Die Frage ist immer, welches Problem
mit einer Reform gelöst werden soll? Von unglaublichen Leistungsdruck
ist da die Rede. Jetzt kann schon sein, dass sich die 1-3. Klasse
Volksschule seit meiner Zeit zu einer Art vorgezogenen Uni entwickelt
hat und hier Kleinkinder rund um die Uhr büffeln müssen, dass sie gerade
mal nicht sitzenbleiben. Wenn dem so ist, dann sollte man den Lehrstoff
und die gestiegenen Anforderungen in der Volksschule hinterfragen -
weil sonst wäre das das gleiche Prinzip wie bei den Flüchtlingen, das
Problem einfach weiterzuschieben. Nachdem ich aber davon ausgehe, dass
die Anforderungen an 4 Jahre Volksschule nach wie vor Lesen, Schreiben
und Rechnen als Basiskulturtechnik zu lernen sind, ist es schwer zu
verstehen wo plötzlich der Leistungsdruck hergekommen ist!? Also vor
40-50 Jahren sind meines Wissens nach wirklich nur Schüler sitzen
geblieben, die es einfach nicht geschafft haben. Klar ist es ein
zusätzlicher Stress für die neuen Schüler, wenn sie der
Unterrichtssprache nicht mächtig sind, nur hilft es auch nichts wenn man
einfach alle bis zum Studienabschluss durchschleust. Oder schon, die
diversen Bildungsstatistiken werden besser, endlich hätten wir die
gleiche Akademikerquote wie Südkorea. (Dass der Herr Dr. Taxifahrer kaum
richtig Deutsch sprechen kann ist der Statistik vollkommen egal - und PISA stellt auch vollkommen richtig fest, dass Sitzenbleiben die größte Schranke für Bildungsaufstieg ist (offener Mund - Stauenen über derartige Analysefähigkeiten)) Das
wirkt mir eher wie eine klassische Beamtenstrategie - möglichst lange
wegschauen können um dann in der 4. die Kinder mit einem netten
Abschlusszeugnis in die geplante Gesamtschule zu entlassen. Dort
bekommen die armen Kinder dann noch mehr Stress, da sie ja nicht lesen
und schreiben oder rechnen können (sonst würden sie ja auch bei einem
Notenssystem keine Probleme haben und auch nicht sitzen bleiben).
Wichtig ist dann für die Gesamtschule keine Pisastudien mehr zu machen,
das stresst die Bildungspolitiker und Lehrer wieder zu sehr. Am Besten
auch noch die nächsten 4 Schulstufen keine Noten, weil eben Stress.
Echte Bildungsreform ist doch jeden Lehrer zu einem Master (A-Beamten)
zu machen - und dann den Kindergarten um 4 Jahre zu verlängern. Echt
cool und stressfrei - chill out mann swag voll fett... sogar unser Herr Bundeskanzler und Regierungschef hat es trotz des Notenzwanges und der permanenten Drohung sitzen zu bleiben bis zum Interneteintrags eines Jus-Studiums gebracht. Wie toll wären seine Bildungschancen ohne diese Stressfaktoren gewesen? Oder für unsere Frau Innenministerin. Komplexe Berechnungen einfach ohne Notendruck anstellen zu können. Obergrenze ist 1.168.000 Migranten/mittelbare Flüchtlinge (oder Erdogans EU-Daumenschraube) - 37.500= 1.130.500. Hat die Frau Innenministerin die größte mathematisch-politische Fragestellung der Deutschen schnell an der Tafel für die gelöst. Die Deutschen sind wirklich tapfer: fast 3% Bevölkerungswachstum in zwei Jahren - das ist sportlich. Können natürlich auch mehr werden - die Deutschen wollen ja keine Obergrenze (Jemeniten haben auch Menschenrechte - oder?)
DI Mathias Gruböck Baden, 17.02.2016
Unternehmens- und Organisationsberater
DI Mathias Gruböck Baden, 17.02.2016
Unternehmens- und Organisationsberater
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