaschnikows aus den Anbaugebiete um die Vorherrschaft in den
Standard-Mafiadomänen. Da fragt sich keiner woher die Kriminellen
die Waffen bekommen und und und. Wenn ein paar Gangmitglieder aber in
Paris zuschlagen, dann steht die Pegida-Bilderberg-Welt still.
Auch
in Afrika ist es einfacher als früher. Kommunismus gegen
Kapitalismus mit Stammeskriegen vermischt fand nicht so eindeutige
Mehrheiten für das wirklich westliche Gutsein, wie der Kampf gegen
den Islamismus. Weil, es gab früher (und langsam wieder) auch
Sozialisten in Europa (und manche glauben sogar, dass sie in Amerika
nicht ganz ausgerottet wurden) aber keiner im Westen ist für den
Islam. Das ist maximal eine kleine Unteschichtminderheit, gegen die
man endlich wieder Gruppenängste (gekoppelt mit darauffolgender
Abwehraggressivität) ungestraft schüren kann, seit es bei den Juden
zahlenmäßig nicht mehr so interessant ist und außerdem verboten.
Wobei, einige simplere Gemüter sind hier sicherlich nicht sonderlich
willens zwischen den einzelnen Religionen von „denen da unten“ in
ihrer Verteidigung des Abendlandes zu unterscheiden. Aus „Die
gehören nicht hierher!“ kommt ja bekanntlich nur allzu schnell ein
„Die gehören weg!“. Das ist dann die Antwort auf
öffentlich-rechtliche Fragestellungen der Art: „Wie passt der
Islam zu Deutschland?“ - also wenn das keine Verhetzung ist …
Aber die als „Schwulenlobby“ als Schafspelz getarnte SA-Partie
(Sicheres
Abendland)
liebt es eben durch die Hintertür einzudringen. Und wenn es nur
virtuell ist.
DI
Mathias Gruböck Wien, 26.01.2015
Unternehmens-
und Organisationsberater
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