02 September 2015

Münchhausensyndrom, oder wie entsolidarisiert man eine Gesellschaft


da haben sie den Herrn Aiginger von seiten der SI (Sozialistischen Internationale) ganz schön zu einer Kehrtwende gebracht. Vorwahlzeitenungehörig hat das WIFO negative Arbeitsplatzbeiträge durch Zuwanderung ausgewiesen (eher im Auftrag des Sozialministers Hunsdorfer - also Gewerkschaft) Das ging offenbar dem blümchenverteilenden Jetzt-reichts-macht-was-dagegen Problemnegierern in der SPÖ zu produktionslastig zu weit. Stellen wir einfach mehr Beamte und Kammernpragmatisierte ein. Der Rest kommt in Programme vom AMS und die durch die Hacklerreggelung in die Pension geflüchteten Lehrer, sollen auch plötzlich wieder arbeiten können. (Bekommen dann den Bonus dafür, dass sie in Frühpension gegangen sind - Mathematik ist nicht nur bei Schülern offenbar eine Schwierigkeit: wie schafft man es trotz Ausbildung bis ca. 21 Jahre im Schnitt mit 57 Jahren 45 Beitragsjahre zu erreichen - pragmatisierte Zeitdilatation) - der Herr Dr. Aiginger nutzt zu seinem Schwenk die "überalterte Gesellschaft". Auch so ein Schlagwort der Wachstumsfaschisten. Wenn eine Bevölkerung schrumpft, dann geht das auf natürlichem Wege nur über ein verändertes Verhältnis zwischen Jungen und Alten. Wenn eine Bevölkerung wieder wächst, dann dreht sich das wieder um. 1975 lebten in Österreich ca. 7,3 Millionen Menschen. Dieser Wert ist genau so berechtigt wie 3,5 oder 9 Millionen, wobei es wohl eine Art oberer Schranke geben wird bei der das Land die Menge an Menschen nicht mehr trägt. Klar kann man schon noch weiter wachsen, jedoch muss man da anderen dann etwas wegnehmen. Dies funktioniert dann via Krieg oder ähnlichen Unterwerfungsmethoden. Seit 1975 hat Österreich ein negatives autochtones Bevölkerungswachstum von ca. 1,4 Kindern/Frau. Bald sind in Österreich 9 Millionen Menschen beheimatet oder halten sich hier auf. Über den Daumen sind das ca. 2 Millionen oder mehr, die von irgendwoher gekommen sein müssen. Klarer Weise freut sich die Wirtschaft darüber, da mehr Menschen automatisch ein Wachstum per se verspricht. Ein endloses Bevölkerungswachstum ist nicht schlau unter der Annahme der Begrenztheit von Ressourcen. Eigentlich braucht man nur mehr Menschen wenn man viele Soldaten braucht - schlag nach beim Mutterorden. Die Überalterung der Gesellschaft könnte man auch anders sehen: Die Österreicher seit den Babyboomern haben sich entschieden den chinesischen Weg der Einkindpolitik aufzugreifen um aus dem permanenten Wachstumszwang herauszukommen. Dadurch stieg des Vermögen/pro Kopf. Dies hat wiederum Mensch aus Ländern mit einer Bevölkerungsexplosion (mit allen dazugehörigen negativen Aspekten wie Krieg, Umweltzerstörung, Resourcenmangel) dazu bewogen sich als Auswanderungs- oder Fluchtziel ein Land zu wählen das eben sein Bevöklerungswachstum im Griff hatte. Dadurch wächst aber die Bevölkerung im Zuwanderungsland nichtorganisch - mit all den o.a. negativen Aspekten. Und ganz ehrlich: den angeblichen Fachkräftemangel durch Zuzug von 70.000 Menschen/Jahr die der Sprache nicht mächtig sind, die eine andere Schrift haben und die sicherlich auch einen Prozentsatz an Menschen mit einer impliziten Hacklerregelung mitbringen, zu lösen ist als ob man die Donau zur Bewässerung einer Kleingartensiedlung umleiten würde. 

Jedenfalls EU-Propaganda-Stellen, Lobbyinstitute mit Gefälligkeitsgutachten sind weder der Weg um EU-Aversionen umzuargumentieren oder Menschen im Verteilungskampf (auch solche gibt es in Österreich) ihre Ängste zu nehmen. Das alles entsolidarisiert jede Gemeinschaft. Wenn TTIP durchgedrückt wird, ist die EU tot - und die EU-Bürger müssen den Dreck der Nahrungsmittelindustrie (Profitmaximierer mit Ausgangsprodukten, die aktuell maximal schädigungsfrei sein sollen) fressen, weil die letzten Lebensmittelproduzenten (Bauern) dem Profitstreben der Industriekonzerne zum Opfer gefallen sind. Unser Staatswappen hat Hammer und Sichel - der nächste Schmäh: Seit Jahren wird gegen Arbeiter (Produzenten) und Bauern spekuliert und gemobb-lobbt was das Zeug hält. Die nächste Änderung nach der Hymne: Weiblicher Staatswappenadler mit Ärmelschonern, der schaut was die USA/Konzernlobbys von ihr wollen und die jeden drüberläßt, wenn er wirtschaftlich potent ist - weil wir brauchen ja wieder Wachstum.

DI Mathias Gruböck                                                      Baden, 02.09.2015
Unterhemens- und Organisationsberater

PS: In der schönen neuen Welt der virtuellen Medien glauben alle, dass die gepostete Mainstreamaufregung die Meinung des Volkes ist. Wartet nur bis ihr die Auszählungen der nächsten Wahl seht. BM Häupl macht es eh schon vor: Das blaue Wien....

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