24 Februar 2016

Zahlenspielereien rund ums Systemversagen

http://orf.at/#/stories/2326203/

Hört doch endlich mit der Zahlenwichserei auf. Wenn eine eingewanderte Gruppe von ca. 90.000 Menschen in Österreich 5,7% der Ermittlungsvorgänge der Polizei auslöst, dann hat ein Anteil von ca. 1% der sich in Österreich aufhältigen Personen eben 5,7% der Ermittlungen ausgelöst. Das heißt aber, dass Asylwerber 5,7 mal mehr Ermittlungen hervorgerufen haben als andere in Österreich aufhältige Personen. Auch ist eine Steigerung von 4,1 auf 5,7 Prozent nicht nichts. Wenn wir eine 28% Steigerung eines Wirtschaftsparameters hätten würden schon alle jubilieren. Nebenbei haben wir 2015 mehr als 1 Million Menschen durch unser Land gelassen ohne sie zu erfassen - die Tonnen an Kalaschnikows und Drogen die hier durchgeschleust werden hätten können, kann auch keiner feststellen, da wenn niemand erfasst wurde auch kein Verfahren gegen einen Asylwerber eröffnet werden könnte. Jetzt kommt das schon zum 2. Mal, dass man ein eklatantes Systemversagen (aus welchen Gründen auch immer) schönredet. Die Hypo und jetzt die Flüchtlingskriese haben erschreckende Missstände in der, nicht gerade billigen österreichischen Verwaltung gezeigt. Die Strukturen betteln nahezu nach Reformen und unsere Volksvertreter üben sich weiterhin in Schönsprech und Zahlenakrobatik. Wo sind die unparteilichen (!) Audits dieser Strukturen denen dann auch wirkliche Lösungsmaßnahmen folgen. In 2 Jahren wird dann wieder ein Rechnungshofbericht erscheinen, den Finanzlandesräte und andere Verantwortungsträger milde lächelnd am Klo aufbrauchen. Der Reformstau reicht schon die gesamte Balkanroute hinunter, wenn wir ihn physisch einsetzen könnten, dann käme kein einziger Flüchtling mehr durch. Peinlich ist wirklich wenn man vor Wahlen dem werten Publikum noch versucht weiszumachen, dass das Systemversagen eigentlich die Strategie war. Und Griechenland ist überhaupt schuld an allem, gefolgt von der EU.

DI Mathias Gruböck                                                                    Baden, 24.02.2016
Unternehmens- und Organisationsberater                                              
 

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