17 April 2016

Das Hausherrenrecht



Was ist die US-Marine in der europäischen Ost-See für einen Memmenpartie. Seitdem die USA wieder beschlossen haben den kalten Krieg aufleben zu lassen (anfangs waren es ja bekanntlich im Gefängnis verstorbene Anwälte, Pussy Roits-Vaginalkunst, Jugendschutzparagraphen im Zusammenhang mit Homosexualtität - neben einer bösartigen Winterolympiade) Da mussten alle US-finanzierten NGO's und Thinktanks antreten um die Agressivität der Russen nachzuweisen. Auf allen Kanälen wird das gespielt. Und die westlichen (öffentlich) rechtlichen Medien kauen diese Stimmungsmache (man könnte auch Kriegshetze sagen) seit Jahr und Tag willfährig nach - da ja aus der Richtung des Westens kommend und daher per Definition Freunde. Als die Russen dann in Reaktion auf den Regime-Change in der Ukraine und dem Ausbau der US-Truppenstationierung tief im Osten Europas wieder mit der Intensivierung der Langstreckenflüge und Marineoperationen in Nord- und Ostsee begannen, heulten die "Defense Weekly"-Sprachrohre des Westens auf, wie agressiv die Russen nicht seinen. Da mussten laufend russische Langstreckenbombe in der Nähe der Atlantikküste "abgefangen" werden. So böse sind die Russen. Wenn sich die US-Marien in der Ostsee vor Kaliningrad wichtig macht und die Russen "Abfangübungen" machen - sind wieder die Russen agressiv. Wäre spannend wie das kommuniziert werden würde, wenn russische Verbände vor 70 Meilen vor Miami herumtuckern würden und ein bisschen mit den Bombern spazieren fliegen würden. Vielleicht kann einmal jemand von den europäischen Journalisten nicht nur auf den "Weiterleiten" Knopf für die UKA's aus dem Pentagon vom SACEUR (das ist der Militärchef in Europa) drücken, sondern den Mut aufbringen die Frage zu stellen, was genau die USA in der Ostsee da treiben. Oder warum die USA Truppen in einer Vielzahl von EU-Ländern stationiert haben? Oder am Balkan? Den Schmäh mit dem "die Bevölkerung hat sooo eine Angst vor {Russen (EU), Chinese (Asien), Terror, Massenvernichtungswaffen, arabischen Diktatoren} und daher müssen die USA Europa gegen alles verteidigen was nach Selbständigkeit, Unabhängigkeit oder Russenverständnis ausschaut. Die USA sind unsere Freunde - genau - und die NATO dehnt sich nicht in den Osten aus. Alles versprochen. Der größte Schwachsinn den es je gegeben hat. Staaten sind nicht und werden nie befreundet sein. Staaten, noch dazu welche die sich als einzige Weltmacht sehen, haben Interessen. Solange man diesen Interessen nachkommt ist man befreundet. Ansonsten hat man einen Pakt. Pakte sollten auch nicht von den Interessen nur eines der Vertragspartner bestimmt werden. So wie beim Warschauer Pakt. Solange in Europa die Militärdoktrin eines Staates der auf der anderen Seite des Atlantiks liegt unkommentiert und unhinterfragt umgesetzt werden (müssen) stellt sich die Frage was wir genau mit dem gemeinsamen Haus Europa meinen. Schaut eher nach einem Mietshaus aus, wo der Hausherr bestimmt welche Türen zugemauert werden und wer einen Mietvertrag bekommt. Eigentumswohnungen schauen anders aus - und TTIP soll jetzt das Mietverhältnis und die Mietbestimmungen (nicht Mitbestimmung) neu regeln. Und die Medien sind meistens Teil der PR-Abteilung des Hausbesitzers, der seine Besitzrechte in einer sehr verwinkelten Gesellschaftskonstruktion und Schachtelbeteiligungen so konstruiert hat, dass alle glauben sie seinen freie Mitbesitzer an ihren Wohnungen. Schon möglich, aber die Kontrolle hat sich der Hausbesitzer gesichter. Die USA haben die institutionelle Kontrolle über die Freiheit. Jeder der sich dagegen auflehnt bricht die Freiheitsrechte. Ein lustiges Spiel und alle spielen brav mit.

DI Mathias Gruböck                                                       Nondorf, 17.04.2016
Unternehmens- und Organisationsberater

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