06 Juli 2015

Das Recht auf Freier

Hat das irgendwer verstanden? Die Griechen sprechen sich gegen neue Geldgaben unter Reformen aus. Das kann aber nur heißen, dass sie Geld ohne Gegenleistung von allen anderen haben wollen. Die sagen wiederum, dass sie nicht auf ewig einen ganzen Staat durchfüttern können, der jetzt mehrmals nachgewiesen hat, dass er nicht funktioniert und auch nicht packtfähig ist. Das kostet allen EU-Bürgern einen Haufen Geld. Bei aller berechtigter Systemkritik - wo nichts ist und ein ganzes Volk sich für einen leistungslosen Geldtransfer durch die Euro-Partner votiert und man noch die Partner als Terroristen beschimpft, wird man kaum Gemeinschaftssinn beanspruchen können.

Ich stimme auch dafür, dass mir der Staat, die Welt und alle bösen Kapitalisten ein ordentliches Leben finanzieren. Endzeitliche Esoterik-Schönsprech-man-muss-nur-alle-lieben-und-finanzieren-dann-gehts-uns-gut Laissez-faire-shit-storms werden das auch nicht lösen. Sozialismus (und Solidarität) endet meist dort wo das Geld ausgeht. Ich bin neugierig auf wieviele Internet-FB-Minuten oder Neu-Handys für wieviele nichtgehaltene Szeneparties wir hier verzichten werden, bis wir alle, die Theatermacher, Künstler, Shiazu-Knetern, Berater der Beratungstriathleten die zen-budhistische Entspanntheit verlieren. In 20% von der BIP-Verschuldung von heute können wir ja dann auch feiern, wenn wir die Bedingungen von Griechenland in einer Volksabstimmung ablehen, unter denen es unser Steuer-Geld haben will. Liebe ist ein gutes Prinzip - hilft bei der Gemeinschaftsbildung ungemein. Nur ohne Geld keine Liebe - weil wir sind alle Nutten in diesem von uns so verachteten System der hypertrophen Abhängigkeiten. Alle die Autarkie als Verschärfung der so verpönten Austerität erkennen, sollten sich bei der Hitze mal duschen gehen - für die nächste Runde im Nuttenspiel. Und die Griechen feiern, weil sie glauben sie müssen zu den Partnern (die die Banker-Freier ersetzt haben) nur nein sagen. Sie haben nicht verstanden, dass sie gewählt haben wieder anschaffen zu gehen.

DI Mathias Gruböck                                                      Baden, 06.07.2015
Unternehmens- und Organisationsberater

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