es
tönt ja schon ganz anders aus der Ermittlerecke, wenn sie, wie die
ganze Zeit die journalistische Meute wieder einmal mit Details aus
den Ermittlungen im Falle Grasser füttern. Bei den
Hausdurchsuchungen, die von den Ermittlungsbehörden nur
unwissentlich rechtsbrecherisch hinausposaunt wurden (ein makaberer
Scherz des Mediensprechers der Staatsanwaltschaft Innsbruck) hieß es
da noch: „Das ist wie aus dem Lehrbuch für Steuerhinterziehung!“
Jetzt ist es auf einmal ein riesiges Indizienkonstrukt mit dem die
Ermittler aufwarten. Über alle Zeiten über alle Themen über alle
Verbindungen des Herrn Grasser hinweg.
Dass
hier der Zwang durch die Politik besteht dem zuvor medial aufgebauten
Druck der Straße zu folgen und eine Anklage hervorzubringen ist
sonnenklar. Dass hier zusätzlich eine Verurteilung wegen irgendwas
hermuss ist ebenso klar. Dieses Projekt „nagelt Grasser an die
Wand“ hat diesem Staat beteits Millionen an Euros gekostet.
Positiver, wahrscheinlich gar nicht so gewollter Nebeneffekt: Während
die Ermittlungen gegen den Herrn Grasser liefen kamen im Heckwasser
doch auch einige der etablierten Proporzmafioten (inklusive das
„System Parteinproporz in der Wirtschaft“) ins Schleudern.
Jetzt
stellt sich nur die Frage: Gibt es in Österreich einen RichterIn der
es schafft hier gegen den ausdrücklichen Auftrag der Politik ein von
Lynchdruck der Straße befreites Verfahren (welches mit allen Mittel
und koste es was es wolle erzwungen wird) zu führen? Mein Vorschlag:
Führt das Verfahren vor einem deutschen Gericht – weil wie das mit
Juroren in Österreich funktioniert durften wir ja live bei Sido vs.
Jannee sehen. „Pass auf, wennst nicht machst was der will, dann
schadet das deiner Karriere“ ist noch einer der nettesten Stehsätze
die einem da unterkommen. Unser
Rechtsstaat ist ja sogar beim öffentlichen Hinrichten soo gmiatlich!
DI
Mathias Gruböck, 2500 Baden, 25.01.2012
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