Es fehlt der Spielraum. Langsam
erkennen die Staatenlenker, dass sie kaum mehr Spielraum für
alternative Konzepte und Strategien haben. Es dürfte so etwas wie
systemimmanente Sachzwänge geben, die den Spielraum für
rationales und zielorientiertes Handeln immer weiter einschränken.
1.) Der Trick mit dem Wachstum und
der damit einhergehenden Entschuldung. Aus der Ertragstheorie kennen
wir Wachstumskurven - die sogenannte S-Kurve. Jeder Wachstumsprozess
lässt sich hinreichend genau damit beschreiben. Nach langsamen
Beginn kommt es zu einem schnellen Wachstum und dann zu einer
Maturitätsphase in der es zu oszillierenden Schwankungen auf hohem
Nieveau kommt. Es ist wohl kaum zu leugnen, dass sich das 1.
Welt-Wirtschafts-Wachstum eher im Maturitätszyklus befindet. In
Zeiten des fast exponentiellen Wachstums konnte man noch sorgenfrei
das Konzept der Vorfinanzierung durch Schuldenaufnahme fahren, da dem
Wachstum auch eine Inflation folgte, die die Schulden soweit
entwerteten, dass sie leistbar blieben. Was aber passiert, wenn das
Wachstum nicht echt oder nicht ausreichend ist, die Verschuldung zu
groß wird und der Selbstbetrug des virtuellen Scheinwachstums
auffliegt, sehen wir gerade aktuell im Fall Griechenland. Aus welcher
Geisteshaltung man einen Sparzwang aus dem Vermeinden von
Neuverschuldung ableitet, kann man nicht logisch nachvollziehen,
jedoch dürfte es sich um das Prinzip Hoffnung handeln, dass es
irgendwo wieder real mit dem exponentiellen Wachstum weitergeht. Und
das trotz des Platzens mehrere Blasen, was auf ein nichtorganisches
Wachstum hinweist. Fazit 1: Wenn es kein Wachstum gibt, dann kann man
auch keine neuen Schulden eingehen ohne selbst als Blase in kürze zu
platzen. Ende des Vorverkaufs auch wenn das von manchen, die einfach
Hoffen das es immer so weiter gehen wird, Austeritätspolitik (und
bös deutsch) genannt wird.
2.) Stabilisierung des
Ressourcenverbrauchs. Dies kann nur geschehen, wenn die
Bevölkerungsanzahl konstant gehalten wird und es zu einem
qualitativen Wachstum kommen kann. Migration und Völkerverschiebungen
folgen zwar wahrscheinlich eher physikalischen Gesetzen von Quellen
und Senken werden aber mittel- und langfristig qualitative Prozesse,
Wachstumsoverkill-Vermeidung und soziale Stabilität verunmöglichen.
Vielmehr werden die gesellschaftlichen Integrations- und
Umformungsprozesse selbst sehr viel Energie benötigen, die in der
Sicherung des Wirtschaftsniveaus fehlen wird. Gleichzeitig kommt es
zu neuen Mengenwachstumsimpulsen und kultureller und
gesellschaftlicher Innovation. Hier kommt es teilweise ebenfalls zu
Zirkelbezügen. Wenn Zuwanderungsgruppen und Asylwerber versuchen
ihren bürgerlichen Rechten und religiösen Vorstellungen durch
Bildung von wählbaren Interessensvertretungen eine demokratische
Stimme zu verleihen, dann erregt das sogar den Widerspruch
derjenigen, die für deren unbeschränkte Aufnahme sind. Wenn die
politischen Vertreter der Noch-Mehrheitsreligion und
-moralvorstellungen ein Gesetz über die zukünftige
Mehrheitsreligion und -moralvorstellung erlassen, dann ist es in
einer Demokratie ganz normal, dass diese zukünftige
Mehrheitsreligion (zumindest in Wien in den nächsten 10-15 Jahren)
ihre Interessen gebündelt vertreten wollen. Der Bau von Moscheen,
muslimische Feiertage, Umwidmung von Begräbnisstätten, Absolute
Trennung von Kirche und Staat und viele andere politischen Prozesse
werden einer qualifizierten politischem Vertretung der neuen
Staatsbürger bedürfen. Seit über 40 Jahren hat die autochtone
Bevölkerung das Wachstum eingestellt - meist um die wirtschaftlichen
Wachstumsraten erarbeiten zu können. Wachstumsprognosen gibt es nur
bei Zuwanderung und Asylquoten, die das fehlende eigenständige
Mengenwachstum überkompensieren. Dies ergibt ein Optimierungsproblem
zwischen Mengenwachstumsimpulsen und Produktivitätsfragen (z.B.:
BIP/Kopf)
3.) Summe der Wachstumsgewinne.
Langsam deutet einiges darauf hin, dass es durch die marginalen
(meist nur noch virtuellen) Wachstumsraten in der 1. Welt zu
zunehmenden Konkurrenzsituationen kommt. (Bei Griechenland deutet
einiges darauf hin, dass von dem, auf fraglichen statistischen Werten
beruhenden, 25% Wirtschaftsabschwung ein Gutteil auf dem Verschwinden
von virtuellen Effekten in der Betrachtung basiert) Der Gesamtmenge
der westlichen Schulden steht in Summe ein nichtausreichendes
Wachstumspotential gegenüber. Dies gilt speziell für die
Realwirtschaft. Hier zeichnen sich Konflikte zwischen Europa und den
USA/Kanada/Australien/GB/Neu Seeland ab oder sind bereits
ausgebrochen. Inwieweit eine Stationierung von US-Truppen in den
neuen östlichen Gebieten Europas alleine gegen Russland gerichtet
ist und nicht zumindest in Ansätzen auch Deutschland klar in die
Schranken als besetztes Gebiet weisen soll, ist noch nicht ganz
abzusehen. Jedenfalls deuten auch die Überwachungstätigkeiten der
US-Geheimdienste, TTIP und NATO-Strategien und
Deutschland-aus-dem-Euro-drängen-Gerüchte zunehmend in diese
Richtung. Für alle US-Romantiker: In den Zeiten des Marshall-Planes
brauchten die USA das Wachstum in (West-) Europa, jetzt brauchen sie
es selbst, Koste es die anderen was es wolle. Alle die auf die USA
plötzlich als den sozialistischen und pazifistischen Bundesbruder
setzen, möge ihre Hoffnung möglichst lange erhalten bleiben. Andere
betrachten das durch Hollywood gespiegelte US-Bild der Europäer
etwas mit Argwohn: Älter, spleenig, patschert, grenzwertig senil und
nur unter der Führung der Amerikaner wirklich brauchbar. Das Gute
daran ist, dass das die meisten Doppeldaumen-Gorillaglas-Wischer in
Europa auch schon glauben und nur noch möglichst viele
erklärungsbedürftige, phonetische Amerkiazismen von sich geben,
damit man nicht unterlegene, uncoole kulturelle Herkunft erkennen
könnte.. Willentlich sich abzocken zu lassen und noch einen Fanclub
mit Cowboyhut dazu zu gründen. Oder eine polnische Miliz in
original US-Army Ausrüßtung mit Sturmgewehr als patriotische
Pflicht im West-Fernsehen (und sicher nie als SonderSturmtruppe an
der Ukrainefront als Ukrainist) als kämpferischen Werte- Role-Model
präsentieren - wenn das ein Muslim in Deutschland machen würde,
würde grenzüberschreitender Terroralarm ausgelöst werden - aber
die unterliegen eben schon wieder anderen Rassen- und
Religionsgesetzten (Große Ohren - rasierte Bärte, Army-Hosen,
Internetüberwachung, Razzien mit viel Kristall, dass zu Bruch ging,
Ausreiseverbote, usw.) Die Werterhaltung wird so schell über Bord
geworfen, wie die Abhängigkeit durch die Überschuldunggefahr
an Blasenbildung steigt. Alle können nicht von den Blasen lassen.
Kurze Höhepunkte gefolgt von einem Erschlaffen der erregten
Wachstumsphantastareien. Schwarze Löcher in die das Geld fließt,
daß es nie gegeben hat. Dagobert Duck mit der 3D-Brille für
virtuelle Geldspeicher-Trockesnschwimmsiimulationen. Alle rudern nur
noch herum. Oder Blasen eben.
4.) Durch eine Ausdehnung der
Stützpunkte, Entsendung von Truppen unter welchem Vorwand auch immer
und Bruch von völkerrechtlichen Regelungen im Stundentakt wird keine
Gerechtigkeit gegenüber den diversen Völkern und ethnischen Gruppen
geübt. Ohne Gerechtigkeit gibt es aber keine Freiheit und damit auch
keinen Frieden. „Ausbildner“ und andere Truppenteile in
EU-Staaten zu stationieren dient einzig und allein einem
hegemonistischen Machtkalkül. In fast jedem europäischen Staat
Truppen und Kräfte stationiert zu haben legt einfach die realen
Machtansprüche der USA auf immer weitere Gebiete in Europa dar.
Zudem kommt die immer wieder angewendete „Haltet den Dieb“ Nummer
der USA in Bezug auf Deutschland zum Einsatz. Deutschland als Staat
hat als einziges westliches Land seit dem Ende des 2. Weltkrieges
vollkommen seine pazifistische und anti-hegemone Grundhaltung
verankert, umgesetzt und eingehalten. Jenseits von
deutschlandstämmigen multinationalen Konzernen hat kein anderer
großer Staat der Erde wohl so massiv eine Nicht-Macht-Politik
gegenüber den eigenen Interessen betrieben wie Deutschland. Die
bedingungslose Gefolgschaft gegenüber den US-Machtansprüchen in
Europa und das eigene Interesse Deutschlands Frieden und Sicherheit
in Europa zu sichern zeigen sich zunehmend konfliktträchtig. Dies
zeigt sich zusehendes auch im Vertrauensverlust der USA, das sich von
alten Feindbildern wohl nicht nur in Hollywood nie wirklich gelöst
hat. Überwachung ist nicht wirklich ein Vertrauensbeweis – und die
Nummer, helft uns euch gegenseitig auszuspionieren, sonst glauben wir
euch Deutschen nicht, dass ihr wirklich unsere Freunde seid, bei den
Franzosen gleichzeitig alte Ressentiments zu schüren (die Deutschen
wollen euch nur unterwerfen) und die alten Verwandten auf der Insel
dazu zu bewegen nicht zu viel Integration in Europa zuzulassen,
bringt vielleicht irgendwelchen washingtoner Hinterzimmerstrategen
Vorteile aber sicherlich niemanden in Europa mehr Sicherheit und
Frieden. Obama's Politik ist in Bezug auf Europa und Israel
gescheitert, dies kann man vielleicht aus seinen Lobby-Gruppen rund
um Herrn Soros durchaus als erfolgreiche Umsetzung der ursprünglichen
strategischen Ziele ansehen, dafür ist mit Kuba und Iran ein
wichtiger Schritt in eine friedfertige Konfliktlösungsstrategie
gelungen und hat einigen hunderttausend oder gar Millionen Menschen
das Leben gerettet. Auch eine unblutige Rückgewinnung der Macht und
des Einflusses der USA über Venezuela (Öl) wird dadurch viel
wahrscheinlicher.
5.) Hat sich schon einmal jemand
überlegt, warum es keinerlei Anstrengungen gibt, die zig Milliarden
an Dollar und Euro die durch Ghadaffis, Mubaraks, dem Irak und
sonstige Klans in Nordafrika in den Westen geschafft wurden mit dem
gleichen Aufwand auszuforschen wie bei den Anstrengungen der
Beseitigung von ukrainischen Oligarchen (Firtasch) und politisch sich
fehlverhaltenden FIFA-Funktionären? Da gab es sicherlich keine
Geldwäsche und Bildung von kriminellen Organisationen – kann das
vielleicht sein, weil das Geld aus diesen Ländern sehr gut bei uns
aufgehoben ist. Es stören jetzt nur die Menschen, die ihrem Geld
nachreisen. Die sollen schön zu Hause bleiben und wir bombardieren
weiter ihre Städte und Infrastruktur – weil Völkerrechtsverstöße
werden nur von Russland begangen (Serbien, Kosovo, Afghanistan,
Palästina, Jemen, Irak, Ägypten, Syrien, Lybien, Libanon. Panama,
Grenada, Nicaragua uvam). Diebstahl und Raub als politische Dimension
haben noch nie zu einer friedlicheren Welt geführt. Aber auch
Schulden nicht zurückzuzahlen ist auf jeden Fall zwischen Staaten
vergleichbar – man verliert jedenfalls an Kreditwürdigkeit.
Anderen Staaten dieses verlorengegangene Vertrauen dann als
böswillige Machtdemonstration vorzuwerfen, ist schon schwer schräg.
Solidaritätserwartungen durch serienweise Regelbrüche zu stützen
ist wahrscheinlich keine schlaue politische Strategie – auch wenn
man eine Art „Mundraub“-Recht für sich in Anspruch nimmt.
DI Mathias Gruböck Baden, 20.07.2015
Unternehmens-
und Organisationsberater
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