13 Dezember 2015

Klar gibt es eine Obergrenze - nur ist das keine Zahl


Eines wird immer klarer – das wahre Übel in der politischen Herangehensweise an Problemstellungen ist die immer weiter um sich greifende Diffusität und Wortdrescherei. Dies führt in letzter Zeit immer öfter bis zur klaren Negation und Verbiegung von Wahrheit und Fakten. Das ist klarer Weise der beste Weg wie man das Vertrauen der Bevölkerung verliert und das Land oder die Gemeinschaft in konfliktträchtige Partikulärgruppen trennt. Auch politischen Randerscheinungen fällt es dadurch zunehmend leichter ihre trivialen Lösungsansätze zu verbreiten, da die Mainstreampolitik offenkundig jede Klarheit und Faktennennung vermeidet. In Österreich nennt man sowas Gschichtldrucker. Immer mehr Gschichtldrucker findet man in den Reichen der Mittelwertparteien, die hier sehr kleines politisches Kleingeld zu erwirtschaften suchen. Manche Chefs von europäischen Regierungen habe dies zum Hauptinhalt ihres politischen Wirkens und Regierens gemacht. Diese sind mittlerweile Weltmeister in der Beschreibung der Ursachen, Auslöser und Rahmenbedingungen von komplexen Problemen und geben sogar manchmal noch Lösungsziele an. Allein es fehlt ihnen an klaren Aussagen wie man als Führungskraft gedenkt von der Problembeschreibung zu einem gewünschten Ziel zu kommen, da hierfür klare Entscheidungen und Maßnahmen durchgezogen werden müssen. Sonst sollte man sich nicht Regierungschef nennen sondern Sportkommentator. Die können ein Fußballfeld, die gegnerische Mannschaft und die Grundregeln auch immer exakt beschreiben und kennen auch das Ziel, dass die jeweilige Mannschaft eben gewinnen soll. „Ich bin auch dafür, dass die Mannschaft X unbedingt den Sieg holen sollte!“

Klar gibt es eine Obergrenze dafür was eine Gesellschaft aufnehmen kann. Dies ist keine Konstante sondern hängt von vielen Faktoren ab. (Kulturelle Kraft, Identität, Geburtenrate, Wirtschaftsleistung, Arbeitsplätzen, Verschuldung, Prozentsatz an bereits vorhandenen Migranten uvam – guter Anhaltspunkt wäre die Größe eines „autochtonen“ Geburtsjahrganges) Als einfaches Beispiel kann man hier Österreich nehmen: Man muss nicht viel über Österreich wissen, dass, wenn man 1.000.000 Migranten nicht weiter nach Deutschland hätte schicken können, sondern diese gesetzeskonform in Österreich aufgenommen hätte, bei einer 8.600.000 Menschen umfassenden Bevölkerung (von denen in den letzten 30-40 Jahren mindestens 2.000.000 eingewandert sind) diese zu viel wären. Auch sollte man vielleicht etwas vorsichtiger mit den Begriffen jonglieren. Wenn jemand aus einem Flüchtlingslager weggeht um in einem anderen Land einen Asylantrag zu stellen, ist das streng genommen eine Migration. Die Diskussion darüber ist müßig, jedoch ist es höchstgefährlich für einen Rechtsstaat wenn Menschen von außen beschließen Rechte in diesem Land zu beanspruchen und, wenn ihnen diese Rechte rechtsstaatlich nicht zuerkannt werden, dieser Rechtsstaat diese Entscheidung de facto nicht durchsetzen kann. Überhaupt kommen Zeiten auf die Europäer zu in denen sich beweisen wird was von ihren hochtönend gelobten Werten (Demokratie, Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit usw.) nicht bei den ersten härteren Wogen über Bord gehen werden. Momentan nähern wir uns in rasendgroßen Schritten den Zuständen in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts an.

Klar gibt es eine Obergrenze und diese wurde 2015 vielerorts überschritten. Deswegen bricht nicht gleich die Gesellschaft zusammen, jedoch ist die Kapazitätsgrenze für diese Themen bei weitem überschritten, da diese Kapazitäten jetzt mehrere Jahrzehnte für eine sinnvolle Integration dieser Menschen genutzt werden muss. Damit sinkt für nächstes Jahr klarer Weise das Vermögen zusätzlich Menschen aufzunehmen und wiederum zu integrieren. Man kann natürlich auch weiterhin semantisch denen nach den Mund reden, die es moralisch, ethisch oder sonstwie aufregend finden ein vollkommen unkontrolliertes soziologisches Experiment zuwanderergetrieben fortzusetzen. Ist ja modern, soziales Basejumping. Und wenn es gut gegangen ist, nächstes Jahr noch höher, wilder und gefährlicher.

DI Mathias Gruböck                                                          Baden, 13.12.2015
Unternehmens- und Organisationsberater

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