10 Oktober 2016

Schieder-Gerichte


Mhmm. Jetzt ist die Freiheit und Wahrheit, die 1800 Seiten benötigt um beschrieben zu werden, offenbar schon zu komplex für den Herrn Schieder. Die Frage ist überhaupt, was man mit Rechtsvorschriften und Verträgen erreichen will, die so komplex sind, dass sie keiner mehr versteht!? Ein Freihandelsabkommen soll doch das Handeln der Akteure freier gestalten, oder? Wenn man dann immer die gleichen "Experten" benötigt, die offenbar hier arabeske Rechtskonstrukte in geheimen Sitzungen geschnitzt haben um sich auf ewige Zeiten ihre Honorare als Experten zu sichern und um offenkundig "globale Interessen" so abzubilden, dass sie sich selbst "Empowern", dann klingt das Wort Freiheit in diesem Zusammenhang wie der blanke Hohn. Selbst Geschworene sind offenbar nicht mehr in der Lage die Einhaltung von Gesetzen zu erkennen - auch hier sollen sie das den "Experten" überlassen. Die Frage die niemand stellt ist aber, wie kann man Gesetze, die das normale Zusammenleben regeln sollen, einhalten, wenn man sie ohne (situative) Erklärung der Experten nicht richtig versteht? Jetzt braucht es sogar schon Experten um festzustellen ob, wer und wie man mit Tretrollern fahren darf und überhaupt. Alles was nicht erlaubt ist, ist verboten. Gott sei Dank ist noch keinem aufgefallen, dass man mit Fahrrädern durchaus schneller als 20 km/h fahren kann - was für Wust an Vorschriften und Regeln es da nicht bedürfte kann man sich gar nicht vorstellen - und vor allem: Für die Einhaltung der neuen Regeln benötigt es ja wieder zusätzliche Beamte. Die müssen dann die Ordnungswidrigkeiten ahnden. Wie bei den Freihandelsabkommen. Eine Freiheit, die einigen wenigen wieder mehr Kontrolle und Macht verschafft - ein modernes Paradoxon. Freihandel ist ja soo gut. Weil, wenn die Menschen dort bleiben wo sie sind und mit ihren unterschwelligen Standards produzieren diese nie im Leben "unsere" Arbeitsplätze gefährden,. Das tun sie nur, wenn sie zu uns kommen und zu unseren Konditionen arbeiten wollen (!?!?) Freihandel bringt Wohlstand. Momentan ist Österreich maximal in einem Exportweltmeister: Im Export von wertschöpfenden Arbeitsplätzen. Aber der gemeine Bürger ist einfach zu dumm um die Vorteile der Freiheit und Wahrheit, um die sich all diese Experten, Beamten und Investoren seit Jahren aufopfernd gekümmert haben, zu verstehen. 1800 Seiten schaut eher nach einem Konvolut aus, wo jede Lobby, auch ohne Mithilfe eines Herrn Strasser, ihren Teil hineingeschrieben hat, den es gerne gesetzlich zugesprochen bekommen hätte. Auch die "Experten" - die bekommen jetzt ein eigenes Entscheidungs-Gericht (wenn ein bisschen Gras drünber gewachsen ist - das sind dann aber keine Laienrichter, weil teuerer einzukaufen) und können sich schon den nächsten Learjet ordern. In Ö1 konnte man sich im O-Ton ihr beglücktes Gelächter und ihre Feststellung, dass einfach die Bürger auf jeden Fall abkassiert werden - so oder so, anhören. Herr Schieder tut sich offenbar noch schwer dem Vertragswerk, dass man nicht ablehnen darf, zuzustimmen. Ob globale oder "familiäre" Interessen, die SPÖ sollte aufpassen, dass sie nicht unter irgendwelchen bilderbergerischen, hedgefondgetriebenen Räder der "globalen Interessen" kommt. So wie diese "globalen Interessen" gerade den deutschen Banken und Finanzern die Wadln firerichten, wenn sie sich nicht unterwerfen.

DI Mathias Gruböck                                                                                             Baden, 10.10.2016
Unternehmens- und Organisationsberater

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