20 Mai 2016

Politkamikaze



Motte Allerechtevorbehalten Also höchstens eine Selbstzerstörung - Faktum ist, dass keinerlei neue oder unentschlossene Wähler für VdB gewonnen werden konnten. Grüne Wahlwerbung hat oft eine selten unnütze Selbstdestruktionskomponente um den eigene Wählerschichten offenbar die Opferbereitschaft des Kandidaten für die Abwehr, der selbst eingestillten Weltuntergangsszenarien zu beweisen. Einen VdB als Angreifer in den Infight mit einem Hofer zu schicken ist als ob man Muhamed Ali offensiv gegen einen aktuellen Weltranglistenführer in den Ring schicken würde. Die Stärken eines Herrn VdB liegen sicherlich nicht in der hämdsärmeligen Häupl-Verbalorfeigenverteilung. Der Denker mit philosophischem Tiefgang ist auf der Tschauner Stehgreifbühne auch ohne NLP-Doppelninja-Würgegriff eines, laut VdB-Wahlkampfleiter beklagten geschulten Auftretens eines Watschentanz-Gegenübers nicht auf seiner Heimspielwiesen. Sorry, bitte jetzt nicht die wehleidige, bitte-bitte-der-war-so-bös-Nummer. Klar war, dass VdB angreifen musste, da er rein von der Ausgangssituation aufholen musste. Die Frage wäre aber gewesen ob ein Herr VdB nicht als staatstragender Stoiker seine besten Angriffswerte und Differenzierung zu einem Herrn Hofer gehabt hätte. In der Infight-Punktewertung hat er jedenfalls nicht viele Punkte machen können. Man kann natürlich versuchen sich das jetzt irgendwie schönzurenden, aber letzendlich hat Herr VdB damit sein letztes Asset verschossen - und das nicht einmal mit ordentlichen Wirkungstreffern. Manchmal hatte man sogar den Eindruck, dass ein Herr VdB, in Situationen wo er den Gegner in der Ecke fixiert hatte, diesen wieder rausließ - sagen wir aus humanistischer Grundschulung oder in den Terms der amerikanisierten Wahlwerbung fehlte ihm im entscheidenden Moment der Killerinstinkt und der Punch um wirkliche Wirkungstreffer zu erzielen. Schwacher Wahlkampf - man muss Stärken stärken und nicht Schwächen (wenn sie denn solche sind - außerhalb des Boxringes) in aller Öffentlichkeit ausbreiten.
DI Mathias Gruböck                                                                Baden, 17.05.2016
Unternehmens- und Organisationsberater

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