01 Februar 2016

Von Christenmenschen und Kreuzrittern


Motte Allerechtevorbehalten Es gibt nichts christenmenschlicheres als Menschen in Not zu helfen. Es gibt nichts perverseres als diese Art des Flüchtlingstriatlons: Zu erst ums Leben vor den Bomben davonlaufen, dann im Meer ums Leben schwimmen und dann vielleicht noch in Skandinavien mit dem Rad im Winter abgeschoben werden. Wenn man das Ziel erreicht wird man gerettet - oder man stirbt eben. Gleichzeitig drohen die, vom Westen UND den Saudis instrumentalisierten "oppositionellen Kräfte" in Syrien von den Friedens- oder Waffenstillstandsverhandlungen fernzubleiben. Diese Kräfte werden oft als "demokratisch" bezeichnet. Kein einziger der Flüchtlinge hat diese Kräfte ermächtigt sein Leben zu zerstören. Der, von außen gepushte Bürgerkrieg hat Millionen von Leben und Existenzen zerstört. Gleichzeitig wird exakt das Gleiche im Jemen durchexerziert (mit ein paar kleinen Abweichungen) hier sind gerade 4 Millionen+ Menschen am verhungern. Alles was wir dort hinunterschicken sind Waffen und Krieger (nebenbei illegale Kämpfer) Die wahre Verantwortung ist, dass wir laufend mehr Not und Vertreibung produzieren um dann die paar, die es bis an unsere Grenzen schaffen aufzufangen. Was bei uns ankommt ist nur die Spitze des Eisberges, die eine absolut menschenverachtende und jahrzehntelange Nah-Ost-Politik des Westens in Kombination mit, durch unsere Petrodollar absolut degenerierten Golfstaaten-Herrschern (in Kombination mit mafia-ähnlichen riesigen, verfilzten Selbstbereicherungsnetzwerken) noch immer intensiver erzeugt. Durch die (versiegende) Hilfsbereitschaft in Mittel- und Nordeuropa wird diesen Mächten nur mehr Möglichkeiten gegeben ihre Strategien weiter zu fahren. Eine Türkei, die gerade große Teile der eigenen Bevölkerung (Kurden) bekämpft um gleichzeitig durch gezielte Flutung Europas mit syrischen und anderen Flüchtlingen sich massive finanzielle und politische Vorteile zu schaffen ist nur ein ganz kleiner Teil dieser mächtigen "Flüchtlings- und Todesproduktionsmaschine". Der Westen hat wahrscheinlich die höchste Dichte an Experten wie man Krieg erzeugen und führen kann. Auch hat er die höchste Dichte an Kapazitäten unglaublich zerstörerische Waffen zu produzieren. Der Westen hat keinerlei Expertise wie man Frieden schaffen kann. Diese Fähigkeiten sind gegen 0 gehend auch ist das offenbar kein wirkliches Interesse des Westens. So lasst uns weiter Tod und Vernichtung produzieren um dann eine Art "survival of the fittest"-Eperiment zu veranstalten: Jeder der es bis nach Mitteleuropa schafft bekommt alles das, was wir (und unsere Verbündeten) ihm in seiner Heimat ruiniert und zerstört haben. Das sind sicherlich Menschen dabei, die um einiges "fitter" als grundgesicherte Sozialempfänger sind. Auch wird die gezeigte Solidarität mit Flüchtlingen bei existenzminimierten Gruppen in den neuen östlichen EU-Staaten nicht sonderlich gut ankommen, da dort viele nicht viel anders leben als in so manchem Herkunftsland von Migranten. Es entsteht durch die Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen und Migranten das Paradoxon, dass es zu sozialen Spannungen mit anderen, auf Solidarität angewiesene Gruppen kommt. Diese Sprengkraft ist nicht zu unterschätzen - man läuft Gefahr in dem man gutes tut Böses zu erschaffen. Der soziale Zusammenhang und Frieden wird ge- oder gar zerstört. Die größte Gefahr für die Stabilität der Gemeinschaft(en) zur Zeit ist, dass sehr viele Reichtum, Frieden und Hilfeleistungsmöglichkeiten als absolut und gottgegeben ansehen. Die immer hysterischeren Stimmungsschwankungen in der Gesellschaft deuten darauf hin, dass Grenzen erreicht oder überschritten wurden ohne, dass der gesteigerte Bedarf an Hilfe und Schutz auch nur annähernd gestillt wurde.
 
DI Mathias Gruboeck                                                                 Baden, 01.02.2016
Unternehmens- und Organisationsberater

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