Klarer Weise sind das
nicht die absoluten Kracher die da plötzlich spionagetechnisch in
Deutschland auffliegen. Alles sehr operativ und unter normalen
Umständen nicht einmal eine Radnotiz in der Bildzeitung. Jeder halbe
Nippel regt unter normalen Bedingungen die USA und in treuer
Gefolgschaft dann auch die Deutschen mehr auf. Aber die Dinge sind
nicht normal. Es dauert schon zu lange, dass die westliche
Führungsmacht offenbar durch undurchsichtige
Behörden-Wirtschafts-Militär-Netzwerke in Wirklichkeit gesteuert
werden und viel mehr den Logiken dieser Lobbies folgt als den
gewählten Repräsentanten dieser Supermacht.
Man kann es Präsidenten
Obama durchaus abnehmen, dass er zum wiederholten Male keinerlei
Ahnung vom Treiben und Handeln seiner Behörden und administrativen
und militärischen Machtzentren hat. Auch sind viele strategische
Ansätze und Maßnahmen direkt aus dem Selbstverständnis dieser
Machtzentren heraus ableitbar und unterliegen anscheinend kaum dem
Einfluss der demokratischen (!) Führung. Diese Machtzentren erkennen
auch in ausländischen Verbündeten nur den Wert, den sie zu ihrer
eigenen Machterhaltung und -ausweitung beitragen und in diesem Sinne
wird auch mit ihnen interagiert. Irak, Lybien, Afghanisatan, Syrien
und irgendwie auch in der Ukraine haben gezeigt, dass europäische
Mächte für viele in der US-Administration nur an ihrem Beitrag zur
Erreichung US-amerikanischer geopolitischer Ziele gemessen werden –
wenn sie nicht kooperieren oder auch nur zu wenig beitragen aus der
Sicht der Amerikaner ist von freundschaftlichem-partnerschaftlichem
Umgang miteinander schnell nichts mehr zu sehen. Transatlantische
Partnerschaft ist dann, wenn man das macht was die Amis wollen. Da
wird auch schon lagen nicht mehr auf Problemzonen der angeblichen
Freunde bei Wahlen oder Mehrheitsbildungen Rücksicht gezeigt und
immer mehr wird nicht einmal mehr Rücksicht auf gesetzliche
Regelungen in den Partnerstaaten genommen. Eins ums andere Mal zeigen
die Machtzirkel in den Staaten, dass sie Europa eigentlich eher als
Erfüllungsgehilfen bei der Umsetzung der eigenen Ziele ansehen.
Nicht weniger aber auch nicht wirklich mehr.
Mutti Angy hat sehr lange
versucht mitzuspielen und trotzdem nicht die eigenen europäischen
und deutschen Regelungen dem amerikanischen Gutsherrnprinzip zum Fraß
vorzuwerfen. Everything goes – in europäischen Verfassungsgesetzen
ein eher imperialistischer Ansatz, den man auf die Dauer in
Deutschland nicht durchstehen wird, wenn man nicht irgendwann im
Gerichtssaal landen will. Da sind die Europäer und speziell die
Deutschen einfach aus geschichtlichen Gründen beinhart – sie haben
gelernt was es heißt keine unabhängige Justiz zu haben. Wie in
allen Ländern ist da einiges verhandelbar – speziell mit
ordentlicher medialer Aufbereitung, aber irgendwann „muss es auch
mal gut sein!“
Eine Partnerschaft mit
Dominanz und Kontrolle durch eine Seite am Leben zu erhalten ist ein
Ding der Unmöglichkeit. Mutti hat sich das einige Zeit angeschaut,
jetzt wo sich abzeichnet, dass das nicht besser wird, zieht sie die
Reißleine. Herr Steinmeier spricht es diplomatisch sehr eindeutig
an: Partnerschaft auf Vertrauen und Respekt. Was per Definition für
ein noch immer besetztes Land eine herausfordernde Übung ist.
Gleichwertigkeit ist für eine echte Partnerschaft unabdingbar – ob
das viele in den US-Administrationen genau so leben ist fraglich.
Mutti riecht den Braten – sie weiß, dass einige in den
US-Organisationen viel mehr Budgets und Macht bekommen würden, wenn
so ein kleiner Krieg mit Russland da im Far-East of Europe
stattfinden würde. Die Chinesen müssen halt dann die Japaner
beschäftigen. Regionale Kriege durch Verbündete gegen die
Konkurrenten der Nummer 1 Supermacht und die Supermacht spielt im
Hintergrund nur den Freigeist im Stellvertreterkrieg. Es gibt einige
die das als durchaus vielversprechendes Szenario ansehen. Frankreich
soll das in Afrika verstärkt machen und dann bleibt nur Deutschland
gegen Russland – das braucht noch ein bisschen medialer
Aufbereitung. Alle kaufen die Waffen beim Waffenproduzenten Nr. 1 und
seinen weltweiten Firmen. Die Verbündeten halten die Konkurrenz auf
Distanz und zahlen dafür noch in die Kassa ein. Klingt doch
verlockend. Sie zahlen auch in die Kassa ein, wenn sie nicht den
Vorgaben aus den USA folgen – wie im Fall des Iran. Da gibt es
einfach Sanktionen in den USA und der Iran wird die nicht los,
solange er sich nicht auf den Boden legt und den USA die Füße
küsst. In der amerikanischen Diplomatie heißt das eine Win-Win
Situation. Anreicherung auf 20% soll dem Iran untersagt sein, weil
man von 20% schneller auf 90% waffenfähigen Anreicherungsstand
kommen kann als bei 5%. Mit dem gleichen Argument könnte man auch 5%
Anreicherung gegenüber dem normalen Uran, dass im Iran gefördert
wird, auftreten, da 5% der erste Schritt in Richtung 90% sind.
Überhaupt, solange der Iran Uran im Land hat, kann er nie
nachweisen, dass er keine Atombombe bauen kann. Jetzt muss man nur
auf dem Standpunkt stehen, dass er einfach lügt, wenn er sagt, dass
er keine A-Bombe basteln will und damit kann man einfach die
Sanktionen gegen den Iran und seine Bevölkerung bis zum St.
Nimmerleinstag aufrechterhalten. Das ganze Problem des Westens ist
aber hierbei, dass der Atomsperrvertrag der Länder (außer Israel)
eben auch nur eine Übereinkunft ist, die man glauben muss und die
eigentlich keinerlei Sanktionsstrafen im Falle der Nichteinhaltung
vorsieht. Völkerrechtlich könnte man hier schon auch eine
wirtschaftliche Aggression gegen den Iran ableiten, wenn er nicht der
ausgesprochene Teil der Achse des Bösen für die USA wäre. Nur
Mutti interessiert das eigentlich auch nicht wirklich, was die Amis
da für revanchistische Problemstellungen haben, weil ihre
Vasallen-Schah-Regierung dort verabschiedet wurden.
Überhaupt hat Mutti
genug mit dem Standort Deutschland zu tun und fühlt sich in der
Latrinenputzrolle für die Weltbeherrscher manchmal etwas
fehlbesetzt. Und dann gibt es doch auch noch so etwas wie eine
deutsche Identität, die sich nicht gerne dafür entschuldigt wenn
sie jemanden hinauswirft, der es einfach nicht gut sein ließ beim
kontrollieren der Freunde. Mutti kocht ein Süppchen für die Freunde
und den einen oder anderen kocht sie auch ein, der ihr zu oft in die
Suppe spuckt.
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Von Blogger am 7/13/2014 11:09:00 vorm. unter EinNetzen eingestellt
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