14 Juni 2016

Geschäftsmodellkrieg



Motte Allerechtevorbehalten Bin mir nicht ganz sicher ob der "Kampf ums Internet" jetzt wirklich ein Kampf der Kunden (User) ist oder ob hier ein Kampf zwischen den Accessprovidern (EU: 500 Millionen zumeist zahlungskräftige Kunden) und den Contentprovidern (zumeist ausschließlich USA) vorherrscht. Die Freiheit des Internets wurde schon lange durch geistige Eigentumsmauern begrenzt. Netzfilter, marktgetriebene Filter und moralische Filter wurden bereits appliziert und eingesetzt. Filter am Internetzugang sind hier eher die logische Konsequenz um weiter einen Zugang zu Geschäftsmodellen auf den untersten OSI-Modellleveln zu haben. Freier Zugang zum Internet würde auch die Freiheit der Abstreitbarkeit implizieren, also eine der Bedingungen für Anonymität. Hier würde jedes staatliche und marktseitige Regulierungsansinnen ins Leere laufen. Mit allen negativen Erscheinungen die unreguliertem menschlichen Verhalten und Streben entspringen. (Die fast philosophische Diskussion hier ob diese Strebungen (Lust, Sex, Gier, Haß, Gewalt, Rausch, Lug und Betrug) deswegen verschwinden oder auch nur vermindert werden, indem sie per "Filter-Regel" "verboten" werden, wird hier ausgespart) - daraus ergibt sich meist die menschliche Reaktion der Regulierung oder eben Filterung dieser Strebungen und Verhaltensweisen. Wobei diese Filterung objektiv gesehen eine Art der Manipulation der Realtität darstellt, da all diese Seinszustände eben "nur" noch in regulierter Form in der (virtuellen) Realtität existieren. Irgendwelche Protokolle müssen existieren sonst herrscht graues Rauschen - das IP-Protokoll zum Beispiel. In der Sprache braucht es sehr bald eine Grammatik wenn es etwas sinndichter werden soll. Ein contentneutrales Netz gibt es bereits jetzt nicht. Es gibt nur den Versuch der Accessprovider wieder ins Geschäft zurückzukommen nachdem sie mit Flat-Rates den Content ab einem Schwellwert kostenfrei transportieren. Youtube wäre ohne die Preispolitik der Accessprovider inexistent, oder zumindest die 15jährigen Schminktipp-Youtuberinnen.
 
DI Mathias Gruböck                                                          Baden, 14.06.2016
Unternehmens- und Organisationsberater

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