http://orf.at/stories/2348252/
Das ist aber exakt die gleiche Argumentation wie die der Brexit-Befürworter! Freihandelsabkommen durchzupeitschen, wo der ehemalige Binnenhandel mit 20% der Wirtschaftsleistung nicht geklärt ist, ist fraglich. Freihandel als apodiktischer Glaubensinhalt ist auch keine wirkliche Strategie - Schlag nach bei "China ist keine Volkswirtschaft"! Standards setzt man nicht, indem man ein "sowohl-alsauch"-laissez-faire Abkommen schließt. Unpopuläre Maßnahmen sind nicht per se richtig. Das Populum versteht auch längerfristige Strategien, wenn man diese auch wirklich erlich darlegen kann. Und das Volk spürt auch ganz einfach, ob sich jemand für diese gemeinsamen Ziele einsetzt oder ob dauernd andere Interessen bedient werden. Ob der Staatsmänner_innen in der Kommission sitzt der Herr Quotenkommissar Hahn in einem äußerst dünnwandigen Glashaus. Vielleicht einmal mit der einfachen Übung anfangen: CETA/TTIP soll weltweite Standards setzen? Ja zum Beispiel die Zulassung von GMO in der EU. Oder Freihandel zwischen der EU und Kanada aber nicht einmal Visafreiheit für alle EU-Bürger! Man kann auch klarer sagen: Freihandel steigert den Profit durch die Kapitalisierung der Unterschiede. Das ist der Motor für die Umverteilung von immer ärmer zu immer reicher. Grundprinzip ist die skizophrene Trennung zwischen Produzenten und Konsumenten. Kein Bauer würde den Scheißdreck essen den die Agrarindustrie produzieren läßt. Damit das Fleisch dann billiger wird als das Hundefutter. Freihandel entstammt der gleichen Religion wie das Glaubensbekenntnis "der Markt regelt alles" - außer es geht ums Geld der Profiteure. Da gibt es dann die "to big to fail"-Absolution. Herr Kommissar Hahn, um eine Staatsmännin zu sein braucht man eine Vision, für die man die Menschen begeistern kann. Dafür tragen Menschen auch unpopuläre Maßnahmen mit. Eine Kommission, die sich wie ein Gebrauchtwagenhändler beim Verkauf einer Rostschüssel aufführt wirkt in diesen Zusammenhängen mit Aussagen wie "man muß auch unpopuläre Maßnahmen treffen" eher bedrohlich als staatsmännisch!
DI Mathias Gruböck Nondorf, 05.07.2016
Unternhemens- und Organisationsberater
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