Bitte hört mit dem Binnen I, Unterstrich_innen und sonstigen Kopfakrobatiken in der Sprache auf. Das einzige was damit erreicht wird ist, dass Deutsch noch unschreibbarer oder unsprechbarer wird. Bitte welcher gehirnamputierte Soziologe oder Sprachwissenschaftler findet es eine super Idee Amerikaner_innen oder AmerikanerInnen zu schreiben um das Volk der Amerikaner zu beschreiben? Hier kommt nicht einmal die Diskussion auf, ob es sich um die Bewohner der USA oder des amerikanischen Kontinentes handelt, nein - wir müssen irgendwen oder gar uns selbst während des Sprechens oder Schreibens daran erinnern, dass ein Volk aus Männlein und Weiblein besteht. Was dadurch gerechter wird ist die Verteilung von Sitzplätzen bei Konferenzen von Sprachwissenschaftlerinnen, die diese Art der Hirnwichserei (offenbar auch für Frauen selbstbefriedigend) als einträgliches Geschäft im Kampf um "Forschungsaufträge" und Professuren erachten.
Sprache dient der Kommunikation und ist an sich eine der freiesten Konventionen einer Gruppe. Es wird keine einzige Frau dadurch diskriminiert, dass man Mechaniker schreibt oder spricht. Es ist eine Funktionsbeschreibung und daher in seiner Kommunikationsqualität nicht auf eine geschlechtsspezifische Aussage ausgerichtet. Auch wenn man 1000 mal Mechanikerin schreibt oder sagt, dann wird es Frauen trotzdem mehr zum Friseur-Beruf ziehen. Und auch wenn man 1000 mal Frieseur, oder Frisör schreibt, werden sich die 90% weiblichen Frisöre plötzlich nicht auf 50% selbstreduzieren.
Hat eigentlich irgendjemand von den Damen Sprach-, Gender- oder Sozialwissenschaftlern schon einmal die Frauen befragt ob sie diese Themen überhaupt interessieren oder ob sie damit die Interessen der Frauen überhaupt mehrheitlich vertreten? Nur weil man selbst eine Frau ist, heißt das noch lange nicht, dass man seine eigenen Interessen für alle Frauen generalisieren kann. Vielleicht WOLLEN viele Frauen Teilzeit arbeiten und möchten gar nicht die systemrelevante Erwerbsquote auf Kosten ihrer Familiensituation erhöhen? Vielleicht wollen Frauen lieber Friseur werden als Mechanikerin und lassen sich da auch nicht durch sauteure Kammerwerbeeinschaltungen umstimmen? Man muss nur eine Frau als Kandidatin für ein Amt aufstellen - man findet sofort mindestens 50% anderer Frauen die diese Frau SICHER nicht wählen werden.
Frausein ist sehr kompettitiv - man muß sich vor allem gegenüber den anderen Frauen behaupten - so funktioniert jedenfalls Mode. Und Mode wir sicherlich nicht für männliche Gehirne gemacht, diese haben eindeutig nicht die Auflösung für die Details wie sie Mädchen wundersamer Weise in der Adoleszenz erwerben. Das legt die Theorie nahe, dass Mode vor allem zur Differenzierung innerhalb der Peergroup dient. Auf Deutsch: innerhalb der Vergleichsgruppe. Frauen vergleichen sich, auch amerikanische. Ob sie jetzt Amerikaner oder Amerikanerinnen genannt werden. Bitte hört einfach mit dem Blödsinn auf und erspart uns die weitere Verhunzung und Unbrauchbarmachung der deutschen Sprache!
DI Mathias Gruböck Nondorf, 22.03.2016
Unternehmens- und Organisationsberater
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