Es wer 1976 in Juni. Die Mutter bestieg das Flugzeug in Tel Aviv. Sie
wollte nach Paris um dort in einer Privatklinik ihr Kind zu bekommen.
Sie war im 8. Monat schwanger und sie hatte einen Geburtstermin am
10.08 ausgemacht. Vorher wollte sie noch bei der Familie ihrer
Schwester auf die Geburt ihres Kindes warten. Es war eine schwierige
Schwangerschaft. Zu viel Unsicherheit lag in allem. Die Eltern
verunsichert durch ihre Flucht aus Deutschland. Die Mutter
verunsichert durch deren Verunsicherung ging ins Ausland. Sie wollte
die, die Teile ihrer Familie umgebracht hatten finden. In Spanien
sollten einige von denen sich noch aufhalten. Die Mutter war an der
israelischen Botschaft in Madrid angestellt und streckte ihrer ihre
Fühler im untergehenden faschistischen Regime gekonnt aus. Humint
nannte man das wohl auch schon damals. Sie gab sich ganz hin für die
Sache. Sie wollte diejenigen finden, die glaubten mit ihren
Verbrechen ungestraft davonzukommen. Durch Juan Carlos eröffnete
sich eine Möglichkeit nach all den Jahren die letzten Schurken im
umbrechenden Spanien dingfest zu machen. Doch sehr bald merkte die
Mutter, dass sie schwanger war und lange konnte sie es vor ihren
Kontakten auch nicht mehr verbergen. Daher ging sie zurück in die
Heimat. Diese Schwangerschaft kam für alle Beteiligten sehr
unpassend. All die verwickelten Umstände machten die
Schwangerschaft eben auch nicht einfacher. Man entschloss sich zu
einer Geburt in Paris, auch weil es weitab von allem war, was die
genauen Hintergründe erahnen konnte. Die Air Francemaschine startete
und setzte sich in Richtung Athen in Bewegung, da damals Direktflüge
nach Israel nicht die Regel waren. Flug 139 war das. In Athen stiegen
noch ein paar Passagiere zu. Nach dem Start gab es plötzlich Tumult
und Aufschrei. Eine Entführung. Die Mutter erkannte es sofort. Neben
ein paar Arabern waren sie auch da. Die die sie seit Jahren suchte
und verfolgte. Klar erkennbar waren da Deutsche unter den Entführern.
Auch als Linksradikale konnten sie das Deutschsein nicht ablegen.
Deutscher und Waffe in der Hand, dass waren für die Mutter einfach
Nazis. Sie wollte die Altnazis finden und wurde durch eine
unglückliche Schicksalsfügung von diesen gefunden. Keine Uniformen
und andere Aufmachung doch unterm Strich genau das Gleiche. Panik
machte sich in ihr breit. Wenn die Entführer erkennen würden, dass
sie für offizielle israelische Stellen arbeitet wäre sie als erste
dran. Sie lief auch Gefahr bei einer längeren Entführungsdauer eine
Spontangeburt zu erleiden und das bei ihrer Risikoschwangerschaft.
Die Maschine landete in der Zwischenzeit in Lybien am Flughafen
Bengasi. Der Mutter war klar, dass die weitere Reise nur tiefer nach
Afrika führen konnte. Für sie stand fest, dass sie schleunigst aus
dem Flugzeug kommen musste.
Daher musste sie handeln. Als ambitionierte Hobbyschneiderin hatte
sie auch eine Rasierklinge bei sich. Nadel und Zwirn und
Rasierklinge. Unbemerkt nahm sie diese zwischen Zeigefinger und
Mittelfinger und griff sich so unter ihr Schwangerschaftskleid. Zwei
kurze schmerzhafte Schnitte und sie blutete. Sie drehte voll auf und
überrumpelte damit die Entführer. Sie wurde umgehend freigelassen
und von ihren Botschaftkollegen in Empfang genommen. Sie bekam ihr
Kind wie geplant am 10.08.1976 in Paris. Es war ein wunderhübsches
Mädchen. Eigentlich hätte die Mutter zufrieden sein können,
jedoch, sie war es nicht. Zunehmend plagten sie Schuldgefühle. Warum
war sie entkommen und andere gestorben. Sie war eigentlich da um
diese Menschen vor Ungemach zu schützen und jetzt ist sie als erste
und einzige in Lybien rausgekommen. Sie konnte sich zwar sagen, dass
sie es für ihr Kind gemacht hätte, aber irgendwie machte ihr ihre
mögliche Schuld immer mehr zu schaffen. Unterbewusst übertrug sich
das auch auf das Kind. Die Mutter hatte mit der Zeit Probleme sich
der Tochter zu nähern. Also dies wahrscheinlich auch aus dem Grund,
da niemand davon wissen sollte, wer ihr Erzeuger ist. Die Mutter
verstand mit der Zeit auch nicht, warum es niemand sehen konnte,
obwohl es doch so offensichtlich war. Jeder musste es doch genauso
sehen wie sie. Der Stress setzte ihr zu und sie begann Medikamente
zur Beruhigung zu nehmen. Lexotanil.
Die Tochter wuchs heran und je älter sie wurde, desto mehr spürte
sie den inneren Auftrag, den ihr ihre Ahnen zugedacht hatten. Sehr
früh bekam sie ein Ausbildung und wurde auf Auslandseinsatz
geschickt. Mit falschen Namen und Papieren. Vollkommen auf sich
gestellt wurde sie in eine Familie eingeschleust, bekam Kinder von
wem auch immer und etablierte sich in einem deutschsprechenden
Umfeld. Die Deutschen waren noch immer die Hauptfeinde, da sie die
Feinde wie den Iran gerne mit Vernichtungstechnologie und Know How
bedienten. Daher war es erstmal die Aufgabe der Tochter eine Tarnung
aufzubauen. Schwierigkeiten dabei waren immer nur die
Kontaktaufnahmen mit dem AF (Agentenführer) und alle Jahre mal ein
Treffen irgendwo (meist in Paris). Recht komplexes Leben, da
irgendwann wohl für einen selbst kaum mehr klar ist, was gespielt,
was Tarnung und was wirklich wirklich ist. Oder es ist einfach nicht
klar und man beginnt sich zu verlieren. Wer ist man nun wirklich –
speziell, da die Tochter mittlerweile auch schon mehrfach Mutter
geworden war. Was nahmen ihre Kinder da vom wahren Selbst der Mutter
wahr? Eigentlich musste man auch sie täuschen. Man konnte nicht
einmal zu seinen Kindern echt sein. Man spaltete sich bis zu einem
gewissen Grad. Speziell wenn die Ziele aus der Aufgabe seinen
ureigensten Zielen und Antrieben als Mensch entgegenstanden. Ein
permanenter Stressfaktor – man konnte auffliegen, man konnte
Konflikte mit sich selbst haben und diese vielleicht nie auflösen.
Vielleicht hat man auch noch einen AF, bei dem man selten aber doch,
beides unter einen Hut bringen konnte. Sich selbst und die Aufgabe.
Wieder begann das Spiel mit den Genen und den Ursprüngen. Absolutes
Chaos machte sich ganz innendrinnen breit. Man hatte das Gefühl,
dass sich nichts mehr auflösen kann und dass man sich in diesen
klebrigen Fäden des Schicksals immer mehr verheddert. Wenn man eine
Neurose züchten wollte, dann würde man es genau so machen.
Unhaltbar. Unlösbar. Was man auch versucht es gibt keine Lösung
dafür, den Menschen, die man mit seinem Mutter-Ich schützen und
lieben sollte, kein Leiden zu verschaffen. Es mangelte an
Wahrhaftigkeit und dieser Mangel machte alle um einen herum
bedürftig. Aber es war nur ein kleines Abbild der eigenen
Bedürftigkeit – man wurde immer bedüftiger nach der Wahrheit, die
man seinem eigenen Leben vorenthielt. Lexotanil oder andere Drogen
halfen da auch nicht wirklich weiter. Man konnte alles probieren.
Heroin, wenn einem der Mut fehlte sich selbst in den Spiegel zu
schauen, Kokain, wenn man Gefahr lief zurückzufallen, sich
zurückzulehnen, Amphetamine, wenn es wieder einmal schnell gehen
musste, Meth, wenn man sich wieder einmal ins Getümmel stürzen
musste und das ohne Rücksicht auf Verluste. Zum Entspannen, da
konnte man ja auch noch ein bisschen Gras drüberwachsen lassen.
Vielleicht konnte man ja dann darüber lachen.
Einzig noch peinlicher sind diejenigen, die beharrlich so tun als ob
das alles normal wäre. Der Aufwand eine vollkommen neurotische und
krankmachende Situation als das normalste auf der Welt darzustellen,
ist wahrlich monströs abartig und schändlich. Einer riesigen Lüge
noch mehr Kraft zu verleihen um sie lawinenartig anwachsen zu lassen.
Dadurch werden die Kindeskinder unserer ursprünglichen Mutter auf
alle Zeiten in ein Gefängnis gesperrt, dessen Mauern aus meterdicken
Lügen bestehen. Diese Lügen können ein kleines Kind ganz leicht
erdrücken, einfach zerquetschen. Und alle haben sich angestrengt den
Lügenhaufen immer weiter aufzutürmen unter dem kleine Kinder nach
Luft gerungen haben. Was noch viel grauslicher daran ist, ist, dass
diese Menschen alle den festen Glauben und die Überzeugung haben,
dass sie richtig und wertvoll handeln. Berufen sich auf ihre Werte um
dabei zu Lügen, dass so manchem die Luft wegbleibt. Das 8. Gebot: Du
sollst nicht lügen! Nicht betrügen! Jede Handlung die auf Lügen
basiert wird nichts Positives bewirken, da sie nicht echt ist. Nicht
real, eben eine Illusion. Lügen können jedoch etwas Negatives
hervorbringen, da sie die wahre Realität zerstören können. Die
Zerstörung des realen Seins. In letzter Konsequenz können Lügen
dadurch töten. Was eine Verbindung zum 5. Gebot darstellt. Wenn man
noch einen ursprünglichen Bruch des 9. Gebotes in Betracht zieht und
die massiven Leistungen von Jugendwohlfahtsbehörden, das 4. Gebot
nicht einmal ansatzweise erfüllbar zu gestalten, dann kann durchaus
berechtigt die Frage gestellt werden, welche Werte hier mit derart
untauglichen Mittel verteidigt werden.
Die Tochter der Mutter hat jedenfalls angegeben, dass die Lüge und
der Betrug so mächtig war, dass Gentests eines renommierten
österreichischen medizinischen Institutes gefälscht wurden. Dem
Kind wird jetzt jemand anderer als Vater präsentiert als dem Vater
selbst nachgewiesen wurde.
DI Mathias Gruböck Baden, 09.12.2015
Unternehmens- und Organisationsberater
Am Flachhard 24
2500 Baden
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