12 Juli 2014

Trennungsproblematik


Jeder hat irgendwie seinen „Robert“. Ein Freund der einem vieles gibt, aber man ganz im Inneren weiß, dass es keine Zukunft gibt. Das Ich hat einen Ansprechpartner, einen Reflexionspunkt und manchmal auch einfach nur das Nicht-Alleine-Sein. „Roberts“ gibt es in verschiedenen Arten. Das können echte Menschen sein oder aber Gewohnheiten und Abhängigkeiten, die uns etwas geben, aber eben nur scheinbar vollkommen befriedigen. Es gibt eben auch andere Repräsentanzen des Ichs, beim einen sind es Kinder, beim anderen sind es Gefühle oder Körperlichkeiten die ganz versteckt zeigen, dass sie von den Abhängigkeiten und Drüberschummlerein des Ichs nicht begeistert sind, dass sie vielleicht sogar unglücklich darüber sind und leiden. Kinder sind wie Körperteile immer versucht dem Ego nicht zu sehr zu zeigen wie es ihnen wirklich geht, sie wollen ja auch das es ihm, dem Ego, gut geht, dass es, wenn auch immer nur kurzfristig im Hier und Jetzt befriedigt ist. So hüsteln sie ganz still und heimlich vor sich hin, wenn es das Ego nicht hören muss. Natürlich, ganz im Innersten weiß das Ego wie es um die Kinder und anderen Teile bestellt ist, dass sie nicht glücklich sind – jedoch wiegt der Trennungsschmerz, der Verzicht größer als das versteckte Unglück aller anderen – man muss ja nicht gerade in diesen Momenten alles sehen, oder?

So schafft man es mit schlechten Gewohnheiten, von denen man weiß, dass man sich besser von ihnen trennen sollte, jahrelang zusammenzuleben und sich selbst immer wieder zu bestätigen, wie gut das nicht ist. Einige Teile sitzen mit immer längeren Gesichtern da, aber für eine gewisse Zeit gelingt es einem, gegen jedes eigenes Wissen sich einfach nicht von „Robert“ zu trennen. Jeder wusste es bereits von Anfang an, jedoch ist jeder Anfang leicht. Und „Robert“ hat auch viele Vorzüge: er ist immer verfügbar, wenn man ihn braucht, er redet nicht viel herum, er verspricht kurze kleine Befriedigung, er ist sozusagen der kleine Instant-Quicky, man ist irgendwie nicht alleine wenn man ihn hat, er verspricht einem auch, dass man nicht zuviel zunimmt solange man sich von ihm bewegen lässt. Was hätte man von einer Trennung? Nichts – also die Leere! Diese Trennungsdepressionsangst wiegt meist mehr, als eine projizierte Freude von dann befreiten Teilen eines Selbst oder der eigenen Kinder. Das kann man nicht direkt sehen. Darüber kann man leichter hinwegsehen. Wenn man will – wenn man sich nicht trennen will...

So hat jeder seine Beziehungsthematiken – die Kinder spiegeln uns dann doch immer wieder die Dinge ohne allzuviel Selbstbetrug. Auch wenn es manchmal nur unsere inneren Kinder sind.

„Hurduputu“ – hör nicht hin, hör nicht hin wenn du sowas liest, hör nicht hin wenn dein inneres Kind hustet, dein Zahnfleisch sich verkrümelt, die Nase sich rümpft und es aus jeder deiner Poren schreit. Halte deinem „Robert“ die Stange und folge weiter seinen Verlockungen. Nur ist „Robert“ nicht du und dein inneres Kind ein Teil von dir, dass irgendwann resignieren wird... Schau auf deine Kinder, die schicksalshaft in dir geblieben sind. Hör denen zu, auch wenn es nur ein leises Husten oder Keuchen ist. Führ sie wieder an die frische Luft, an plätschernde Bäche und gib ihnen ihre Freiheit auch wenn das nur über den Weg der Trennung von „Robert“ geht. „Robert“ bringt dich nirgends hin – außer auf zugige Hinterzimmer und kalte Balkone wo er dich auf die schnelle mal durchzieht. Ja ok-manchmal ist er immer noch für einige Swingerevents gut, aber das ist nicht der Alltag mit ihm. Er will dich nur für sich haben und sperrt mit der Zeit alle anderen raus. Da ist er sehr geschickt im Aufbau von symbiotischen Partnerschaften. Von Abhängigkeiten. Alternativlos, keine wirkliche Alternative diese Lesbe Nicorette. „Robert“ hat leider schon auch ein bisschen die Beziehungsmuster von einem Herrn Fritzl. Aber das kann man ja im Keller schwer sehen, wenn er einen füttert und einziger übriggebliebener Beziehungspartner ist.

Vielleicht ist „Robert“ gar nicht menschlich – vielleicht ist „Robert“ irgendwas synthetisches – was sich so manche reinziehen, weil sie nie genug bekommen. Vielleicht weiß „Hurduputu“ um was es sich genau bei „Robert“ handelt. Vielleicht ist sie sogar noch in der Lage zu erkennen was dieser „Robert“ mit ihre gemacht hat. Was er aus ihr gemacht hat. „Hurduputu“ hat nichts in sich – außer ab und zu


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Von Blogger am 7/12/2014 02:42:00 vorm. unter EinNetzen eingestellt

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