Die Menschen vergessen
schnell. Sogar wenn die gleichen Konzepte in ähnlicher Form
wiederkommen. In der Mc-Carthy-Ära war es noch die Kommunismuskeule um
alle Verfassungsgesetze und demokratischen/rechtsstaatlichen
Schutzfunktionen gegenüber der Staatsmacht auszuhebelen. Damals
jemanden als Kommunisten zu bezeichnen konnte sehr schnell dazu
führen, dass er seine Existenz verlor und sogar Gefahr lief einer
inquisitorischen Hexenjagd unterzogen zu werden.
Speziell die Medien und
hier noch spezieller Hollywood wurde mittels dieser Methode der
„unamerikanischen Umtriebe“ oder eben „Kommunistenhatz“ an
die Kandare genommen. Im Lande der Demokratie. Sogar Charly Chaplin
musst aus den USA fliehen, da ihm irgendwelche linken Umtriebe
unterstellt wurden. Noch heutzutage ist der common sense, dass alle
Europäer Kommunisten seien, durchaus mit latenter Gewaltbereitschaft
der US-Amerikaner ihre amerikanischen Werte dagegen weltweit zu
verteidigen, gepaart.
Nachdem der Kommunismus
aber so Mitte der 90er des vorigen Jahrunderts seine Krokodilfunktion
im Selbstbeweihräucherungskasperltheater des „Wir sind die
Guten“-Selbsthypnosereigen zusehends verlor, Drogenkriege auf Grund
des ausgeprägten pharmakologischen Verständnisses im Westen eher
ambivalent ankamen, musste eine neue Angst-Massenneurose entwickelt
werden. Der War on Terror wurde konzipiert. Also Terror ist keine
Erfindung des 11. Septembers, aber psychologisch war das ein sehr
einprägsames Ankerereignis, mit dem sich sehr viele urbane
Bevölkerungsschichten identifizieren konnten. Der Angriff auf die
Stadt mittels Transportmittel. Dieser Anker wird jetzt seit mehr als einem Jahrzehnt immer
wieder abgerufen um alle möglichen und unmöglichen Maßnahmen zur
Aushebelung von Bürgerrechten und Rechtsstaatlichkeit zu
rechtfertigen.
Die Bedrohung durch
Terrorismus (was als Terminus schon sehr schwer zu objektivieren ist,
da es sich eigentlich um eine Definition eines Massenphänomens bei
der Bewertung eines kriminellen Ereignisses (Angst) handelt – das
heißt aber, dass auch Terrorismus ohne effektiven Terror existieren
kann) Ähnlich der Flugangst kann man die realen Bedrohungen von der
empfundenen Angst massiv entkoppeln. So sind in den Jahren seit dem
11. September 2001 an die 130.000 US-Bürger alleine durch
Schusswaffengebrauch im eigenen Land ums Leben gekommen, was
realistisch Betrachtet eine viel höheres Gefährdungspotential darstellt,
als bei einem Terroranschlag ums Leben zu kommen. Auf, noch viel
niedrigerem Niveau, trifft das für alle westlichen 1. Weltstaaten
zu. Oder der Versuch in US-Staatslabors Vogelgrippeviren mit normalen
Grippeviren zu kreuzen erzeugt nicht im Mindesten die gleiche
Bedrohungs-Angst-Spirale wie eine Terrorwarnung für nicht aufgeladene Handies.
Die Bezeichnung als
Terrorist ergibt eine automatische Rechtfertigung für die Aufhebung
aller Rechtsgrundsätze zum Schutz der Bürger. Offenbar kann man in
den USA einem Staatsbürger gegen den es Vorhalte wie die
Veröffentlichung von rechtlich fragwürdigen Treiben von Geheimdiensten
gibt einfach die
Reisedokumente entziehen. Ohne ein Gerichtsverfahren.
Es gibt
offenbar in der Masse der gemeinsamen Übereinkünfte ungeschriebene
Gesetze und Meinungsregeln, bei deren Nichtbeachtung man von dieser
Masse ausgeschlossen und nicht den demokratischen Procederes für
würdig befunden wird. Einige dieser Termini sind: Terrorist,
Islamist, Kommunist/NAZI (abhängig von der Position relativ zum
Atlantik), Putinversteher (ist erst im medialen Aufbau genauso wie
„Erdogan“), Hamas (hier ist es wichtig alle kriegerischen
Handlungen und Tötungsdelikte als direkte Reaktion auf den
ursprüngichen Angriff der Hamas auf Israel durch Versöhnung mit der
Fatah zu definieren), Grasser (hier ist sogar eine Lungenentzündung
als betrügerische, korrupte oder sonstwie kriminelle Mauschelei
darzustellen um einen Anklage aller 10.000 Verdächtigungen zu
untermauern, unter dem Ansatz es wird scho irgendwas hängenbleiben –
damit die rote Justizreichshälfe ihre Rache für die Verdrängung
von der Macht bekommt. "Die solln sich das merken, diese
schwarz-blauen Banden – wir machen euch fertig, weil wir sind das
jüngste rote Gericht")
So gesehen haben die
US-Spinndoktoren der SPÖ ein umgefärbtes Mc Carthy-Konzept (also
alle die unsozialistische Positionen beziehen sind braune
ewiggestrige korrupte Nazis) verkauft, dass diese seit Jahr und Tag
umsetzt. Das ist wohl eine überschäumende Freude, dass man den
eigenen Bundeskanzler und den ObermayerMinister aus der exakt
gleichen Geschichte rauspauken kann, für die diese schwarz/blauen
Schweine in den Häfen gehen. Und schön gegenüber den Amis kuschen,
weil Simmering-Kapfenberg ist die wahre Brutalität. Was macht der
Kronenzeitungssponsor jetzt wenn seine Mutti bös auf die Amis ist –
jetzt wird’s aber wieder kompliziert. Am Besten wir wenden uns
wieder den wirklich wichtigen Dingen zu – zum Beispiel bringen
wir endlich das Projekt „Grasser in den Häfen – koste es was es
wolle“ zum Abschluss. Gut, dass der rote Heinzi schon ein paar mal
ordentlich bei den schwarzen Richterbestellungen rumgezickt hat. Die
werden den Wink schon verstehen, dass man nicht gegen die Staatsmacht
Recht spricht – sonst lässt die Krone wieder einmal den
Justitzpalast brennen. Es ist angerichtet: Ein lustiges Setting des
proportionalen Österreich dreht einem der unproportional ist einen
superdicken Strick damit die angeheizte Lynchmeute ihr Spektakel
bekommt. Hängt den Grassernigger – er war's – er war's!
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Von Blogger am 7/13/2014 03:30:00 vorm. unter EinNetzen eingestellt
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