Eines wird immer klarer – das wahre Übel in der politischen
Herangehensweise an Problemstellungen ist die immer weiter um sich
greifende Diffusität und Wortdrescherei. Dies führt in letzter Zeit
immer öfter bis zur klaren Negation und Verbiegung von Wahrheit und
Fakten. Das ist klarer Weise der beste Weg wie man das Vertrauen der
Bevölkerung verliert und das Land oder die Gemeinschaft in
konfliktträchtige Partikulärgruppen trennt. Auch politischen
Randerscheinungen fällt es dadurch zunehmend leichter ihre trivialen
Lösungsansätze zu verbreiten, da die Mainstreampolitik offenkundig
jede Klarheit und Faktennennung vermeidet. In Österreich nennt man
sowas Gschichtldrucker. Immer mehr Gschichtldrucker findet man in den
Reichen der Mittelwertparteien, die hier sehr kleines politisches
Kleingeld zu erwirtschaften suchen. Manche Chefs von europäischen
Regierungen habe dies zum Hauptinhalt ihres politischen Wirkens und
Regierens gemacht. Diese sind mittlerweile Weltmeister in der
Beschreibung der Ursachen, Auslöser und Rahmenbedingungen von
komplexen Problemen und geben sogar manchmal noch Lösungsziele
an. Allein es fehlt ihnen an klaren Aussagen wie man als
Führungskraft gedenkt von der Problembeschreibung zu einem
gewünschten Ziel zu kommen, da hierfür klare Entscheidungen und
Maßnahmen durchgezogen werden müssen. Sonst sollte man sich nicht
Regierungschef nennen sondern Sportkommentator. Die können ein
Fußballfeld, die gegnerische Mannschaft und die Grundregeln auch
immer exakt beschreiben und kennen auch das Ziel, dass die jeweilige
Mannschaft eben gewinnen soll. „Ich bin auch dafür, dass die
Mannschaft X unbedingt den Sieg holen sollte!“
Klar gibt es eine Obergrenze dafür was eine Gesellschaft aufnehmen
kann. Dies ist keine Konstante sondern hängt von vielen Faktoren ab.
(Kulturelle Kraft, Identität, Geburtenrate, Wirtschaftsleistung,
Arbeitsplätzen, Verschuldung, Prozentsatz an bereits vorhandenen
Migranten uvam – guter Anhaltspunkt wäre die Größe eines
„autochtonen“ Geburtsjahrganges) Als einfaches Beispiel kann man
hier Österreich nehmen: Man muss nicht viel über Österreich
wissen, dass, wenn man 1.000.000 Migranten nicht weiter nach
Deutschland hätte schicken können, sondern diese gesetzeskonform in
Österreich aufgenommen hätte, bei einer 8.600.000 Menschen
umfassenden Bevölkerung (von denen in den letzten 30-40 Jahren
mindestens 2.000.000 eingewandert sind) diese zu viel wären. Auch
sollte man vielleicht etwas vorsichtiger mit den Begriffen
jonglieren. Wenn jemand aus einem Flüchtlingslager weggeht um in
einem anderen Land einen Asylantrag zu stellen, ist das streng
genommen eine Migration. Die Diskussion darüber ist müßig, jedoch
ist es höchstgefährlich für einen Rechtsstaat wenn Menschen von
außen beschließen Rechte in diesem Land zu beanspruchen und, wenn
ihnen diese Rechte rechtsstaatlich nicht zuerkannt werden, dieser
Rechtsstaat diese Entscheidung de facto nicht durchsetzen kann.
Überhaupt kommen Zeiten auf die Europäer zu in denen sich beweisen
wird was von ihren hochtönend gelobten Werten (Demokratie,
Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit usw.) nicht bei den ersten
härteren Wogen über Bord gehen werden. Momentan nähern wir uns in
rasendgroßen Schritten den Zuständen in den 30er Jahren des vorigen
Jahrhunderts an.
Klar gibt es eine Obergrenze und diese wurde 2015 vielerorts
überschritten. Deswegen bricht nicht gleich die Gesellschaft
zusammen, jedoch ist die Kapazitätsgrenze für diese Themen bei
weitem überschritten, da diese Kapazitäten jetzt mehrere Jahrzehnte
für eine sinnvolle Integration dieser Menschen genutzt werden muss.
Damit sinkt für nächstes Jahr klarer Weise das Vermögen zusätzlich
Menschen aufzunehmen und wiederum zu integrieren. Man kann natürlich
auch weiterhin semantisch denen nach den Mund reden, die es
moralisch, ethisch oder sonstwie aufregend finden ein vollkommen
unkontrolliertes soziologisches Experiment zuwanderergetrieben
fortzusetzen. Ist ja modern, soziales Basejumping. Und wenn es gut
gegangen ist, nächstes Jahr noch höher, wilder und gefährlicher.
DI Mathias Gruböck Baden, 13.12.2015
Unternehmens- und Organisationsberater
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