11 Juli 2016

Darf's a bissal mehr sein?


Motte Allerechtevorbehalten Grundsätzlich ist die EU an einem Punkt angelangt, wo es an einer klaren Strategie, aber noch wahrscheinlicher an einer klaren Vision fehlt. Das Konzept von gewählten lokalen Repräsentanten, die etwas von ihrer Macht an, von ihnen irgendwie abhängigen Metarepräsentanten abgeben, die dann ihre mittelbare Macht in vollkommen undurchsichtige, dubiose und vor allem nicht demokratische supragemeinschaftliche Machtstrukturen weiterreichen, ist aus Sicht einer Gemeinschaft von Menschen, der Europäer zum Scheitern verurteilt. Da wird unerträglich viel von Eliten, “bildungsfernen“ Menschengruppen, Populismus und sogar von der Diktatur der Mehrheit, der man von Seiten der Machteliten mit dem Mut zu unpopulären Maßnahmen begegnen will, gesprochen. Ein gemeinsames Europa kann es nur als eine Gemeinschaft der europäischen Menschen geben - solange man Europa als Marktplatz behandelt mit möglichst vielen Kunden, wird man einen europäischen Basar bekommen. In einer funktionierenden Gemeinschaft geht die Macht und das Recht vom Volke aus. Diese grundlegende Initiation findet gerade mal im EUGH seine halbwegs schlüssige Abbildung. Der Rest einer demokratischen Gewaltenteilung ist einfach nicht existent. Die militärisch-exekutive Macht wird entscheidend durch die USA bestimmt und die legislative Macht wird durch wirtschaftliche Machtinteressen so massiv beeinflusst, daß es den Anschein hat, es gäbe durchaus das eine oder andere “Schattensystem“, das immer mehr Macht, in immer komplexeren und undurchsichtigeren Absprachen ansammelt. Die grundlegende Reform der EU wäre überspitzt ausgedrückt wohl, daß ALLE Nationalstaaten aus der EU austreten und nur die Menschen, die Europäer in Europa eintreten. Stell dir vor, du bist Europäer und bekennst dich dazu!? Die Briten als Menschen können eigentlich gar nicht aus Europa austreten. Das Konzept der Nation scheitert zunehmend, da es nachgewiesen auf Grund seiner Relativität keine Lösungskapazität hat (außer eben zur Machterhaltung der jeweiligen Eliten). Europa braucht eine Strukturreform in seinen Machteliten! Weniger ist da mehr. Und Europa bräuchte Herrn Jesus wieder einmal, der die Händler und Profiteure aus dem Gemeinschaftstempel verjagt. (Reicht vielleicht ein Luther auch schon) Der Glaube an die Nation ist gemeinschaftsstiftend. Also braucht man eine Nation Europa. Oder eben ein kleines Dorf in Gallien oder sonstwo für die vielen Majestix -en und -innen.

DI Mathias Gruböck                                                      Nondorf, 10.07.2016
Unternehmens- und Organisationsberater

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