15 Juli 2014

Entbehrlich


Langsam wird es ungut im Staate Österreich. Wenn Proponenten einer politischen Partei zum x-ten Male versuchen Einfluss (nicht nur via Medien) auf laufende Ermittlungen zu nehmen, dann sollten langsam einmal alle „roten“ Lichter angehen und diese auch als Stop-Signal gewertet werden.

Erbärmlicher noch ist es dann, wenn gewisse Mandatare versuchen, von ihren Gesinnungsgemeinschaften sehr stark unterstützte und geförderte Ermittlungsverfahren via Mediendruck aus der Sackgasse zu holen. Natürlich hätten die weisungsgebundenen Staatsanwälte ein Urteil im Zivilprozess wegen Schadensersatz von Herrn Grasser unbedingt benötigt, damit sie ihre Anklagen nicht vollkommen ins Leere setzen. Wird Deloite zu keinem Schadensersatz verurteilt, dann kann man die gesamte Steueranklagelawine über Herrn Grasser locker ausschütten. Blöd wäre eine Anklage nach 7 Jahren „wir heben jeden Bescheid auf“-Verfahren zu erlassen und es wäre dann Deloite schuld daran. Da bliebe schon ganz wenig von dem Feigenblatt „Irgendwas wird schon hängenbleiben“ über. Und bei Steuerbescheiden ist ja bekanntlich alles möglich – alter Spruch von Steuerbratern zu Finanzprüfungen: 10% finden sie immer – die müssen ja ihre Kosten reinspielen.

Es ist langsam unerträglich was hier in einem perfiden Zusammenspiel zwischen Medien, Politikern und weisungs- und parteigebundenen Ermittlern abgehalten wird. Mit Rechtsstaatlichkeit hat das seit Jahren nur noch zu tun, wenn man Kukux-Klan-Lynchpartien als von Gott so gewollt annimmt.

Wo genau ist das Steuerverfahren gegen den Herrn Faymann – es wurde ja in den, von seinen direkten MitarbeiterInnen eingestellten Ermittlungen erkannt, dass Herr Faymann Gelder der ÖBB und der ASFINAG nicht in Untreue an die Kronenzeitung verfügt hat. Also konnte er anscheinend über diese Gelder verfügen (offiziell war und ist er nie ein Organ einer dieser Aktiengesellschaften gewesen) Wenn er nun über diese Gelder verfügen kann, könnte man sicherlich nach österreichischem Steuerrecht einen einkommenssteuerlichen Nachzahlungsbetrag (Fruchtgenuss durch bezahlte PR-Markteting-Wahlwerbung) erörtern. Eine Vielzahl von Bankmanagern und Politikern sitzen derzeit im Gefängnis, weil sie eben über Gelder von Firmen verfügt haben ohne direkt befugt dazu gewesen zu sein. Es ist schon äußerst perfid, wenn nun Parteigenossen dieses Bundeskanzlers, der so gerne Gelder von Aktiengesellschaften (mit Mehrheitseigentümer Österreich) verfügt, sich über den Lauf von 7 jährigen Ermittlungen und Zivilprozessen auch nur äußern. Die SPÖ hat schon vor 4 Jahren die U-Haft für Herrn Grasser gefordert. Durch die letzten Äußerungen des Herrn Jarolim, immerhin Justizsprecher der SPÖ, ergibt sich eine Forderung der SPÖ, dass man Herrn Grasser seit 4 Jahren in U-Haft halten will. Ähnlich wie bei den Tierschützern gibt es ausgesprochener Weise Lobbies, die eine Kriminalisierung durch die weisungsgebundenen und parteilich organisierten Polizei- und Staatsanwälte durchführen lassen wollen und auch machen.Wenn man fälschlich jemanden in U-Haft gesteckt hat, dann kostet das dem Staat grad mal einen Tausender.

Faire und unabhängige Verfahren schauen anders aus. Schlag nach bei dem ehemaligen Bundespräsidenten von Deutschland. Mit konzertierter Medien und Polithatz haben wir schon in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts genügend Erfahrung machen dürfen. Auch in den 30ern. Korruption bekämpft man nicht durch parteiische Ermittlungen und einseitige Justizaktivitäten. Recht ist kein Wunschprogramm von 2 Parteien, die länger an der absoluten Macht sind als die KPdSU es je war. Das ist nicht gut für einen Rechtsstaat. Parteien haben in der Judikative nichts verloren, noch dazu, da diese Parteibuchwirtschafter über die Jahrzehnte eine Parallelmachtstruktur aufgebaut haben, die jeder Einheitspartei des ehemaligen Ostblocks zur Ehre gereichen würde. Viele glauben noch den Parteiorganen und ihren gekauften Medienvertretern, dass der Herr Grasser die Gefahr für die Rechtsstaatlichkeit in Österreich ist – einer der bei keiner Partei ist! So a Bledsinn. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit schauen anders aus – diese Polit/Medien/Lynchjustiz ist mehr als entbehrlich.


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Von Blogger am 7/15/2014 08:13:00 vorm. unter EinNetzen eingestellt

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