12 Mai 2016

A Wirtschaft am Markt


Das nennt man aber konsistente Politik: Agrar-Dumpingpreise aus den USA gehören zu der neuen schönen TTIP-Welt. Chinesen wird gleichzeitig der WTO-Rahmen für Freihandel abgeschnitten, indem man einfach beschließt, dass China keine Marktwirtschaft sei. Das kann man jetzt irgendwie gar nicht verstehen, mit welchem Markt wirtschaften wir da im Fernen Osten seit Jahrzehnten? Investieren "unsere" (?!?) Konzerne etwa Milliarden in eine Nicht-Marktwirtschaft? Gut, das ist natürlich irgendwie die gleiche Logik mit der der Oberbefehlshaber der größten und weltweit aktivsten Militärmacht den Friedensnobelpreis bekommt. Solche politischen Grundannahmen machen Politik schon sehr schnell komplex. Wir könnten auch wieder definieren, dass sich die Sonne um die Erde dreht - mit den heutigen Computerprogrammen kann man die daraus resultierenden, viel komplexeren Umlaufbahnen ganz locker ausrechnen und ausdrucken lassen. Sind auch viel kreativer als diese Ellipsen. Es soll aber durchaus Gesellschaften geben wo man, wenn man behauptet, dass der amerikanische Präsident ein Friedensengel, China keine Marktwirtschaft und die EU eine demokratische Veranstaltung sei, relativ schnell mit einem weißen Häckeljäckchen in die Gummiwand beißen kann. Also das geht noch wegen viel weniger, wenn man zum Beispiel behauptet, dass in Österreich Staatsanwälte parteipolitisch vernetzt seien oder parteinahe Netzwerke ganz ungeniert ihre "Verkaufsförderungsprämien" über Off-Shore-Firmen waschen. Auch die neue US-Raketenbasis der "NATO" vor Kaliningrad ist sicherlich nicht gegen Russland gerichtet. Oder wer zum Beispiel die Wehrdoktrin der deutschen Bundeswehr dahingehend ändert, dass Russland wieder als legitimer Kriegsfeind festgehalten wird - so wie es die USA seit ca. 2012 propagieren und deutsche Soldaten in die Ukraine und das Baltikum schickt aber gleichzeitig zur 70-Jahrfeier des Sieges über Nazideutschland in Moskau absagt aber sich verwundert über die russischen Reaktionen auf die massive Aufrüstung der NATO-Truppen und deren Verlagerung an die russische Grenze zeigt als Friedensprojektanden zu bezeichnen. Wer will eigentlich Krieg gegen Russland führen? Eine Frau Van der Leyen macht eine glasklare Kriegspolitik - weil wenn man Truppen verlegt, aufrüstet, Wirtschaftsblockaden beschließt, Stimmrechte entzieht und dann noch Raketenbasen (alles immer rein defensiv versteht sich) eröffnet galt in der bisherigen Menschheitsgeschichte gemeinhin einem veritablen Krieg nicht abgeneigt. (Außer seit der Entscheidung des Nobelpreiskomitees)
DI Mathias Gruböck                                                    Baden, 12.05.2016
Unternehmens- und Organisationsberater

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