Bei
den großen Skandalen der letzten Zeit kommt es viel wichtiger darauf
an, warum sie gerade jetzt, zu diesem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit
gespielt wurden. Der FIFA-Skandal – die Vorwürfe waren nicht
sonderlich neu aber eine Woche vor einer Generalversammlung kann man
sicherlich nicht von Zufall sprechen.
Beim
VW-Abgas „Skandal“ detto. Hier muss man aber eher weiter ausholen
um die wirklichen Zusammenhänge zu erkennen. Hier geht es
prinzipiell um den Kampf um das Internet der Dinge. Eigentlich geht
es darum, den Menschen zu erklären warum es viel besser ist wenn sie
jede Kontrolle über Kommunikationsmittel und in Zukunft auch
Transportmittel verlieren. Zusammen mit der Übernahme der absoluten
Kontrolle über Nahrungsmittelproduktion und Wasserversorgung
entsteht schon ein ganz schön dichtes Programm die Menschheit
vollkommen zu kontrollieren. Das Internet in seiner derzeitigen Form
hilft hier nur bei der Kontrolle der Daten und Kommunikation –
wirtschaftlich gesehen ist es eine Vertriebsplattform, die aber ohne
die Logistik und realen Produkte seinen Mehrwert nicht wirklich unter
Beweis stellen kann.
Bei
der Kontrolle der Kommunikation und das vor allem in der Hand von
US-Kräften ist der Vorgang etwa so gewesen: Alle Daten weltweit
abfischen und durch Filter jagen, um dann darauf ein kaskadiertes
Berichts- und Informationsaggregationswesen zu setzen. Zertifikate,
Codecs und SIM-Verschlüsselungen wurden dazu reihenweise geknackt
(manipuliert/ausgespäht) als wären sie eine handvoll vertrockneter
Soletti.
An
der Schnittstelle in die reale Welt wurde ein anderer Weg
beschritten. Zuerst wurden junge kreative Kräfte (White und Black
Hat Hacker/Uni-Nerds) von staatlichen Organisationen integriert.
Diese hatten alles zu knacken was elektronisch betrieben wurde. (Im
Fall von VW – jede Art von Motorensteuerung, für AIRBUS – jede
Art von Flugzeugsteuerung, in den Siemens-Gasnetz-Reglern – jede
Art von Pipelinesteuerung) Dies galt alles um dafür Vorzusorgen,
dass die USA nie wieder die Kontrolle über irgendwelche
Transportmittel/essentielle Infrastruktur verlören. Und die Amis
denken da ja gleich immer in globalen Bezügen als Weltmeister:
Weltweit – alle und alles. Weltmacht eben. Das ist soweit bekannt
von den paar Menschen die bei dem Spiel nicht mitspielten. Ein Aaron
Schwartz könnte zum Beispiel noch immer Leben und dazu sehr reich im
Silikon Valley herumflanieren, wenn er sich nicht dazu entschlossen
hätte für Ideale zu kämpfen (Verfassung, Wissen für alle – ohne
Geschäftemacherei). Damit hat er es sich sowohl mit den
Staatssicherern als auch mit der IT-Industie verscherzt. Edward
Snowden hatte zumindest den ersten Schritt im Karrierepfad in der
US-IT-Industrie gemacht. Weil jetzt kommt erst der Clou an der Sache
– die US-Industrie holte sich über der Zeit um wirklich viel Geld
die absoluten Spezialisten der NSA oder CIA oder von welchem der
tausenden US-Dienste um deren Wissen für ihre Geschäftsmodelle zu
nutzen. Wenn ein Edward Snowden zu Google oder Facebook gegangen
wäre, hätte er heute auch schon finanziell ausgesorgt. Als Berater
von Geheimdiensten unterschreibt man sicherlich NDAs und
Geheimhaltungsverpflichtungen. Aber wenn man einmal die
BOSCH-Steuerungsverschlüsselung geknackt hat, warum sollte man das
bei Google oder Tesla dann vergessen haben? Man wird ja auch von den
IT-Konzernen von der NSA oder anderen Diensten nur deshalb um teures
Geld abgeworben weil man alles was man vorher gemacht hat vergessen
soll.
Jetzt
schließt sich der Kreis langsam. Google&Co fühlen sich durch
den vollkommen unkontrollierten Rechtsstandpunkt von Herrn Schrems
ein stückweit bedroht. In den USA könnte man ihm Tonnen von
Rechtsanwälten auf den Hals hetzen und irgendwie fertig machen, doch
in Europa müssten da Regierungen eingreifen um solche Klagen im Sand
verlaufen zu lassen. Jetzt sind die Deutschen schon sehr unangenehm
aufgefallen durch ihren NSA-Untersuchungsausschuss und jetzt machen
sie auch nichts gegen diese unverschämte Klage beim EUGH. Jetzt tun
die Deutschen auch noch so als ob der Generalanwalt vollkommen
unabhängig agieren könnte. Gleichzeitig beschäftigen sich die
Geschäftsstrategien der US-Internetkonzerne sehr stark mit der
Möglichkeit in reale Produkte einzudringen – zuallererst
Flugkörper und Autos, Eiskästen (Kühlschränke für bundesdeutsche
Sprachfamilienangehörige) und Energieversorgungseinrichtungen.
Erprobte
Technologien und NSA-Consulter für die Entfachung von Shitstorms und
virtuellen Aufständen haben die Internetriesen zu Hauf. Wie man eine
Attacke in den (sozialen) Medien reitet ist heutzutage ein
Kinderspiel. Man nimmt irgendeine gerichtlich ahndbare oder zumindest
potentiell ahndbare Information und spielt diese irgendwelchen
relevanten Stellen zu. Diese greifen den Ball dann auf um man muss
sich als IT-Kommunikation-Riese nur noch als Booster betätigen um
eine virtuelle Lawine ins Rollen zu bringen. Dies geht schon sehr gut
bei destruktiven Vorhaben, für konstruktive Vorhaben sind die
Algorithmen noch nicht ganz klar.
Also
übertragen auf ein Sinnbild aus der Sandkiste – wenn du mir mein
„Save-Habour“-Geschäft kaputt machst, dann mach ich dir deine
Dieselautos kaputt. Oder kassierst du ganz ohne Einfluss meiner
Medienkonzerne viel Geld beim Weltsport Fußball, dann mach ich die
Strukturen kaputt. (Hat schon der Herr Murdoch bei Rugby
durchexerziert – bald werden die Amis einen eigenen Weltverband
gründen (lassen) – schlag nach beim Boxen) Es geschieht nichts
zufällig.
DI
Mathias Gruböck Baden, 06.10.2015
Unternehmens-
und Organisationsberater
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