09 November 2015

Die IBM-Gang

Ende der 90er Jahre kam es bei IBM zu den ersten Neupositionierungen und damit zu Umstrukturierungen. Das PC-Geschäft war bereits von Newcomern der Branche wie Dell oder auch asiatischen Firmen in einen preislichen Verdrängungswettkampf gezogen worden, den Big Blue nicht folgen konnte. Die Zeiten der goldgeprägten Businesskarten war vorbei. Man fokussierte sich auf das Mainframe-Geschäft. Zudem wuchs der Mobilsektor explosionsartig. Einer Menge an altgedienten Managern wurde ein Golden Handshake angeboten.

Viele des IBM-Netzwerkes gingen als Manager in die deregulierte Telekomindustrie. Die Verbindungen aus der Big Blue-Zeit blieben jedoch bestehen. So waren zu gewissen Zeiten in der TA, der UTA und vielen deren Beratungsfirmen Ex-IBM-Manager zu gange. Dies zu einer Zeit in der die USA ansetzten den Osten Europas inklusive Russland wirtschaftlich zu erobern. Hierfür waren und sind die IKT-Technologieunternehmen, neben den Banken von zentraler Bedeutung. In diesen Belangen fungierte der Anschlag vom 11.9 (also 9/11) als verstärkender Booster für die Anstrengungen die Kontrolle über die weltweiten Kommunikationsstränge (neben den Finanztransaktionen und den Reisebewegungen) zu erlangen. Auch die Art des Zugriffes darauf wurde immer forscher.

In Österreich wurde hier anscheinend ein formaler Kuschelkurs-Balanceakt gewählt. Die TA ging an die NYSE. Damit unterlag sie allen möglichen und unmöglichen amerikanischen Gesetzen (FISA, SOX, etc.) die im Zuge von 9/11 erlassen wurden. Damit war es irgendwie „rechtmäßig“, dass eine österreichische Firma mit Staatsanteilen eine AS400 (IBM) aufstellte, die als Schnittstelle zu den Homeland-Sicherheitsleuten diente. Offiziell wusste niemand wer der einzige „Kunde“ dieses Servers war. Auch konnte man bei genauerem Hinschauen feststellen, dass es IBM-Server mit einem eigenen Router außerhalb des Netzwerkmanagements gab, die ganz von selbst „calling home“ machten. Keiner wusste was diese Server eigentlich bei ihren „Homecalls“ so weitergaben. Interessant vor dem Hintergrund der Filterdiskussion im NSAUA ist auch die Domainendung des Mobilkom Mailservices mit a1.net. Wenn man noch die „Umbestellung“ des Polizeifunkprojektes auf eine „amerikanische“ Lösung zusammen mit der Telekom Austria (ein ähnliches Vorgehen wurde auch von Motorola Deutschland zusammen mit der T-Mobile/T-Systems gewählt) in Betracht zieht, dann zeichnet sich ein sehr eindeutiges Gesamtbild ab. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sich in dem Master-Talk-Projekt ein wirklich geschlossenes abhörsicheres Mobilfunk-Netzwerk gebildet hätte und 40.000 „private“ Kunden (höchstwahrscheinlich aus der SIEMENS und Raiffeisen Umgebung) daran teilnehmen hätten können. Dies hätte ein massives Funk-Loch für US-Dienste gerade am Spionagehauptstandort Wien ergeben. Speziell auch noch zu einer Zeit wo die eine oder andere Ost-Zentrale von Großfirmen in Wien beheimatet war.

Vor diesem Hintergrund muss man auch immer die vielfältigen Bemühungen verstehen, Vorratsdaten speichern zu wollen oder Geheimverträge mit der NSA abzuschließen. Im Endeffekt agieren hier eine Kaskade von Organisationen (Telekomunternehmen, Infrastrukturministerien, Innenministerien, Geheimdienste bis hin zu Militäreinheiten) als IM (informelle Mitarbeiter) von ausländischen Geheimdiensten. Damit begehen diese Organisationen eigentlich schlicht und ergreifend Landesverrat. Also die tw. staatlichen Telekomunternehmen brechen auch noch das Datenschutzgesetz und das Briefgeheimnis. Und die Vertreter der ausländischen Industrie (die wiederum die ausländischen Dienste enabled) kassieren fette Prämien dafür, dass sie alles schmieren was nötig ist. Und falls wirklich irgendetwas bei einem unabhängigen Gericht anhängig wird sind noch immer politische Proporz-Staatsanwälte da, um die Dinge in Sinne der Parteien und Netzwerke hinzubiegen. In Italien nennt man das Mafia. In Österreich Proporz. Und Russland wird dafür sanktioniert. Die IBM-Gang ist schon in der Pension und schlägt mit dem vergoldeten Golfschläger ab. Und Österreich hat soviel Datenhoheit wie der Oman Stelzenbrater. Die Verwaltung ist derart auf gschamsten Durchzug gepolt, dass es erst Flüchtlinge und Migranten braucht, um das absolute Systemversagen bezüglich der Aufrechterhaltung von Hoheitsrechten erkennbar zu machen. Nicht einmal Don Quichote und Sancho Panza könnten diese Organisationen aufhalten, wenn sie nach 22 Uhr kämen, weil Sonderzeitausgleichsüberstundenfreizeit gerade mit einem Reitwochenende für Landesbedienstete und dem Streikrecht für Militärbedienstete im Ernstfall zusammenfallen würde.

DI Mathias Gruböck                                                            Tarifa, 09.11.2015
Unternehmens- und Organisationsberater

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