27 September 2015

Der nächtliche Mopedfahrer als Kriegsheld

http://orf.at/stories/2300960/2300961/

Welche Koordination mit welchen Partnern? Der Westen wäre gescheitert wenn er den aktuell völkerrechtlich gültigen Präsidenten Assad nicht beseitigen würde? Da wird mit Schiiten und Drusen und Alawiten und Christen und anderen Bevölkerungsteilen relativ salopp umgegangen von dem Herrn Präsidenten Hollande. Das die vom westen so protegierte und propagierte "gemäßigte" (Exil-) Opposition (in einem Bürgerkrieg?) in Syrien kein wichtiger Player ist oder werden könnte zeigt alleine, dass es 4 Jahre nach dem Beginn des Bürgerkrieges noch immer eine Londoner Exil-Opposition aus Syrien gibt (neben der anhaltenden Auswanderung aller westlich gesinnten Kräfte nach Deutschland). Mit welchen Kräften wollen die Franzosen in die "freigebombten" Gebiete nachrücken? Nebenbei finden die franzosen nach einem Jahr US-Partner-Bombardments nach 2 Wochen Aufklärungsflügen noch immer Ausbildungslager des IS - so einfach durch ein paar mal drüberfliegen - da steht sicher IS-Trainingslager drauf und ähnelt nicht ungemein einem arschnormalen Sunnitendorf. Offenbar zeigt Frankreich gerade auf um die nächste Tranche von 500.000 bis 1.000.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Präsident Assad vertritt nach wie vor zumindest 25-30% der syrischen Bevölkerung. Bei einem Volk von knapp 22.000.000 Menschen sind das ungefähr so viele Menschen wie in Österreich leben. Welche Lösung hat Herr Hollande bisher so glorreich in Syrien umgesetzt? Assad-muß-weg? Und dann? IS aus sicherer Höhe zusammenbomben (also die Sunniten) die regulären Truppen Syriens (bei denen der Westen anfangs nur einen Teil der Generäle abwerben konnte um eine Blackwater-West-Oppositions-Truppe antreten zu lassen) kämpfen als einzige neben den Kurden gegen den IS ganz konkret am Boden. In die Löcher die die westliche Opposition anfangs in Syrien gerissen hat ist hauptsächlich der IS eingedrungen. Regional, politisch und religiös massiv zersplitterte Kräfte glaubt anscheinend der Herr Hollande als Vorwand dafür nehmen zu können um koloniale Machtansprüche über die politische Gestaltung von selbstständigen Ländern zu stellen. Wozu bombardiert man ein Land (ohne UN-Beschluss - völkerrechtlich greift man ein selbstständiges Land kriegerisch an) um dann keine weiter militärische Ordnungsaktivität folgen zu lassen? Welche Truppen rücken in die "frei"gebombten Gebiete nach? Wenn man Krieg führt (und die Bombardierung eines fremden Landes ist an sich klassisch Krieg zu nennen) dann aber richtig! Sonst können die Mirage-Bomber auch Flugzettel abwerfen wo die Forderungen von Herrn Präsidenten Hollande auf arabisch drauf stehen - wäre billiger und gleich effektiv!

DI Mathias Gruböck                                                      Baden, 27.09.2015
Unternehmens- und Organisationsberater

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