Datum: 07. März 2014 07:26:50 MEZ
An:
Wie bringt man alle dazu, das zu machen, was man will, ohne sich die Finger allzu dreckig zu machen? Schritt 1: Man weiß zu allererst sehr genau wo alle stehen. Schritt 2: Man hat die Mittel und Wege seine eigenen Sichtweisen und Ziele konstant wiederholend, über verschiedenste mediale Schienen laufend einzustillen. Schritt 3: Man schafft in entscheidenden Situationen eine klare Freund-Feind-Situation um die große Menge der Mitläufer zu einer Entscheidung zu zwingen, auf welcher Seite sie stehen. Dafür muss ein Konflikt induziert werden, der in eine „heiße" (Kampf)phase gebracht wird und macht gleichzeitig alle zu Konfliktbeteiligten. Dies geht meist über die Bedrohung von Grundwerten (Religionen, Ideologien, Völkerrechte). Hierbei ist es nicht von Belang inwieweit diese Bedrohung real oder nur fiktiv ist, da durch die Methoden der PsyOps jede gewünschte „Realität" geschaffen werden kann, die zu den geplanten „Reaktionen" stimmig passend ist. Sobald die jeweilige Realitätskonstruktion in ausreichendem Ausmass in den Kommunikationskanälen verankert ist, sind alle weiteren Handlungsschritte und Maßnahmen konsistent darauf ableitbar.
Der Aufwand für diese Realitätskonstruktionen steigt mit der Größe des Kommunikationssystems stark an, jedoch gibt es hierbei auch Prozesse wie Gruppendynamik und Herdenverhalten die einen gewissen economy of scale-Faktor zeigen. Zur leichteren Wiedererkennung gibt es mehrere simple Plots, die je nach Stoßrichtung projiziert werden:
a.) Ein Land marschiert in einem anderen Land ein – für den Gutfall (also man selbst ist der Angreifer) ist dies zuvor derart aufzubereiten, dass die Führung des zu okkupierenden Landes illegal (korrupt, völkerrechtswidrig, etc.) ist, dass das Volk klarer Weise okkupiert werden will und den befreienden Okkupanten sozusagen in einer geheimen Wahl mit dem Einmarsch beauftragt hat und dass die zu entfernenden Machthaber Frühgeburten aus den Brutkästen reißen, Atomgiftgasbakterienraketen mit weltweiter Reichweite haben und nur durch dringend zu erledigende andere Gräueltaten noch nicht dazu gekommen sind, die gesamte Welt zu massakrieren.
aa.) Man kann es leisten, dass man die bösen Machthaber von der Macht vertreibt um dann von den installierten neuen, befreundeten Machthabern zu Hilfe gerufen zu werden. Hier ist wiederum sehr wichtig, alle vorherigen demokratischen Mechanismen wie Wahlen und Parlamentarismus als gefälscht, manipuliert oder sonstetwas erkennbar zu machen und die installierten Kräfte als eine durch und durch demokratisch legitimierte Regierung, die in der letzten Wahl eben nur auf Grund des vollkommenen Betruges durch das Wahlvolk nicht an die Macht gekommen sind, darzustellen. Auch sehr wichtig ist, dass wenn Teilgruppen mit Parlamentsentscheidungen nicht zufrieden sind, sie diese durch die Übernahme der Macht revidieren können. Sozusagen in einem Akt der direkten Demokratie. Auch hierfür ist eine Unterstützung von Gutmenschen (also ausländischen Kräften, die den Machtübernehmern bei der Machtübernahme helfen, damit diese dann wieder ebendiese ausländischen Kräfte assoziierend zu Hilfe rufen, damit die von der Macht vertriebenen nicht wieder ihre illegalen demokratischen Mehrheitsprozesse durchführen können) immer von Nutzen. Punkt aa.) ist auch bekannt unter der Überschrift: „Der Umgang mit widerspenstigen Mehrheiten in Demokratien – oder die Illusion der Wahl"
ab.) Wichtig ist immer die Feststellung, dass das Mehrheitsvolk das Minderheitsvolk unterdrückt (für den Fall des bösen Mehrheitsvolkes) – für den Fall, dass das Mehrheitsvolk befreundet und gut ist, ist die Minderheitsbevölkerung eine Ansammlung von Seperatisten, was schon sehr klar auf deren wirkliche Intention hindeutet: Terror – also Terroristen, dies speziell wenn das Minderheitsvolk eine böse Religion, deren Bösartigkeit man schon aus den Kreuzzügen kennt, hat oder sich gegen die gottgegebene Verteilung von Besitz und Vermögen auflehnen will (Kommunismus). Hier ist es besonders wichtig auf die Spielregeln der Demokratie hinzuweisen, dass eben Mehrheiten Mehrheiten sind und diese minderwertig-minderheitlichen Splitter-Unter-Teilgruppen jedes Recht auf eine völkerrechtliche Behandlung verwirkt haben, da eben undemokratisch (Pfuii). Ganz wichtig ist bei der Installation dieser Realität immer wieder darauf hinzuweisen, dass es sich bei diesen Untermenschen um Menschen handelt, die in vollkommen archaischen Anschauungen herumvegetieren, wie zum Beispiel in Stammesgebieten oder, dass sie sogar irrationaler Weise „Selbstverteidigungsgruppen" bilden. Dabei können wir doch nur mitleidig lächeln, da wir ja wissen, dass diese Menschen einfach hysterisch und vollkommen sicher sind. Und wahrscheinlich sind ja Menschen die sich gegen unsere (also die aus dem Inertialsystem des Guten) Hilfe verteidigen müssen, sind ja schon fast Angreifer, also nichtreguläre Angreifer. Damit stellen sich diese Menschen eindeutig außerhalb der Genfer Konventionen und des Völkerrechts. (Hier kommt es zu einer sehr diffizilen Unterscheidung, da zum Beispiel die Ukraine, im Gegensatz zu Serbien, die territoriale Einheit zu Recht fordert. Die NATO-Bombadierungen von Belgrad waren ja deswegen, weil die Serben ein böses Mehrheitsvolk in Jugoslawien waren, und kroatische und bosnische Separatisten klarer Weise das Menschenrecht auf gute Selbstbestimmung erhoben haben.)
Neben diesen verschiedenen Varianten der Konstrukte, gibt es noch einige neuere Ansätze in den Diskussionen, wie man der Plage der falsch-wählenden Fremdvölker mit geopolitischem Interesse Herr werden könnte. Speziell im arabischen Raum wird von den guten westlichen Think Tanks (sicher sind diese Panzer kein Teil des War on Information) immer lauter darüber nachgedacht, ob nicht die Diktatur (also die Diktatur, die von einem guten Diktator geleitet wird) für Wahlvölker, die nicht wissen was gut für sie ist, besser sei. Damit könnte man auch gleich diesen Putschbeschreibungen umgehen, wenn aufrechte gut Militärs das Wahlvolk davor retten, wenn es fälschlicherweise eine als Partei getarnte Terrororganisation gewählt hat. Da sieht man schon die Stärken von guten Diktaturen, da sie am Besten die Fehlentscheidungen in demokratischen Prozessen beheben können.
Ganz wichtig ist beim War on Information, dass man keine Sekunde zögert die Richtigkeit der eigenen Konstrukte ja nicht in Frage zu stellen. Alle diese Bedenkenträger und Alternativendenker sind die wahren Feinde im WoI. Diese haben nur die Intention die aufwendig produzierten Plots und Konstrukte mit ihrem Wahrheits-Gerechtigkeits-Rechtsstaatlichkeits-Gesülze zu zersetzen. Also bitte zu Beachtung noch einmal die Grundregeln: Wir sind die absolute Wahrheit! Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Wer nicht für uns ist, lügt daher! Auch ein Iran wird uns nicht davon abbringen, dass wir ihm nicht glauben, da ja der Iran gegen die Guten (uns) ist. Und das tolle ist, man kann nicht nachweisen, das man NICHT an der Atombombe arbeitet. Das geht einfach NICHT. Noch dazu wo wir ja die Kommunikation von realer Wahrheit perfektioniert haben. Und wir glauben unseren eigenen Schmäh – PsyOps macht's leichter.
DI Mathias Gruböck Kerobokan, 07.03.2014Unternehmens- und Organisationsberater
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen