Freihandel
ist einfach das Geschenk, dass man der Menschheit machen kann. Durch
diese bösen Handelshemmnisse, die lustiger Weise allesamt nichts mit
den Zöllen und Steuern zu tun haben wird der freie Handel behindert.
Das ist doch klar, oder? An sich geht es beim Handel seit
Jahrtausenden darum, dass man Ressourcen- oder Produktionsvorteile an
einem Ort durch Transport und eben Handel an einem anderen Ort zu
Profit macht. Alleine die absolute Größe dieser Vorteile bestimmt
den Profit. Ist seit der Bronzezeit nicht anders geworden, außer
dass es damals eben noch kein Geld gab sondern nur den Warentausch.
Auch in unserer Zeit liegt der monetäre Hebel im Wirtschaftsleben
beim Handel und nicht bei der Ressourcengewinnung oder der
Produktion. Das ist leicht am Beispiel einer Ölquelle im hintersten
Sibirien veranschaulicht, die tolle Rohstoffe bietet aber ohne
Transport zu einem Handelsknotenpunkt bliebe das so gut wie wertlos.
Die Macht über die Transportwege ist also im Endeffekt ertragreicher
als der ursprüngliche Besitz von Rohstoffen. Da ist es mit dem
freien Handel auch schon wieder vorbei, da sowohl die physischen
Transportfunktionen als auch die virtuellen Handelsplätze, also die
Börsen fest in der Hand der Händler sind. Klassischer schiefer
Freihandel findet im Agrarsektor statt. Entwicklungsländern (darf
man jetzt nicht mehr sagen – als Nettowelthandelverliererländer)
haben meist die fossile Energien und Rohstoffe an die
Weltherrenländer unter Incentivierung einiger weniger geliefert
durch deren massiven Einsatz landwirtschaftliche Überschüsse
produziert werden, die wiederum gestützt in diese Länder exportiert
werden um dort die Produktion von Nahrungsmitteln durch dieses freie
Handeln vollkommen sinnlos zu machen. (wobei heutzutage gehen diese
Handelsunternehmen schon so weit, dass man diese unprofitablen
Flächen aus ökonomischen Gründen gleich selbst bewirtschaftet und
so noch viel effizienter Produkte handeln kann – man muss nur einen
Regionalpolitiker durch kleine Geldgeschenke dazu bewegen, diese
unproduktiven Dorfgemeinschaften von ihrem Land zu vertreiben –
Boku haram (Bodenkultur ist nicht koscher))
Freihandel
heißt genauer gesagt, dass diejenigen die Geld haben (Schönsprech:
Investoren) sowohl in den USA und jetzt auch in der EU unendlich
davon nachbekommen. Dieses Geld such dann die Gelegenheiten von einem
Buchgeld durch Kapitalisierung von echten Profiten zu einem Teil der
Realwirtschaft zu werden. Hierbei ist Handel auch immer etwas
spekulativ, da er von den Marktbedingungen zum Zeitpunkt der
Profitgenerierung abhängig ist. Daher benötigt der Markt am besten
ein Instrument, dass er selbst kontrollieren kann um die
Spekulationsrisiken zu minimieren. Investorenschutz heißt das dann.
Wenn zu Beispiel eine Transaktionssteuer wirklich kommen würde –
(hahahaha) – könnte man die Staaten, die diese einführen vor sein
Profitschutzgericht mit seinen Anwaltsfirmen auf Milliarden klagen.
Jetzt gibt es einige Bereiche, die nicht direkt unter
Freihandelsabkommen fallen (allesamt die wirklichen Wachstumsmärkte
– Drogen, Prostitution, Waffen) und dann gibt es noch die
Massenmärkte Ernährung/Wasser, Land/Immobilien, Arbeit, Transport
und Energie. Zwischen diesen Märkten fungieren sogenannte
Konversionsmärkte (Bildnerische Kunst, Oldtimer, Sport/Wetten,
Offshore-Steuerhandelsplätze) als Profittransfermärkte. Ziel der
Konversion ist der Transfer der Profite in die Massenmärkte um sich
diese durch die Grundbedürfnisse der Massen absichern zu lassen.
Freihandel ist gut – weil er Profite sichert. Noch nie gab es ein
Investitionsschutzabkommen für Arbeitstätige, die ihre Zeit und
Energie in diese Arbeit investieren, gegen Steuererhöhungen. Das
gibt es nur für US-Goldgräberfirmen, die in Rumänien ein paar
korrupte Politiker (jetzt Berater/Vorstände/Aufsichtsräte) um
Schürfrechte erleichtert haben und als man dann doch draufkam, dass
zum Goldschürfen Zyanid eingesetzt wird, jetzt 4 Milliarden Dollar
oder Euro von Rumänien für den Schutz ihrer Investitionen haben
wollen. Diese Zahl kann daher nur ein Indikator hierfür sein, wie
hoch die ursprünglichen „Werbungsmittel“ gewesen sein müssen.
Daher müssen diese Investitionsschutzgerichte auch geheim agieren,
da man sonst bei der „Investitionsaufstellung“ jeden Cent
Schmiergeld anklagefertig geliefert bekommen würde. Im Gegensatz zu
russischen und ukrainischen Organisationen weiß der NSA aber bei
US-besessenen Firmen nie irgendetwas über Schmiergelder zu
berichten. Naja – Buy US. Frei handeln vor geheimen
Parallelgerichten. Lustig ist, dass die US der Staat mit den meisten
Wirtschaftssanktionen gegen andere Länder ist. Das ist wirklich ein
lustiges Spiel – alle handeln frei nach meinen Regeln, außer
denjenigen die nicht das machen was ich will. Freihandel ist gut –
schaut nur aus wie Wirtschaftshegemonie. Ist halt schwierig wenn man
Folter als „intensivierte Befragungen“ bezeichnet oder
NATO-Nichtstationierungen im Osten durch Tanzgruppenveranstaltungen
in Bataillonsstärke unterläuft.
Die
USA haben eine Jahrhunderte alte Tradition jede Vereinbarung derart
zu unterlaufen um gleichzeitig vom Gegenüber eine manische
Einhaltung auf Punkt und Komma plus Frage- und Anführungszeichen zu
fordern. Zum Beispiel das Wahlrecht für Schwarze, dass de facto erst
1961 für Schwarze freigestellt wurde. Fast gleichlang her wie die
Krim der Ukraine eingegliedert wurde. Das ist eben der größte
Unterschied zwischen der EU und den USA: Wenn ein TTIP beschlossen
wurde, dann gilt er für ALLE EU-Staaten. In den USA kann noch jeder
Bundesstaat irgend ein Umgehungsgesetz gegen nichtpassende
Bestimmungen basteln. Da sind die Amis Weltmeister.
DI
Mathias Gruböck Baden, 26.05.2016
Unternehmens-
und Organisationsberater
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