05 April 2016

Lobbyführerin Malström als TTIP-Pressesprecherin


EU-Kommissarin (ein sehr zentralwirtschaftlicher Begriff) Malström ist offenbar rücktrittsreif. Defaitismus und Einschwenken auf die Verhandlungsposition der anderen Seite sind offenbar ihr ganzer Gestaltungswille. Die Globalisierung ist eine Kraft, gegen die man nichts machen kann - also lieber die Regeln mitgeschrieben. So einen Schwachsinn von der EU-Verantwortlichen laufend präsentiert zu bekommen ist EU-zersetzend. Die Regeln der Globalisierung sind schon lange geschrieben und heißen grenzenloser Profit und Profitmaximierung indem man die Menschen gegeneinander ausspielt. Weil die Menschen können sich nicht, anders als das Geld, globalisieren. Die sind schön brav in der nationalen Kontrolle.

Die Detailregeln der Globalisierung heißen Kontrolle der Rohstoffe, Kontrolle der Märkte, Kontrolle der Normen und militärische Hegemonie über die Menschenmassen, die mit 100 oder 150 € Monatseinkommen den westlichen Menschen ihren Lebenstandard zugestehen sollen/müssen.

An den Rändern der EU bröckelt es seit langem mit dem angeblichen Reichtum. Gleichzeitig drängen immer mehr Menschen in die EU um an den Vorteilen dieser Gemeinschaft teilhaben zu können. Wenn Frau Malström auch nur einen Moment glaubt, dass die USA irgendetwas von ihrer, mit immensen Schulden erkauften, wirtschaftlichen, militärischen oder normativen Weltherrschaft aufgeben wollen, dann ist sie dümmer als die Polizei erlaubt. Jedenfalls hat sich aber schon die Argumente von Präsident Obama übernommen - was ein weiteres Schlaglicht auf den verborgenen Verhandlungsprozess erkennen lässt. Globalisierung ist wirtschaftlich nur für die Weltmarktführer ein Geschäft. Das Geschäft besteht darin, dass man die günstigsten Ressourcen durch die günstigsten Menschen unter den günstigsten Steuern weltweit am günstigsten vermarktet. Also wenn man Rohstoffproduzenten kontrolliert, die Rohstoff- und Nahrungsmittelmärkte im Griff hat und weltweit seiner Rechtsansicht militärisch und medial zum Durchbruch verhelfen kann, dann ist die Globalisierung eine gute Sache. Die EU hat eine Vielzahl dieser Dinge nicht, oder zumindest nicht im globalen Sinn. Damit wird eine Veranstaltung wie TTIP mit einem Verhandlungspartner, der auf allen Ebenen schaut, dass dies auch so bleibt und selbst all diese Dimensionen weitestgehend kontrollieren kann, keine ebenbürtige werden.

Frau Malström - man hat immer eine Alternative! Man könnte auch einmal ganz frech das Angebot, das man nicht ausschlagen kann, einfach ausschlagen. Wenn man seine Position schon vor dem Betreten des Verhandlungssaales (so man überhaupt eine eigenständige Postion hat) aufgibt, ist ALLES andere besser für die Menschen, die Sie, zentralwirtschaftlich ernannt, zu vertreten vorgeben. Lassen Sie sich erstmals ein demokratisches Mandat geben, bevor Sie den Menschen, die sich Gehör verschaffen irgendwelche Tipps zu TTIP geben. Sie sind maximal eine Verwaltungsbeamte, Sie sprechen nicht für den EU-Bürger.

Man könnte jetzt so schön eine Analogie zwischen Ihrer Position und dem einzigen vollkommen globalisierten Markt, dem Drogengeschäft, ziehen. Sie wollen jetzt die Regeln für diesen Markt definieren!? Glaub ich einfach nicht. Die einzige Stärke die die EU in all den Jahren aufgebaut hat, die Definition des eigenen Marktes wollen Sie einfach aufgeben? Das ist der Asset Europas, dem wirtschaftlichen Weltmeister in ALLEN Bereichen, wenn man die Einzeldaten immer zusammenrechnen würde. Frau Malström, wenn es einen Nobelpreis für grottenschlechte Politik und Verhandlungsführung gäbe, hätten Sie ein Abonnement auf die nächsten 10 Jahre! 


DI Mathias Gruböck                                     Nondorf 05.04.2016
Unternehmens- und Organisationsberater 


PS.: Und ich habe keine Erinnerung dazu, dass ich Ihnen das Du-Wort angeboten hätte.

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