Das nennt man
aber konsistente Politik: Agrar-Dumpingpreise aus den USA gehören zu
der neuen schönen TTIP-Welt. Chinesen wird gleichzeitig der
WTO-Rahmen für Freihandel abgeschnitten, indem man einfach
beschließt, dass China keine Marktwirtschaft sei. Das kann man jetzt
irgendwie gar nicht verstehen, mit welchem Markt wirtschaften wir da
im Fernen Osten seit Jahrzehnten? Investieren "unsere"
(?!?) Konzerne etwa Milliarden in eine Nicht-Marktwirtschaft? Gut,
das ist natürlich irgendwie die gleiche Logik mit der der
Oberbefehlshaber der größten und weltweit aktivsten Militärmacht
den Friedensnobelpreis bekommt. Solche politischen Grundannahmen
machen Politik schon sehr schnell komplex. Wir könnten auch wieder
definieren, dass sich die Sonne um die Erde dreht - mit den heutigen
Computerprogrammen kann man die daraus resultierenden, viel
komplexeren Umlaufbahnen ganz locker ausrechnen und ausdrucken
lassen. Sind auch viel kreativer als diese Ellipsen. Es soll aber
durchaus Gesellschaften geben wo man, wenn man behauptet, dass der
amerikanische Präsident ein Friedensengel, China keine
Marktwirtschaft und die EU eine demokratische Veranstaltung sei,
relativ schnell mit einem weißen Häckeljäckchen in die Gummiwand
beißen kann. Also das geht noch wegen viel weniger, wenn man zum
Beispiel behauptet, dass in Österreich Staatsanwälte
parteipolitisch vernetzt seien oder parteinahe Netzwerke ganz
ungeniert ihre "Verkaufsförderungsprämien" über
Off-Shore-Firmen waschen. Auch die neue US-Raketenbasis der "NATO"
vor Kaliningrad ist sicherlich nicht gegen Russland gerichtet. Oder
wer zum Beispiel die Wehrdoktrin der deutschen Bundeswehr dahingehend
ändert, dass Russland wieder als legitimer Kriegsfeind festgehalten
wird - so wie es die USA seit ca. 2012 propagieren und deutsche
Soldaten in die Ukraine und das Baltikum schickt aber gleichzeitig
zur 70-Jahrfeier des Sieges über Nazideutschland in Moskau absagt
aber sich verwundert über die russischen Reaktionen auf die massive
Aufrüstung der NATO-Truppen und deren Verlagerung an die russische
Grenze zeigt als Friedensprojektanden zu bezeichnen. Wer will
eigentlich Krieg gegen Russland führen? Eine Frau Van der Leyen
macht eine glasklare Kriegspolitik - weil wenn man Truppen verlegt,
aufrüstet, Wirtschaftsblockaden beschließt, Stimmrechte entzieht
und dann noch Raketenbasen (alles immer rein defensiv versteht sich)
eröffnet galt in der bisherigen Menschheitsgeschichte gemeinhin
einem veritablen Krieg nicht abgeneigt. (Außer seit der Entscheidung
des Nobelpreiskomitees)
DI Mathias Gruböck Baden, 12.05.2016
Unternehmens- und Organisationsberater
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