Schuldirektorinnen,
die sich bei einem 98%igen Schüleranteil mit nichtdeutscher
Muttersprache für mehr Unterstützung in der Spracherziehung
einsetzen wird vom Unterrichtsministerium maximal ein
Stinkefingermaulkorbbrief anstatt Hilfe geschickt. Die Frau
Ministerin turnt inzwischen in New York in Frauenverteidigungsthemen
herum.
Man
vernimmt, dass die Kinder mit 6 Jahren in die Schule kommen, ohne
richtig Deutsch zu können. Sie sind großteils aber bereits schon in
Österreich geboren, haben aber bis dahin keinen Zugang zu der
Mehrheits(?)-Kultur gefunden. Auch nicht zur Sprache. Das ist
wahrscheinlich ein Viertel der Kinder. Ein anderes Viertel kann
vielleicht doch halbwegs Deutsch. Deutsch! - wenn man sich heutzutage
das Deutsch der Kinder in österreichischen Schulen anhört, dann ist
es Berlin-Synchron-Deutsch oder bestenfalls Göthe-Instituts-Deutsch.
Österreichisch – Fehlanzeige. Das ist die Hälfte der Kinder deren
Mutter eine andere Sprache als Deutsch hat. Es geht aber noch weiter.
Ein Gutteil der „österreichischen“ Kinder sprechen heutzutage
ein „Hochdeutsch“, dass sich idiomatisch nördlicher als Hannover
ansiedeln lässt. Das kommt sicherlich von einem Medienkonsum der
„österreichische Dialekte“ meist mit Untertiteln versieht. Das
sind wohl noch die 25% die sich in einer Art österreichischen
Leitkultur wiederfinden. Dann gibt es noch ein Viertel, dass sich
schon fast grundsätzlich der englischsprachigen Leitkultur angepasst
haben. Das geht von sprachlichem Kauderwelsch über sittliche Normen,
die zusehends durch US-TV-Serien geprägt werden, bis hin zu einer
Akzeptanz der Minderwertigkeit der „eigenen“ kulturellen und
gesellschaftlichen Konzepte. Also, in der Vergangenheit gibt es
soetwas wie ein Reservat der „Mozart-Kugel-Lipizaner-Sängerknaben“
aber alles was nicht durch einen, vielleicht sogar vollkommen
sinnentleerten Anglizismus beschrieben wird ist altbacken und maximal
„retro“. Das geht sogar schon so weit, dass Serientiteln wie
Motive automatisch auf Englisch ausgesprochen werden und anscheinend
die Meisten keine Idee davon haben, dass es durchaus auch ein
deutsches Wort mit exakt der gleichen Bedeutung gibt. Es grenzt ja
heutzutage schon fast an Wiederbetätigung wenn man die Frage äußern
würde warum David in Zusammenhang mit einem österreichischen
Nationalspieler automatisch als Dävid ausgesprochen wird.
Vielleicht weil Tiroler Landeshauptleute mit Dävid auf Grund seiner
Hautfarbe auch gleich Englisch parlieren.
Es
ist wirklich fraglich inwieweit wir jemanden noch integrieren können,
wenn wir selbst unsere Kultur innerhalb einer Generation zumindest
sprachlich aufgeben. Wenn heute morgen ein Junge ein leckeres
Backon-Wrap verspeist, dann verkommt eine österreichische kulturelle
Identität alsbald zu einer Ecke im Kulturdisneyland. (Hier selbst
kontrollieren – wer hat jetzt Land und wer hat länd gelesen?)
Alle
sind per Du und tragen keine Krawatten mehr. Weil die hippen
US-Startups das so vorleben. Klar sind das nur Konventionen, wozu
brauchen wir die? Weg damit! Konventionen stören meistens die
Einführung von neuen Regeln. Wer die Regeln vorgibt hat die Macht,
da er das Spiel bestimmt. Das ist so und wird auch so bleiben.
Österreichisch war ganz nett – ich war noch ein Bub, damals. Hatte
auch noch eine Lederhose im wirklichen Alltagsbetrieb im Einsatz.
Damals rockte noch Heinz Conrads FS1. Jetzt ist die Persiflage der
amerikanischen Unterklasse à la Simpsons ein Quotenhit, jeder kennt
sich mit den Finessen von US-Gerichtsverfahren mehr aus als mit
eigenen juristischen Abläufen und seit neuesten verstehen wir auch
Börgerkulinarik und Ghettokultur als Leitkultur. Die Leitkultur in
Österreich ist wahrscheinlich durch eine qualifizierte Mehrheit
geprägt, die nach der Maxime, alles besser als die
österreichisch-deutsche Gegenwartskultur, agiert.
Servus
Bub, hau di über die Häuser, österreichisch ist drittklassig. Die
Leitkaskade: US-D-Ö.
DI
Mathias Gruböck Nondorf, 17.03.2016
Unternehmens-
und Organisationsberater
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen