16 Februar 2016

Warum man keine Videos veröffentlichen sollte


Kasachstan ist eine diktatorisch geführte Republik. Es gibt also einen Präsidenten der nie abgewählt wird und auch nicht in seiner Herrschaftsdauer beschränkt ist. Demokratie ist das Prinzip des Machtwechsels durch mehrheitliche Bestimmung des, durch Freiheits- und Verfassungsgesetze geschützten Volkes. Das heißt, dass das Volk sich frei von Thechnologien der Machterhaltung und – verschaffung zu Mehrheiten zusammenfinden kann. Dies ist in ganz wenigen Ländern der Welt wirklich umgesetzt. Außerhalb der Schweiz gibt es meist nur Staatsgebilde, in denen unterschiedliche Gruppen der Gesellschaft sich unterschiedlich nachhaltig Zugang zur Macht verschaffen können.

Speziell in den Demokratien die sich als Präsidialsystem bezeichnen liegt die Situation vor, dass Gruppen rund um den formalen Machtfokus organisieren um an dieser Konzentration von weitreichenden Machtbefugnissen teilhaben zu können. Diese Gruppen stehen meistens untereinander in einem heftigen Konkurrenzkampf was sich meist in Rangordnungskämpfen nach dem Prinzip von Canidenrudeln ausdrückt.

Ein schönes Beispiel für diese Art der Machtentfaltung ist eben Kasachstan, wobei hier die Übergänge zur monarchistischen Strukturen offensichtlich sind. Dies begründet sich großteils in der Dominanz der Familie oder des Clans in asiatischen Gesellschaften. Hier haben sich zwei Teile eines Clans offenbar in einen Kampf um die Nachfolge im präsidial-monarchischen Machtsystem verstrickt. Auf Grund seiner geopolitischen und wirtschaftlichen Bedeutung fanden die einzelnen Parteien durchaus Verbündete in Lobbys aus dem Westen.

Rachnat Alijev verlor die Gunst als bevorzugter Partner des Banken-, Fonds- und Investmentbereiches im Zuge der Aktivitäten rund um die Gasstreitigkeiten im Ukrainetransit des russischen und turkmensischen Gases. Zentraler Konfliktpunkt war hier die Ermordung zweier Bankmanager (Zholdas Timaliev und Aibar Khasenov). Den beiden Managern wurden wahrscheinlich ihre ursprünglichen Verbindungen zu den Gruppen und Lobbys (speziell im Londoner Banken- und Investmentbereich) zum Verhängnis. Dadurch schwenkte die Protegierung der konservativen britischen Regierung, der Berater- und Konsulentengruppen und der Banken und Fondsgesellschaften und der linken Finanzwelt auf den zweiten Aspiranten der präsidialen Nachfolge in Kasachstan, auf Timur Kulibayew. Ab ca. 2008 wurden die finanzstrategischen Hoffnungen vollkommen auf Timur Kulibayew gesetzt, der nach der geplanten Übernahme der Ukraine durch den Westen für die weitere Verdrängung der Russen aus dem europäischen Gasgeschäft sorgen sollte. Zudem dürfte dem ehemaligen kasachischen Kronprinzen Alijew nach 9/11 sein Versuch zuvor auf die fundamentalistisch-islamistische Karte zu setzen auf den Kopf gefallen sein.

Prinzipiell wirkten die Unterstützergruppen politisch entlang den klassischen Orientierungsrichtungen getrennt. Jüdisch und sozialdemokratisch standen hinter der Kulibayew-Partie und dem Präsidialregime während konservative Kräfte eher auf Seiten der von Alijev agierten. Diesen Schwenk in der strategischen Bearbeitung vollzog auch der Botschafter der britischen Wirtschaft, Prinz Andrew, mit. Durch seine militärische Stellung in der britischen Armee und seiner Kampferfahrung als Hubschrauberpilot war er durchaus geeignet um in diesen sensitiven Regionen die wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen des britischen Ex-Empiers zu vertreten. Dass Timur Kulibayev 2007 Sunninghill Park von Prinz Andrew kaufen konnte deutet darauf hin, dass er damals der bevorzugte Nachfolgerkandidat in Kasachstan der englischen Administration und des Londoner Bankenplatzes war. Wobei es hier unterschiedliche Ansätze zwischen der Administration und den Banken gegeben haben dürfte, jedenfalls schlug sich Prinz Andrew noch zwischen 2010 und 2011 für die Boni der Banker entgegen der öffentlichen Meinung massiv in die Bresche. Dies dürfte zum selben Zeitpunkt geschehen sein als die Londoner Administration Prinz Andrew fallen ließ. "Es gibt große Besorgnis - nicht nur über das, was bisher berichtet wurde, sondern über das, was noch herauskommen könnte", sagte ein Spitzenbeamter aus der Regierung von Premierminister Cameron der Zeitung "Sunday Telegraph" vieldeutig. (Zitat n-tv online)

Alijev wiederum hat wohl ab Beginn der 2000er Jahre erkannt, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hatte und begann sich verstärkt auf die wirtschaftlichen Aspekte seine Schaffens zu fokussieren. Der offizielle Versorgungsjob war dabei noch eine Botschafterfunktion in Mitteleuropa – hautpsächlich Wien. Dort gründete er auch einge seiner Firmen. Höchstwahrscheinlich kamen die finanziellen Mittel aus seiner Geschäftstätigkeit in Kasachstan über Umwege (Seychellen, Mauritius und Virgin Islands – und andere britische Kronländer in die EU) nach Europa. Das funktionierte solange ganz gut, solange er sich nicht die sozialdemokratische/israelische Gruppe zum Feind gemacht hatte. Die Geschäfte gingen wie geschmiert solange es hier keine Konflikte gab. Global Sugar war hier, neben Medienhäusern eine der zentralen Drehscheiben. Jetzt kann man sich überlegen ob der Global Sugar eher von Kuba oder Mauritius gekommen ist, aber es war wohl sehr stark das Commenwealth-Mitglied Mauritius (vorgeschaltet Seychellen und nachgeschaltet Zypern und Malta)

Einen weiteren, fatalen Fehler beging Rachnat Shoraz (Alijevs Versuch aus der Islamisten-Judenmörderecke zu kommen) zusätzlich: er deutete an, dass er eine Unmenge an Daten und Fakten habe, die er im Rahmen von Gerichtsprozessen vorlegen würde. Da hier eine Unmenge an schmutzigen Geschichten gelaufen waren und das schelchte Gewissen der Dreck-am-Stecken-Haber immer noch größer ist, als der wahre Beweismittelstand des unter Druck geratenen Alijev, waren sich wieder alle einig, dass es besser sei, wenn man irgendwelche Offenbarungseide des Herrn Alijev grundsätzlich verhindern würde. Von der Handschrift her, deutet es eher auf israelische Kräfte hin, jedoch waren hier britische Kräfte durchaus auch sehr stark involviert, dass man Herrn Alijev kaskadiert mehrere Beruhigungsmittel und Babiturate verabreicht um ihn dann komplett entspannt mit Mullbinden im Sitzen erdrosseln zu können. Die österreichischen Behörden fanden es wahrscheinlich auch als ultimative Lösung dieser ausufernden Probleme mit dem Fall Alijev wenn man einfach wegschauen würde. Ob sich der Killer jetzt eine ganze Nacht mit dem Opfer einschließen hat lassen um dann mit den überraschend vor Ort erscheinenden, unzuständigen Beamten des BMI den Erstickungstod des Herrn Alijev festzustellen oder ob der Killer es in den ca. 35 Sekunden der „persönlichen“ Medikamentenverabreichung und Zellentoröffnung erledigt hatte (prinzipiell genug Zeit ca. eine halbe Stunde nach Essensausgabe (inkl. Babituraten) einen gefügigen Delinquenten an den Heizungsstrang zu knüpfen) lässt sich nicht mehr nachweisen.

Das ist natürlich kein Beweis, jedoch alleine die hohe Wahrscheilichkeit (inklusive des äußerst verdächtigen Verhaltens des SC Pilnacek indem er am Tag des Ablebens des Untersuchungshäftlings Alijev über Kreuzreaktionen bei Babiturateinnahmen vor laufender Kamera philosophiert) für das fremdverschuldete Ableben eines Untersuchungshäftlings in Österreich, lassen einen mit möglichen Beweismitteln für die Involvierung von hochgestellten Personen in nicht ganz astreine Vorgänge etwas zögerlich umgehen. Auch ist die Aktion 4 Gutachten über die Art des Ablebens von Herrn Alijev erstellen zu lassen eher ein Verhalten eines Mitwissers als, dass man einmal eine Mordermittlung, inlklusive Spurensicherung am Tatort vornehmen würde. Es war immer unbestritten, dass Herr Alijev den Erstickungstod erlitten hatte. Die Frage war eher ob dabei jemand nachgeholfen hatte. Klassischer Vorgang unter Beamten, dass man ganz oft die Dinge fästhält, die niemand bestreitet.

Sagen wir halt, dass der Herr Alijev zu hoch gepokert hatte und voll auf die Goschen gefallen ist. So sehr, dass er jetzt am Zentralfriedhof liegt und alle auf sein Grab spucken. Das sind die Looser. Alijew, Haider, Barschel, Allen, Litwinenko und Garreth haben irgendwas flasch gemacht. Zumindest haben sie das getrunken oder das gegessen was die „Guten“ ihnen gegeben haben.

Ist auch egal. Also allen, und denjenigen die dies als Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung ansehen, ganz besonders. Niemand wollte wissen was der Herr Alijev alles auf seinen 3,9 GB Daten festgehalten hatte. Welche lustigen Videos mit all den lustigen alten Herren aus der Banken- und Adelsszene er hatte. Männer sind ja soo simpel gestrickt. Da glauben 50+ jährige Manager oder Honoratioren wirklich, dass 17jährige Mädchen sie ganz persönlich wollen, nur weil sie so toll und fesch sind.

Besser man hat keine Videos und weiß nicht warum alle derart wegschauen. Besser man lässt die Mächtigen so machen wie sie wollen und ist dankbar dafür, dass sie einen am Leben gelassen haben. Mantra: Fünf mal am Tag „Danke“ sagen.

Ahja – genau, Kasachstan ist eine präsidiale Republik und nicht wirklich eine tolle Demokratie. Gott sei Dank ist die Wahrnehmung bei uns ganz anders. Danke, Herr SC Pilnacek, dass Sie niemals am BG Baden interveniert haben, dass Sie niemals in Verfahren eingegriffen haben, dass Sie niemals ihren subordinierten StA (den Jäger, der so gerne in Ungarn jagen tut) mit dem feschen hellgrauen Maßanzug ins BG Baden geschickt haben um irgendwelche Verfahren dort illegal zu beeinflussen. Danke Herr SC Pilnacek, dass sie niemals Staatsanwälten der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt Weisung (falsch: Anregung) erteilt haben Akten und Vorgänge zu fälschen. Danke Herr Mag. SC Pilnacek, dass Sie nie bei Verwaltungsbehörden der BH Baden interveniert haben, Danke Herr Mag. Pilnacek, dass Sie nie ihre Adlaten beim BMI Bürger auf offener Straße überfallen haben und mit dem Umbringen bedrohen haben lassen, Danke.

Der Herr Präsident Nursultan Nasarbajew regiert seit 1990 in Kasachstan mit fast absoluter Macht. SPÖVP seit 1945. Österreich ist besser. Und man sollte in Österreich keine Videos veröffentlichen, die das Lanzeitmachtkonglomerat in Verlegenheit bringen könnte. Außer man hat weit und breit keine Mullbinden (von Lohmann und Rauscher).

DI Mathias Gruböck Baden, 16.02.2016
Unternehmens- und Organisationsberater

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