19 Mai 2017

Demokratische Oppositions-Koalitionstruppen


Das ist ja wieder einmal ein Meisterstück: Die Anti-IS-Koalition bombardiert syrische Armeeverbände! Da ist es dann plötzlich die USAF die bombardiert. Faktisch sind das illegale Kämpfer, da diese US-Verbände jenseits von jedem Völkerrecht agieren. Sind das dann Terroristen, die man in Blacksites verschleppen und foltern kann? Herzig auch die Ansage: Wir verteidigen nur unsere Soldaten!? Das wäre nicht einmal dem Herrn Göbbels im Balkanfeldzug eingefallen. An der syrischen Grenze zu den US-Stützpunkten in Jordanien gibt es alles nur keine IS-Verbände! Die müssen wir ja bekanntlich bekämpfen, da sie die Jesiden vertreiben, alle Frauen beschneiden lassen und dauernd Köpfungsvideos (schon lange nicht mehr) verbreiten sollen (wäre es eigentlich auch ein Aufreger, wenn sie die Delinquenten durch Spritzen vor Publikum töten würden?). Das in der post-fake-tischen Kriegsberichterstattung der westlichen Angriffstruppen, die vollkommen in der Fake-News-Generierung einer "demokratischen Opposition" gescheitert sind und jetzt unter dem demokratisch anmutenden Terminus "Koalition", einen klassischen Angriffskrieg führen. Da hat sich schon jeder aus der Kriegskoalition ein Scheibchen von Syrien abgeschnitten: Qatar hat mit seiner IS-Unterstützung sich sein Kriegsziel eines Pipeline-Korridors durch Syrien geschaffen, die Kurden erweitern ihr defacto Staatsgebiet, Israel schafft sich eine größere Pufferzone anstatt den Golan zurückzugeben, die Türkei schwächelt noch mit ihren Gebietsgewinnen im Gegensatz zum weiteren Erstarken des Kurdenstaates an seinen Grenzen. Der einzige der alle noch die Beuteaufteilung verleidet ist der superböse Präsident Assad. Die Strategie der ehemaligen US-Außenministerin Clinton alle Groß-Staaten rund um Israel kurz und klein zu schlagen um sie dann besser dominieren zu können ist voll aufgegangen. Nur Persien fehlt noch in der Kette. Ein paar Millionen Tote später sind alle ganz zufrieden und destabilisieren die Region fröhlich weiter indem sie diese massiv aufrüsten. Ein bissal mehr geht immer. Nordafrika und Arabien als Waffentestgelände der NATO und US-Truppenkörper unter realen Bedingungen. Gibt da ein ganz tolle Angebote im Internet und Fernsehen wo man das near-live miterleben kann. Hochauflösend zum Beispiel die Heldenstory eines US-Sniper-Schützen in Afghansitan der den Weltrekord in Fernabschüssen hält. Was man da alles beachten muss wenn man auf 3 km einen afghanischen Hirten umlegen will - unglaublich. Oder in DMAX US-Platoons, die wutentbrannt "den Feind" in Afghanistan bekämpfen, während sie wie selbstverständlich in einem kargen Lehmhaus sich breit machen und den Bauern dort die Ernte durch allerlei Hubschrauberlandungen und Kriegsgeschehen ruinieren. Ist im Normalleben eher grenzwertig behandlungswürdig, wenn man schwerbewaffnet in das Haus eines vollkommen fremden Menschen eindringt alles darin zerstört, ihm die Lebensgrundlage vernichtet und dann davon spricht, dass man sich ja nur verteidigt hat. Das ist ECHT schräg! Ein einfacher Tipp zur Komplexitätsreduktion: Hört einfach auf überall in der Welt euch zu verteidigen und dabei jede Menge Menschen umzulegen - diese Verhalten kann man behandeln. Wenn man Raumorientierungsstörungen hat und glaubt, dass Syrien, Libyen, Ukraine, Afghanistan, der Irak, der Iran, Somalia oder sonstige afrikanische Länder in Europa oder dem nordamerikanischen Festland liegen, dann gäbe es die Möglichkeit von geänderten Schulplänen und eines Antiparanoia-Trainings. Auch US-Militärs könnte man in ihre GPS-Navigation eine farbkodierte Distanzanzeige zwischen "Hier" und "zu Hause" einrichten. Das würde helfen. Sie haben auch keinen Auftrag von der Weltbevölkerung sich mittels Waffengewalt um den Schulbesuch von afghanischen Mädchen zu kümmern, indem sie ihre Väter abknallen. Oder ihre Ablehnung der syrischen Regierungsform kundzutun. Der Männermangel führt nur dazu, dass sie immer weiter weg verheiratet werden. Dafür sind sie den US- und NATO-Truppen auch superdankbar. So wie die Syrer, für die Wirtschaftsblockade und die Aufrüstung der Angreiferkoalition.



DI Mathias Gruböck                                                                                     Baden, 19.05.2017
Unternehemens- und Organisationsberater

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