20 März 2018

Autonomieschmäh

Autonomes Fahren soll ja nur dafür entwickelt werden um dem Menschen Gutes zu tun. Jetzt kennt man ja noch die Ideologie von der „Freien Fahrt für freie Bürger“ - davon hört man im Zusammenhang mit „Autonomen Fahrten“ gar nichts mehr. Weil es auch genau genommen ein Schmäh ist. Ein Produktschwindel, da wie bei allen militärisch induzierten Entwicklungen die absolute Kontrolle im Mittelpunkt steht. Als Autonomie bezeichnet man einen Zustand der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit (Souveränität), Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit. (laut Wikipedia) – selbstfahrende Autos sind nichts anderes als nach vorher von Entscheidern festgelegten Regeln zeitlich ferngesteuerte Maschinen. Diese haben dann das Potential, dass sie unabhängig vom Individuum betrieben werden können und man damit als große wirtschaftliche Einheit nicht nur Maschinen an sich besitzen wird können sondern ganze Leistungsmerkmale (im Fall vom Auto kann man dann das Gut „Mobilität“ an sich besitzen) Diese Entwicklung kann man exakt an den Kommunikationstechnologien absehen, wo Weltmarktführer in der Herstellung von Kommunikationsmitteln (Nokia) mittlerweile von Kommunikationsanbietern abgelöst wurden, die im Prinzip die Kommunikationstechnologie besitzen und damit kontrollieren und mittels Monetarisierung der Kommunikationskanäle (vergl. Netzneutralität) Kommunikation (und deren Teile wie Informationen und Daten) an sich zu einer Marktware machen, die man besitzen kann.

Virtuelle Realität bringt nur virtuelle Freiheit durch maschinelle Kontrolle.

Als Gegenprobe könnte man die Frage in den Raum stellen, warum man keinerlei Anstrengungen unternimmt „autonomes Fahren“ als energie-autonom zu entwickeln. Systemlösungen bei denen sich Menschen selbständig mit der Energie für ihre Mobilitätsbedürfnisse versorgen würde den Begriff „autonomes Fahren“ viel mehr gerecht werden, als IT-technologische Fernsteuerung. Noch dazu werden immer mehr teure Ressourcen mit neuen Energiebedarfen gefertigt um dann mittels großflächigen Infrastrukturmaßnahmen einen höheren Energieverbrauch zu erzeugen. Dies bei einer massiv verkürzten Lebensdauer der elektronisch gesteuerten Autos, da die Komplexität der Systeme sicher nicht positiv auf die Lebensdauer auswirken wird. Man sollte sich nur einmal überlegen wie man die laufende Weiterentwicklung der Fernsteuerung der Autos in laufenden Update-Versionen und Rückrufaktionen bewerkstelligen wird müssen. Bei der Frage der laufend auszusprechenden Fahrverbote für statistisch „unsicherere“ Vorgängervarianten wird die aktuelle Dieseldiskussion als Kommedie-Club-Geschichte erscheinen lassen.

Die grundsätzliche Frage ist, ob die elektronischen Entwicklungen von Heute wirklich dazu da sind um dem Menschen (Bürger!?) zu dienen oder ob sich hier nicht eine Art faschistoider Technologie-Feudalismus Bahn bricht. Vermehrt scheint es eine Ersatzideologie (-religion) der Anbetung der technischen Machbarkeit zu geben, deren Vatikan/Mekka/Ganges in Silicon Valley liegt. Themen wie Ewiges Leben, der perfekte Mensch, Übermenschen, Transzendenz, Selektion der Fortpflanzung werden dort genauso einem sinnesberauschendem und grenzenlosen Hype unterworfen wie offenbar Interkontinentalraketen und modernste Waffentechnologien von den finanzkapitalisierten Hohepriestern dieser Ideologie besessen und eingesetzt werden dürfen.

Das Ganze im Bezug auf das Ferngesteuerte Auto nur um eine, durch nichts erwiesene Senkung von Unfallzahlen zu erreichen. Angeblich. Als nächstes kommt dann noch das „Autonome Fahrrad“ und das „Autonome Motorrad“. Nur damit man dann Sicherheitsrisiken Tür und Tor öffnet, die man jetzt noch nicht hat. Zum Beispiel Auto-Viren, Cyber-Attaken auf die Mobilität, Lahmlegung von ganzen Gebieten bei falls man nicht dem Regime gehorcht (vergl. Madrid könnte bei weiteren Autonomie (!) - Bestrebungen in Katalonien einfach die Autos von Separatisten lahmlegen) – weil, wozu braucht man Kontrolle sonst – es wird dann eben um die neugewonnene Massen-Mobilitätskontrolle gekämpft werden. So wie jetzt über die Daten-, Informations- und Kommunikationskontrolle bereits transnational (inter-netz-ional) gekämpft wird. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Irgendwie ist das schon sehr eigenartig, dass bisher noch niemand eine Verschwörungstheorie darin erkennen wollte, dass den freien Bürger nur die maschinelle Massenkontrolle von Kommunikation, Mobilität und demnächst auch noch der Nahrungsmittelproduktion und Fortpflanzung zur absoluten Glückseligkeit fehlt. Hat sich schon jemals jemand darüber Gedanken gemacht, dass die Algorithmen (und Wertvorstellungen) von Dating-Portalen direkt mit denen von Zuchtprogrammen vergleichbar sind – speziell wenn sie noch mit Ahnen- und Gen-Datenbanken Schnittstellen haben.

DI Mathias Gruböck                                                                             Nondorf, 20.03.2018
Unternehmens- und Organisationsberater

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