25 September 2015

Entscheider schauen anders aus


Die Polizei gibt Entwarnung wegen des Leprafalles in Salzburg. Lepra ist leicht mit Antibiotika behandelbar - außerdem hat der Ex-Fremdenlegionär die Krankheit bereits in Istanbul behandeln lassen. Es ist ein absolut blöder Zufall, dass der Ex-Fremdenlegionär nicht in das Kindchenschema der Medien passt, die den weiteren vollkommenen Kontrollverlust der Regierungen über die Situation weichzeichnerisch dokumentieren. Es sind nur diese bösen rechtsextremistischen Hetzer die verbreiten, dass die Regierung weder weiß welche Regeln jetzt genau gelten noch wie sie diesen unscharfen Gesetzen zur Geltung verhelfen. Die Regierung hat vor der Macht der Masse kapituliert. Es ist nicht die Aufgabe der Regierung am Westbahnhof Migranten willkommen zu heißen - sie ist jedoch dafür gewählt worden den Rechtsstaat und die Strukturen am Laufen zu halten. Kein Rechtsregime hält es auf die Dauer aus, dass Menschen, die nicht dem Regime unterliegen entscheiden ein Recht dieser Gemeinschaft für sich zu beanspruchen. Ethische Konzepte sind keine staatspolitische Dimension, vor allem wenn sie nur einseitig und situativ gelebt werden. Aus diesem Kontrollverlust heraus einen Konflikt mit einem Nachbarstaat (mit einer EU-Außengrenze) anzuzetteln in der Folge gesteigert fragwürdig, da die Sinnhaftigkeit und Zielsetzung vollkommen im Dunkeln liegen und die aufgewendeten Energien für den Konflikt in einem Land mit hauptsächlicher Durchlauf-Funktion wohl besser für konkrete Lösungsanstrengungen genutzt werden könnten. Auch ein Pressekonferenzen in denen man langatmige Problembeschreibungen und Absichtserklärungen absetzt deuten nicht auf eine Lösungsorientierung und "Leadership" hin. Vielleicht schaffen wir ja mit dem Weichzeichner über alle ungelösten Problemstellungen hinwegzublenden. Schritt eins: nur noch Kleinkinder abbilden, Schritt zwei: jede Messerstecherei, jeder Hungerstreik, jeder Gesetzesbruch, jede Krankheit ist reine Erfindung von hetzenden rechten FPÖ-Microzephylanten, denen eigentlich das Wahl- und Mitbestimmungsrecht entzogen gehört - und auf die die FB-Polizei gehetzt werden sollte.

DI Mathias Gruböck                                                                                                   Baden, 25.09.2015
Unternehmens- und Organisationsberater

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