27 Dezember 2013

Chiptuning via Internet


Bis jetzt waren die Enthüllungen des Herrn Snowden eher dazu da die Dinge die eh jeder bereits wusste unabstreitbar zu machen. Damit konnte ein kleiner Diskussionsanstoß in die Richtung „ist das richtig und gesetzeskonform“ anstatt „weißt uns das mal nach, dass wir das überhaupt tun“ gegeben werden.

Kontrolle ist aber in Wirklichkeit nur die schwächste Form der staatlichen Machtausübung im Internet. Viel weiter geht das militärische Vermögen bei aktiven Eingriffsformen in physikalische Prozesse. Hier gibt es noch keine großen „Aufdeckungen“ da es sich hierbei wirklich um Spionage und Kontraspionage handeln würde. Man muss aber kein IT-Guru und Militärstratege sein um sich vorstellen zu können, dass die Militärs ÜBERALL hinein wollen. Wie heißt es bei Java? Auf wievielen Milliarden Geräten läuft diese plattformunabhängige Software? Zum Beispiel in Autos. Und die Programmiersprache gehört einem amerikanischen Konzern. Aha – da ist beim NSA und Konsorten sicher niemand interessiert wie man über eine Bluetooth-Handy-Autosoftware-Koppelung an die Motorsteuerung von Luxuskarrossen (z.B.: S-Klasse Mercedes, Phyton, 7er BMW) herankommt. Das wäre doch ein Entwicklungsauftrag für „Q's“ dieser geheimen Welten. „Wie bau ich ein Backdoor zu einer Motorsteuerung?“ um dann über das bereits kontrollierte Handy auch die Kontrolle des benutzten Autos der Zielperson übernehmen zu können. Das machen die sicher nicht, das wäre doch viel zu gefährlich, wenn da jemand remote mit dem Gaspedal spielen würde – da könnten doch Menschen mit ihren Autos ungewollt gegen Betonpfeiler rasen? Nein – das würde die NSA-GCHQ-MI6 Partie mit ihren hochbezahlten Codeknackern sicher nie machen. Die würden sicher nur Projekte machen, bei der sie die Steuerung von iranischen Zentrifugenmotoren übernehmen – um diese bösen Zentrifugen gegen die Wand zu fahren. Die würden sich auch sicherlich nicht eine Firma kaufen, die so viele Motoren, speziell für die deutsche Autoindustrie entwickeln – mit zugehöriger Softwaresimulation und Steuerungslogik. Sicher muss diese amerikanische Firma dann keine Backdoors für die NSA aufmachen. Die Briten knacken die Codes und die Amis öffnen die Tür. Da freuen sich die Buben dann, wenn sie weltweit Carrera-Rennbahn spielen können. Sicher nur so eine Spinnerei von Verschwörungstheoretikern, da fahren ein Haufen Menschen einfach mit 160 km/h durch Stadt und Land weil sie plötzlich nicht wissen, dass das viel zu schnell ist. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser und Übernahme der Steuerung überhaupt am Besten.

Das ging früher, vor der Verbreitung des Internets und der Handys noch alles irgendwie mühsamer, da musste man den Steuerungschip noch manuell austauschen und für Funksignale zugänglich machen. Viel zu riskant heutzutage, wo man immer schwerer Beweismittel nach erfolgtem Crash verschwinden lassen kann. Aber wer kann schon einen zermerscherten deutschen Steuerungschip in Paris auslesen? Wozu auch? Das sind doch einfach Unfälle die so passieren.

Die Freisprecheinrichtung als Todesurteil via Bluetooth. Nur muss man da als Codeknacker nach geknacktem Code aufpassen mit wem man Umgang hat, sonst findet man sich abgepackt in einem Rucksack wieder und hat nicht mehr genug Luft um der deutschen Industrie zu erzählen, was andere mit ihrer Software machen. Diese Waliser sind halt dann doch keine echten Engländer.

Lauter Verschwörungstheoretiker und die Geheimniskrämer haben noch nie etwas Schlimmes gemacht – das passiert nur in Filmen, in Echt spielen diese ärmelschonerbehafteten Beamten nur Playstation3 im Dienst in einer World of War mit aller Kraft - vielleicht manchmal ein bissal ein Computer durch Übertaktung abschießen - also ein bisschen Spass muss doch noch erlaubt sein :-)

DI Mathias Gruböck                                                  Kerobokan, 26.12.2013
Unternehmens- und Organiationsberater

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