Natürlich sind Wahlen in Österreich frei und unabhängig. Aber, in
Österreich geht auch immer ein bissal was. Speziell bei einer
Stichwahl muss man ja nicht große Mengen manipulieren – 1 % auf
einer Seite machen schon 2 % Unterschied. Absolute Mehrheiten und
andere strategische Ziele bekommt man nicht, weil man nicht alles
maximal optimiert. Wie in der Formel 1 kommt es auf jedes Detail an
und es werden alle verfügbaren Ressourcen der eigenen
Vorfeldorganisationen und verbundenen Loyalitätsnetzen genutzt.
Da werden alle möglichen Tricks angewendet um beispielsweise bei
einer Wahlwiederholung möglichst keine Vergleichsgrundlagen über
die Wahlberechtigten zu haben. Da werden Geheimdienste eingespannt um
wahlmanipulierende Intrigen zu spinnen und termingerecht zu
lancieren. Manchmal hat man fast den Eindruck, dass die Hauptaufgabe
der österreichischen Geheimdienste die Bekämpfung der Opposition
darstellt. Da hat sich auf dem wiener Parkett seit den Zeiten des
Oberst Redl nicht viel getan. Der Rest der SPÖVP-Polizei
beschäftigte sich mit wahlfördernder Statistikkosmetik.
Jetzt wird es langsam staatsgefährdend: im Fernsehen (Servus TV –
also das einzige Format von außerhalb von Wien) wird berichtet, dass
eine FPÖ-Einheit das BvT gestürmt hätte. Und, dass schon alle ganz
genau wissen, was die kopiert oder mitgenommen hätten. Also gibt es
angeblich FPÖ-Einheiten in der Polizei! Was da die ÖVP- und
SPÖ-Einheiten in der Polizei und der Justiz dazu sagen werden, wenn
nicht mehr sie die Razzien gegen die Außer-GroKo-Oppositionsgruppen
machen. Offenbar hat sich da eine eigene Rechtssicht bei den Medien
eingebürgert, da seit Neuestem Polizeieinheit offenbar sich selbst
mit Razzien beauftragen (EGS). Auch das Onlinemedium des ORF
verlautbart: „Die EGS hat nun laut Berichten auch die Daten von der
Festplatte des Extremismusreferats.“ - aha, also eine
Verschlusssache und der ORF berichte von Berichten, dass eine
Polizeieinheit Daten von einer Festplatte eines Polizeireferates
hätten. Noch dazu soll das offenbar vollkommen illegal und
gesetzeswidrig klingen. Neben der Frage wer das wohl wissen könnte
und Journalisten diese Berichte (!) weitergeben kann. Da ist der
Tatbestand eines Amtsmissbrauches schon direkt nachgewiesen, der Fall
erklärt sich selbst während der Ermittlungen. Die Praxis der
Bildung einer politisch-wirtschaftlich-medialen Organisation unter
Amtsmissbrauch. Das wurde lange Jahre in der WKStA (WIENER
Korruptionsstaatsanwaltschaft) als politische Kunstform im wiener
Biotop betrachtet und daher nicht geahndet. Also abliegen gelassen,
die Kollegen die sich damit beschäftigten wurde die Abdankung
inklusive der weiteren Beschäftigung in der Privatwirtschaft
nahegelegt und der Rest stellte amtierenden SPÖ-Kanzlern die
Untreue-Verfahren ein.
Offenbar haben die abgewählten Machteliten (also jedenfalls Teile
davon) beschlossen nicht kampflos von der Macht und den Pfründen zu
weichen. Wer ist der Gülen von Österreich? Wer pflanzt
Abhörmikrophone in FPÖ-Ministerien. Sicher nicht der BvT. Der
„tiefe Staat“ in Österreich? Na geh.. des gibt‘s do ned. Wir
wern scho kan Richter brauchn. Die eine Hälfte des „tiefen Staates
der Nachkriegsordnung“ spielt auf Schattendorf. Schau ma mal ob sie
auch den Justizpalast anzünden, wo doch heutzutage noch die bessere
Hälfte der Richter diesmal gerne ihre rote Verbundenheit via Twitter
zu Protokoll geben. Alles in Butter – vielleicht gibt es auch schon
FPÖ-Polizeieinheiten aber die Justiz ist noch voll auf Proporz.
Außer einem Höchstrichter – was für Aufregung! Jetzt gehören
die Höchstgerichte nicht einmal mehr der längstdienenden absoluten
Machtteilung eines Landes in der Weltgeschichte. Über 70 Jahre und
plötzlich greifen FPÖ-Polizeieinheiten das politisch vollkommen
farblose BvT an. Hahaha. Los ORF – Profil – Standard und Falter –
da geht noch was! Kampf bis zum letzten Parteimitglied und um die
staatliche Propagandafinanzierung.
DI Mathias Gruböck Nondorf, 09.03.2018
Unternehmens- und Organisationsberater
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