Die
einzige Sicherheit ist Wahrhaftigkeit, Liebe und Freiheit. Die drei
Dinge gehören untrennbar zusammen. Eine Freiheit ohne Wahrheit ist
Manipulation. Eine Freiheit ohne Liebe endet in Brutalität. Liebe
ohne Wahrheit geriert zur Selbstaufgabe.
Es
gibt sie wieder, die Technokraten der Macht, die glauben, dass man
beständig an der Macht bleiben kann obwohl man die Wahrhaftigkeit,
die Liebe und die Freiheit in kleinste Teile verstümmelt und sie in
einem propagandistischem Patchwork zu einem medialen Brei verrührt,
um die schweigende Mehrheit zu überstimmen. Da wird Hass erzeugt um
Feindbilder zu erschaffen. Da werden Lügen institutionalisiert
verbreitet um rechtfertigende Fakten zu erschaffen. Da wird massiv
Angst geschürt um dem fortschreitenden Machtverlust durch Kontrolle
zu vereiteln. Ein Krieg muss her – das genaue Gegenteil von
Wahrhaftigkeit, Liebe und Freiheit. Nur wenn Krieg herrscht kann man
den Menschen diese drei Dinge „erlaubter“ Weise vorenthalten. Und
sich selbst an der Macht und an den Geldtrögen.
Der
erste Schritt ist die Angst. Menschen die lange und im gesteigerten
Ausmaß Angst ausgesetzt sind, werden aggressiver, wütender. Ab
einer gewissen kritischen Masse an Wut kann man damit beginnen der
wütenden Meute Feindbilder vorzuspiegeln. Diese können ruhig bar
jeder Logik oder Realität sein, da das Freund-Feind-Schema eine
selbstverstärkende Intensivierungsautomatik besitzt. All diese
Änderungen in der Massenpsyche kann man sehr leicht durch eine
einzige Methode erreichen: durch den Glauben. Dieser Glaube hat
nichts mit Spiritualität zu tun, sondern mit dem festen Glauben
daran, dass das WIR (also die Gesellschaft in der man lebt) sich aus
einer Vielzahl von gleichgearteten ICHs zusammensetzt, die alle
genauso wahrhaftig, liebevoll und freiheitsgesinnt wie das eigene
ICH. Dieses Konzept erleichtert die Solidarität des ICHs mit dem
WIR. Alles was offensichtlich diesem Konzept widerspricht ist ANDERS
und daher höchstwahrscheinlich genau gegenteilig beseelt. Für die
positive Bestätigung dieses Glaubenskonzeptes gibt es vor allem
sportliche Events wie Fußballweltmeisterschaften, Qualifikationen
und olympische Spiele. Hier kann man sich mit dem Erfolg des WIRs
matchen. Die negative Verstärkung des Nicht-WIRs ist fast noch
leichter, da negative Ereignisse viel einfacher dem ANDEREN
zuzuordnen sind als, dass man positive kollektive Ereignisse
erschaffen kann.
So
ist es anscheinend einfacher ein WIR-Gefühl bei den US-Wahlen in der
europäischen Wahrnehmung zu erschaffen als dass man den ANDEREN,
also beispielsweise den Russen zuerkennen würde, den gleichen Werten
und Zielen verpflichtet zu sein wie WIR. Es ist hier eine
Leichtigkeit zu zeigen, dass wenn Russen und Amis das Gleiche tun,
immer ein prinzipieller Unterschied herrscht. Wenn die Russen bei uns
Immobilien kaufen – dann ist das Ausverkauf der Heimat. Wenn die
Amis bei uns kaufen, dann ist das willkommenes Investment, dass man
noch durch einseitige Regelungen schützen muss. Abgesehen davon,
dass die Russen ja besonders hinterhältig agieren, da sie die Länder
zusätzlich täuschen indem sie in diese investieren (was es daher zu
verhindern gilt) um sie in der Folge kriegerisch zu erobern. Auch ist
es den neuen Glaubenskriegern vollkommen egal, dass normaler Weise
das größte Land der Welt nicht noch zusätzliche Gebiete erobern
muss, da sie für etwas, dass sie im Übermaß haben einen
inflationär hohen Preis zahlen müssten. Auch ist die geschichtliche
Tendenz von zwei großen Feldzügen gegen Russland in den letzten 200
Jahren eher widersprüchlich zu der Wahrscheinlichkeit eines Krieges
gegen den Westen. Aber es schwächt einen Glauben gar nicht, wenn er
von der Realität sogar um 180° abweicht.
Wenn
man genug Angst hat glaubt man demjenigen der einem verspricht seine
Macht zu seinem Schutz zu verwenden einfach alles. Mehr noch, man
räumt ihm jede Macht ein. Man zahlt sogar Tribut an ihn, nur dass er
einem den Glauben erhält, dass man dann keine Angst mehr haben muss.
Die Illusion entsteht, dass, wenn man sich dem Stärksten unterwirft,
dieser einem mehr Sicherheit garantieren kann. Das bleibt leider aus
dem oben eingeführten Axiom eine Illusion, da Macht im Gegensatz zu
Autorität nicht auf dem Vertrauen in Wahrheit, Liebe und Freiheit
entsteht. Eher aus deren Gegenteil. Das heißt ganz einfach, dass
mehr (wirtschaftliche, kulturell-mediale, politische und
militärische) Macht nicht zu mehr Sicherheit führt.
Die
Macht, die ausgeübt wird um ein CETA durchzudrücken wird auch weder
zu einem Wirtschaftswachstum noch zu einer gesteigerten Sicherheit
führen. Als ultimatives Entscheidungskriterium gibt sowohl der
deutsche Verfassungsgerichtshof alsauch die österreichische
Regierung an, dass man an „internationaler Glaubwürdigkeit und
Reputation“ verlieren würde (und der Finanzplatz an Investments).
Also wenn man einem im Geheimen von Lobbyisten maßgeblich
ausgehandelten Vertrag nicht zustimmt, dann verliert man das
Wohlwollen der Mächtigen und sie werden dich zur Strafe finanziell
aushungern. Das bringt echt Sicherheit. Neben einem österreichischen
Koalitionspartner der schon internationale die Gabel macht, bevor
noch irgendwer Druck gemacht hat. Durchpeitschen von, nicht im
Mindesten durch irgendwelche demokratischen Prozesse beeinflussten
Gesetzgebungen führen meist nur zur Aufstockung des Kontrollbedarfes
gegen Abweichler. Alle die hier irgendetwas Wahrhaftiges, Freies oder
Liebevolles entdecken können anstatt von Macht-Gier, die sollten
sich für den Brüder-Grimm-Selbsthypnosepreis bewerben. Des Kaisers
neue Kleider werden nicht besser, wenn man noch 1000 Lobbyisten,
Kauf-NGOs und Experten darüber lobhudelnd phantasieren lässt. Es
gibt leider unendlich viele Möglichkeiten zu lügen aber nur eine
Wahrheit. Es gibt unendlich viele Arten des Hasses aber nur eine
unteilbare Liebe. Es gibt unendlich viele Spielarten der Unterwerfung
und Gefangenschaft aber nur eine Freiheit. Und diese hat mit
Sicherheit nichts mit einem Freihandelsabkommen zu tun, da sich hier
jemand Freiheiten herausnimmt. Aus der unteilbaren Freiheit.
DI
Mathias Gruböck
Baden, 14.10.2016
Unternehmens-
und Organisationsberater
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